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Einführung
wenig erforscht. Erwähnenswert ist neben der wirtschaftshistorischen Dis-
sertation Adolfine Treibers über das Stift Göttweig , in der auch die Admi-
nistration angesprochen wird,30 ein Aufsatz von Hans Krawarik über die
Verwaltung des Kollegiatstiftes Spital am Pyhrn .31
Eine umfassende Auswertung der in diesem Band edierten Quellen kann
angesichts deren Umfangs im Rahmen dieser Einführung nicht geboten
werden. Die folgenden Kapitel verstehen sich als Orientierungshilfe für den
Benutzer der Edition. Nach einer Charakterisierung der Stiftsherrschaft
hinsichtlich ihrer Besitzungen und ihrer Wirtschafts- bzw. Einnahmen-
struktur wird die Entwicklung der Stiftsverwaltung in der Frühen Neuzeit
skizziert. Vorrangig geht es dabei darum, dem Benutzer ein Werkzeug zur
inhaltlichen Einordnung der Editionstexte zur Verfügung zu stellen.32 Im
abschließenden Kapitel der Einführung wird schließlich ein quellenkundli-
cher Abriss der edierten Quellensorten geboten.
2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg
und ihre Verwaltung
2.1 Die Besitzungen des Klosters
Die Gründungslegende Klosterneuburgs gehört in Österreich zum histori-
schen Allgemeingut: Markgraf Leopold III . und seine Frau Agnes , Tochter
Kaiser Heinrichs IV. , sollen auf der Terrasse ihrer Burg am Kahlenberg ver-
weilt haben, als der Brautschleier der Markgräfin durch einen plötzlichen
Windstoß abhandenkam. Der fromme Babenberger habe das kostbare Tuch
einige Jahre später bei einer Jagd unversehrt an einem blühenden Holun-
derstrauch gefunden, dies als Wink des Himmels interpretiert und gelobt,
an dieser Stelle ein Kloster zu errichten. Tatsächlich liegen die Anfänge des
und ders., Herrschafts- und Güterverwaltung. Für die rosenbergische Verwaltung in Krumau
liegt eine Fülle an tschechischsprachiger Literatur vor, siehe dazu Winkelbauer, Gundaker
15–19, insbesondere Anm. 39. Zur Verwaltung des eggenbergischen Herzogtums Krumau im
zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts Mutschlechner, Fürsten von Eggenberg 141–278, für
das späte 17. und das 18. Jahrhundert Himl, Die armben Leüte 121–184. Im Rahmen einer
Herrschaftsgeschichte von Weitra Knittler, Beiträge 194–204. Für die Zeit des Vormärz Stekl,
Aristokratie 11–102.
30 Treiber, Göttweig 114–126.
31 Krawarik, »Offizier und Familia Collegio« 259–288. Anders als der Untertitel »Zur Entwicklung
von Stiftsverwaltungen in der frühen Neuzeit« suggeriert, bezieht sich Krawarik nicht auf
mehrere Stiftsverwaltungen, sondern ausschließlich auf Amtsträger des Kollegiatstiftes Spital
am Pyhrn, wobei das 18. Jahrhundert fast vollständig unberücksichtigt bleibt.
32 Vgl. dazu Repgen, Akteneditionen 71, der bei frühneuzeitlichen Editionen eine Beschränkung
der Einleitung »auf das unbedingt Notwendige« fordert.
