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2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung
2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung
2.1 Die Identifizierung der Editionsgrundlage
Die für die Edition herangezogenen Quellen sind in unterschiedlichen Ent-
stehungsstufen überliefert. Unterschieden wird in Konzept, Reinkonzept
und Reinschrift bzw. Ausfertigung. Eine eigene Überlieferungsform ist die
Abschrift, die prinzipiell von jeder Entstehungsstufe in beliebiger Zahl ange-
fertigt werden konnte, 34 im Regelfall haben wir es bei unseren Quellen aber
mit Abschriften von Ausfertigungen zu tun. Wenn mehrere unterschiedliche
Entstehungsstufen bzw. Abschriften eines Textes vorliegen, wird eine Fas-
sung im Volltext ediert und die Parallelüberlieferungen werden jeweils als
Varianten im textkritischen Apparat ausgewiesen. 35 Ausfertigungen werden
grundsätzlich im Volltext geboten. Liegt keine Ausfertigung vor, wurde bei
mehrfacher Überlieferung eines Textes die Editionsgrundlage folgenderma-
ßen ausgewählt: Bei Vorliegen einer Abschrift wurde diese herangezogen,
bei mehreren überlieferten Abschriften wurde – soweit bestimmbar – die
älteste als Vorlage verwendet. Konzepte dienten nur dann als Vorlage, wenn
keine andere Entstehungsstufe überliefert ist, bei Vorhandensein mehrerer
Konzepte wurde der jüngsten Version, also jener, die der Ausfertigung am
nächsten steht, der Vorzug gegeben.
Dass Abschriften vorrangig vor Konzepten behandelt wurden, bedarf
einer Erläuterung, weil in der aktenkundlichen Literatur dem revidier-
ten Konzept ein besonderer Quellenwert zugemessen wird. Für Heinrich
Otto Meisner ist das revidierte – das heißt das mit einem abschließenden
Revisionsvermerk versehene – Konzept sogar »die eigentliche Urschrift,
das wahrhafte und beweiskräftige Original«. 36 Da in der Stiftskanzlei auf
den Konzepten keine Revisionsvermerke angebracht wurden – im strengen
Sinne handelt es sich deshalb eigentlich nur um Entwürfe –, 37 lässt sich
bei den Konzepten nicht immer mit Sicherheit feststellen, welche Stufe
vorliegt. Eine frühe Stufe im Revisionsverfahren weist aber meist größere
Abweichungen zur Ausfertigung auf als eine Abschrift, zumal es sich in
unserem Fall in der Regel um zeitgenössische Abschriften handelt, die meist
den vollständigen Text wiedergeben. Reinkonzepte sind kaum erhalten bzw.
lassen sich diese nur bei Vorliegen einer Ausfertigung durch Textvergleich
mit einiger Sicherheit von Abschriften unterscheiden. Aus der Überliefe-
34 Zu den Entwicklungsstufen siehe Hochedlinger, Aktenkunde 77–90.
35 Vgl. die Überlegungen zur Ausweisung von Varianten bei der Edition frühneuzeitlicher litera-
rischer Quellen: Roloff, Relevanz.
36 Meisner, Archivalienkunde 269; vgl. Meisner, Urkunden- und Aktenkunde 62 f.; Hochedlinger,
Aktenkunde 81.
