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Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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sich teilweise aus Autorinnen und Autoren des „PLAN“ zusammensetzte und brachte im „Lynkeus“ Texte von Emigranten und jüngeren Autorinnen und Autoren seines Kreises. Wie sich Okopenko erinnert, „verlief sich der Hakel- kreis“ um 1949/50 und ging teilweise zu dem „zweiten bedeutenden Jugendför- derer Hans Weigel“.81 In den acht Heften des „Lynkeus“, dessen einziges Anliegen die Literatur war, wechselten Prosastücke und Lyrik einander ab, besonders wichtig war die Rub- rik „Der österreichische PEN-Club stellt vor“, die die letzten zehn Seiten ein- nahm und sechs junge Autorinnen und Autoren jeweils mit mehreren Textpro- ben präsentierte: ein Werbeeffekt, der durchaus eine Neuerung darstellte, da trotz Rezensionen in anderen Zeitschriften weder Erhältlichkeit noch Informa- tion von bzw. über Bücher selbstverständlich waren. Ab Heft Nummer 3 zeich- nete Gerhard Fritsch als „verantwortlicher Redakteur“, der damit seine Karriere als Herausgeber begann. Als Zeitschrift erschien der „Lynkeus“ bis zur Doppel- nummer 5/6 im Frühjahr 1950, dieses Heft stellte inhaltlich sowohl „im eigenen Zusammenhang des ‚Lynkeus‘ als auch innerhalb der Literaturlandschaft Öster- reichs dieser Jahre eine Besonderheit dar“,82 denn das Thema lautete „1939 bis 1945“. Gerhard Fritsch sammelte, wie er im Vorwort des Heftes schrieb, „Gestal- tungen des Erlebens der Jahre 1939 bis 1945, als Zeugnis, Bericht und Zeichen menschlichen und künstlerischen Bemühtseins, um endgültig zu überwinden, was scheinbar schon vor viereinhalb Jahren zu Ende ging.“83 Zwischen März 1946 und November 1952 gab Ernst Schönwiese, der für den US-amerikanischen Besatzungssender „Rot-Weiß-Rot“ in Salzburg arbeitete, die Zeitschrift „das silberboot“ heraus. Schönwiese knüpfte damit an die Vor- kriegszeit an, als die Zeitschrift zwischen 1935 und 1936/37 erschienen war und versammelte etablierte österreichische, aber auch internationale Schriftstelle- rinnen und Schriftsteller. Im „silberboot“ sind jedoch weder die jüngere Gene- ration noch die modernen Strömungen wie Surrealismus oder Dadaismus ver- treten.84 Wichtig war auch die Anthologie „Tür an Tür“, die in unregelmäßiger Folge zwischen 1950 und 1955 erschien, die von Rudolf Felmayer im Auftrag der Stadt Wien herausgegeben wurde. Felmayer fungierte als Referent für Lyrik bei der RAVAG. Es sei auch noch auf die von Josef Friedrich Fuchs herausgegebene Wochenzeitung „Der Optimist“ verwiesen, die ab Februar 1948 in neun Folgen 81 Okopenko: Die schwierigen Anfänge österreichischer Progressivliteratur nach 1945, S. 14. 82 Pfeiffer: Scheideweg der Worte, S. 138. 83 Gerhard Fritsch: Dieses Heft… In: Lynkeus 3 (1950), H. 5/6, S. 1–3, hier S. 1. 84 Vgl. Wischenbart: Der literarische Wiederaufbau, S. 30–35; Ursula Weyrer: „Das Silberboot“. Eine österreichische Literaturzeitschrift (1935–36, 1946–52). Innsbruck: AMŒ 1984 (= Inns- brucker Beiträge zur Kulturwissenschaft 22). Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 64 Der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Title
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Author
Stefan Maurer
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Size
15.8 x 24.0 cm
Pages
452
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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