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2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg und ihre Verwaltung
Unterhalb der Stiftsoffiziere gab es eine Reihe weiterer Angestellte wie
den Hausmeister des Freihauses des Stiftes in Wien 229 oder den Schiff-
meister und dessen untergebene Schiffsknechte , die die Überfuhr über die
Donau und den Schiffstransfer nach Wien besorgten. 230 Für die Erhaltung
der Stiftsgebäude und der zum Stift gehörigen Pfarrhöfe sowie für die Pflege
der Brunnen und die Bevorratung des Baumaterials war der Zimmermann
mit seinen untergebenen Zimmergesellen zuständig. 231 Eine Funktion, die
es nur bei Stiftsherrschaften gab, war jene des Organisten , der auch als
Instruktor des Sängerknabenchors wirkte. 232
Neben den zentral im Stift eingesetzten Amtsträgern gab es auch Beamte,
die auf den herrschaftlichen Besitzungen ansässig waren, wie den Meier und
dessen Frau auf dem Meierhof in Tuttendorf , 233 den Verwalter des Leseho-
fes in Krems , der die dort gelegenen Eigenweingüter betreute 234 sowie die
Pfleger bzw. Rentschreiber der erworbenen Herrschaften Hagenbrunn , 235
Atzenbrugg , 236 Prinzendorf 237 und Stoitzendorf . 238
2.6 Die Herrschaftsverwaltung von der Mitte des 17. Jahrhunderts
bis zur Verwaltungsreform des Jahres 1786
Ungefähr Mitte des 17. Jahrhunderts kam es zu größeren Veränderungen
in der obrigkeitlichen Verwaltung, es begegnen uns nun zwei Kanzleien
mit ähnlichen Befugnissen, nämlich einerseits die Rentkammer für die Ver-
waltung der Besitzungen nördlich der Donau (außer Langenzersdorf ), und
andrerseits die bereits lange Zeit etablierte Oberkammer für die Gebiete
südlich der Donau . Die Bezeichnung Rentkammer gab es ebenfalls schon
länger, allerdings dürfte es sich dabei wohl eher um eine alternative Be-
zeichnung für das Rentamt , also den Arbeitsbereich des Rentschreibers bzw.
um dessen Amtszimmer gehandelt haben. 239 Die »neue« Rentkammer stand
229 Nr. 146 , 147 , 148 .
230 Nr. 145, 152 .
231 Nr. 145, § 2–5.
232 Nr. 149 .
233 Nr. 66 .
234 Nr. 69 .
235 Nr. 70 , 71 .
236 Nr. 72 .
237 Nr. 73 .
238 Nr. 74 .
239 Nr. 52 , § 13 (aus dem Jahr 1616) ist wohl so zu interpretieren, dass der Hofmeister in diesem
Amtsraum auch Amtshandlungen abhielt.
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INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Title
- INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
- Subtitle
- Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Editor
- Josef Löffler
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21304-8
- Size
- 15.5 x 23.0 cm
- Pages
- 876
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Verzeichnis der Editionseinheiten 9
- Geleitwort 21
- Vorwort 23
- EINFÜHRUNG 25
- 1. Einleitung und Forschungsstand 25
- 2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg und ihre Verwaltung 30
- 2.1 Die Besitzungen des Klosters 30
- 2.2 Die Einkünfte der Stiftsherrschaft 35
- 2.3 Die Stiftsleitung: Propst, Dechant und Oberkellerer 39
- 2.4 Allgemeine Tendenzen in der Stiftsverwaltung im ausgehenden Mittelalter und in der Zeit der Konfessionalisierung 45
- 2.5 Die Amtsträger und der Verwaltungsaufbau vom frühen 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts 52
- 2.6 Die Herrschaftsverwaltung von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Verwaltungsreform des Jahres 1786 59
- 3. Die Quellen 65
- ERLÄUTERUNGEN ZUR EDITION 79
- 1. Die Quellenüberlieferung 79
- 2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung 95
- 3. Aufbau der Editionseinheiten 101
- 4. Editionsgrundsätze 107
- EDITION 111
- 1. Texte zur Reform der Verwaltung (Mitte des 16. Jahrhunderts) 111
- 2. Der landesfürstliche Anwalt 126
- 3. Das Hofmeisteramt 140
- 4. Die Rentkammer 257
- 5. Die Oberkammer 282
- 6. Die Registratur 362
- 7. Die einzelnen Herrschaften, der Meierhof in Tuttendorf und der Lesehof in Krems 370
- 7.1 Instruktion für den Meierhof in Tuttendorf sowie Bestallung und Revers des Meiers 370
- 7.2 Instruktion und Revers des Verwalters des Hofes in Krems 376
- 7.3 Instruktionen für den Pfleger der Herrschaft Hagenbrunn 380
- 7.4 Instruktion für den Pfleger der Herrschaft Atzenbrugg 385
- 7.5 Instruktion für den Rentschreiber in Prinzendorf 388
- 7.6 Instruktion für den Rentschreiber in Stoitzendorf 392
- 7.7 Instruktion für Beamte auf der Herrschaft Prinzendorf 398
- 7.8 Erklärung des Justiziars der Herrschaft Hauskirchen 402
- 8. Das Kammeramt 404
- 9. Die Forstwirtschaft 423
- 9.1 Instruktionen für den Förster 423
- 9.2 Instruktionen für den Förster für die jenseits der Donau gelegenen Forstgebiete (Tuttenhof) 472
- 9.3 Instruktion für den Förster in der Schwarzen Lacken 482
- 9.4 Instruktion für den Förster über die Holzausgabe an die Klosterbediensteten 487
- 9.5 Reverse von Förstern 489
- 10. Kelleramt, Weinbau und Weinzehent 493
- 10.1 Kellerordnung 493
- 10.2 Instruktion für die Weingärten 518
- 10.3 Instruktionen für den Weinkellner 520
- 10.4 Instruktion für den Hofbinder 554
- 10.5 Instruktion für die Zehenthandler und Paktisten 559
- 10.6 Instruktion für den Zehenteinbringer in Höflein 562
- 10.7 Instruktionen für den Weinkellner über die Weinausspeisung an die Klosterbediensteten 563
- 10.8 Instruktion für den Kellermeister über die Weinausspeisung an die Untertanen 574
- 10.9 Instruktion für den Weinbeschreiber 582
- 10.10 Heiratsrevers eines Weinzehenthandlers 584
- 11. Das Küchenamt 585
- 12. Das Pfisteramt 609
- 13. Das Spital und die Stiftsapotheke 650
- 14. Der Pferdestall und das Fuhrwesen 679
- 15. Angestellte und Handwerker 709
- 16. Die Donauschifffahrt 724
- 17. Die Kanzleiordnung aus dem Jahr 1786 und damit in Verbindung stehende Texte 730
- VERZEICHNISSE UND REGISTER 783
- 1. Quellen- und Literaturverzeichnis 783
- 2. Abkürzungsverzeichnis 798
- 3. Maße, Gewichte und Geldeinheiten 799
- 4. Pröpste des Stiftes Klosterneuburg 800
- 5. Glossar 801
- 6. Personenregister 841
- 7. Ortsregister 845
- 8. Sachregister 848