37 Hochedlinger, Aktenkunde 80.
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INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Title
- INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
- Subtitle
- Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Editor
- Josef Löffler
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21304-8
- Size
- 15.5 x 23.0 cm
- Pages
- 876
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Verzeichnis der Editionseinheiten 9
- Geleitwort 21
- Vorwort 23
- EINFÜHRUNG 25
- 1. Einleitung und Forschungsstand 25
- 2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg und ihre Verwaltung 30
- 2.1 Die Besitzungen des Klosters 30
- 2.2 Die Einkünfte der Stiftsherrschaft 35
- 2.3 Die Stiftsleitung: Propst, Dechant und Oberkellerer 39
- 2.4 Allgemeine Tendenzen in der Stiftsverwaltung im ausgehenden Mittelalter und in der Zeit der Konfessionalisierung 45
- 2.5 Die Amtsträger und der Verwaltungsaufbau vom frühen 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts 52
- 2.6 Die Herrschaftsverwaltung von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Verwaltungsreform des Jahres 1786 59
- 3. Die Quellen 65
- ERLÄUTERUNGEN ZUR EDITION 79
- 1. Die Quellenüberlieferung 79
- 2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung 95
- 3. Aufbau der Editionseinheiten 101
- 4. Editionsgrundsätze 107
- EDITION 111
- 1. Texte zur Reform der Verwaltung (Mitte des 16. Jahrhunderts) 111
- 2. Der landesfürstliche Anwalt 126
- 3. Das Hofmeisteramt 140
- 4. Die Rentkammer 257
- 5. Die Oberkammer 282
- 6. Die Registratur 362
- 7. Die einzelnen Herrschaften, der Meierhof in Tuttendorf und der Lesehof in Krems 370
- 7.1 Instruktion für den Meierhof in Tuttendorf sowie Bestallung und Revers des Meiers 370
- 7.2 Instruktion und Revers des Verwalters des Hofes in Krems 376
- 7.3 Instruktionen für den Pfleger der Herrschaft Hagenbrunn 380
- 7.4 Instruktion für den Pfleger der Herrschaft Atzenbrugg 385
- 7.5 Instruktion für den Rentschreiber in Prinzendorf 388
- 7.6 Instruktion für den Rentschreiber in Stoitzendorf 392
- 7.7 Instruktion für Beamte auf der Herrschaft Prinzendorf 398
- 7.8 Erklärung des Justiziars der Herrschaft Hauskirchen 402
- 8. Das Kammeramt 404
- 9. Die Forstwirtschaft 423
- 9.1 Instruktionen für den Förster 423
- 9.2 Instruktionen für den Förster für die jenseits der Donau gelegenen Forstgebiete (Tuttenhof) 472
- 9.3 Instruktion für den Förster in der Schwarzen Lacken 482
- 9.4 Instruktion für den Förster über die Holzausgabe an die Klosterbediensteten 487
- 9.5 Reverse von Förstern 489
- 10. Kelleramt, Weinbau und Weinzehent 493
- 10.1 Kellerordnung 493
- 10.2 Instruktion für die Weingärten 518
- 10.3 Instruktionen für den Weinkellner 520
- 10.4 Instruktion für den Hofbinder 554
- 10.5 Instruktion für die Zehenthandler und Paktisten 559
- 10.6 Instruktion für den Zehenteinbringer in Höflein 562
- 10.7 Instruktionen für den Weinkellner über die Weinausspeisung an die Klosterbediensteten 563
- 10.8 Instruktion für den Kellermeister über die Weinausspeisung an die Untertanen 574
- 10.9 Instruktion für den Weinbeschreiber 582
- 10.10 Heiratsrevers eines Weinzehenthandlers 584
- 11. Das Küchenamt 585
- 12. Das Pfisteramt 609
- 13. Das Spital und die Stiftsapotheke 650
- 14. Der Pferdestall und das Fuhrwesen 679
- 15. Angestellte und Handwerker 709
- 16. Die Donauschifffahrt 724
- 17. Die Kanzleiordnung aus dem Jahr 1786 und damit in Verbindung stehende Texte 730
- VERZEICHNISSE UND REGISTER 783
- 1. Quellen- und Literaturverzeichnis 783
- 2. Abkürzungsverzeichnis 798
- 3. Maße, Gewichte und Geldeinheiten 799
- 4. Pröpste des Stiftes Klosterneuburg 800
- 5. Glossar 801
- 6. Personenregister 841
- 7. Ortsregister 845
- 8. Sachregister 848