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INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Title
- INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
- Subtitle
- Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Editor
- Josef Löffler
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21304-8
- Size
- 15.5 x 23.0 cm
- Pages
- 876
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Verzeichnis der Editionseinheiten 9
- Geleitwort 21
- Vorwort 23
- EINFÜHRUNG 25
- 1. Einleitung und Forschungsstand 25
- 2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg und ihre Verwaltung 30
- 2.1 Die Besitzungen des Klosters 30
- 2.2 Die Einkünfte der Stiftsherrschaft 35
- 2.3 Die Stiftsleitung: Propst, Dechant und Oberkellerer 39
- 2.4 Allgemeine Tendenzen in der Stiftsverwaltung im ausgehenden Mittelalter und in der Zeit der Konfessionalisierung 45
- 2.5 Die Amtsträger und der Verwaltungsaufbau vom frühen 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts 52
- 2.6 Die Herrschaftsverwaltung von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Verwaltungsreform des Jahres 1786 59
- 3. Die Quellen 65
- ERLÄUTERUNGEN ZUR EDITION 79
- 1. Die Quellenüberlieferung 79
- 2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung 95
- 3. Aufbau der Editionseinheiten 101
- 4. Editionsgrundsätze 107
- EDITION 111
- 1. Texte zur Reform der Verwaltung (Mitte des 16. Jahrhunderts) 111
- 2. Der landesfürstliche Anwalt 126
- 3. Das Hofmeisteramt 140
- 4. Die Rentkammer 257
- 5. Die Oberkammer 282
- 6. Die Registratur 362
- 7. Die einzelnen Herrschaften, der Meierhof in Tuttendorf und der Lesehof in Krems 370
- 7.1 Instruktion für den Meierhof in Tuttendorf sowie Bestallung und Revers des Meiers 370
- 7.2 Instruktion und Revers des Verwalters des Hofes in Krems 376
- 7.3 Instruktionen für den Pfleger der Herrschaft Hagenbrunn 380
- 7.4 Instruktion für den Pfleger der Herrschaft Atzenbrugg 385
- 7.5 Instruktion für den Rentschreiber in Prinzendorf 388
- 7.6 Instruktion für den Rentschreiber in Stoitzendorf 392
- 7.7 Instruktion für Beamte auf der Herrschaft Prinzendorf 398
- 7.8 Erklärung des Justiziars der Herrschaft Hauskirchen 402
- 8. Das Kammeramt 404
- 9. Die Forstwirtschaft 423
- 9.1 Instruktionen für den Förster 423
- 9.2 Instruktionen für den Förster für die jenseits der Donau gelegenen Forstgebiete (Tuttenhof) 472
- 9.3 Instruktion für den Förster in der Schwarzen Lacken 482
- 9.4 Instruktion für den Förster über die Holzausgabe an die Klosterbediensteten 487
- 9.5 Reverse von Förstern 489
- 10. Kelleramt, Weinbau und Weinzehent 493
- 10.1 Kellerordnung 493
- 10.2 Instruktion für die Weingärten 518
- 10.3 Instruktionen für den Weinkellner 520
- 10.4 Instruktion für den Hofbinder 554
- 10.5 Instruktion für die Zehenthandler und Paktisten 559
- 10.6 Instruktion für den Zehenteinbringer in Höflein 562
- 10.7 Instruktionen für den Weinkellner über die Weinausspeisung an die Klosterbediensteten 563
- 10.8 Instruktion für den Kellermeister über die Weinausspeisung an die Untertanen 574
- 10.9 Instruktion für den Weinbeschreiber 582
- 10.10 Heiratsrevers eines Weinzehenthandlers 584
- 11. Das Küchenamt 585
- 12. Das Pfisteramt 609
- 13. Das Spital und die Stiftsapotheke 650
- 14. Der Pferdestall und das Fuhrwesen 679
- 15. Angestellte und Handwerker 709
- 16. Die Donauschifffahrt 724
- 17. Die Kanzleiordnung aus dem Jahr 1786 und damit in Verbindung stehende Texte 730
- VERZEICHNISSE UND REGISTER 783
- 1. Quellen- und Literaturverzeichnis 783
- 2. Abkürzungsverzeichnis 798
- 3. Maße, Gewichte und Geldeinheiten 799
- 4. Pröpste des Stiftes Klosterneuburg 800
- 5. Glossar 801
- 6. Personenregister 841
- 7. Ortsregister 845
- 8. Sachregister 848