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Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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chischen Schriftstellers erleichtern und die Resonanz seiner Werke erhöhen“ sollte, schreibt Hilde Spiel in einem Essay über die österreichische Literatur nach 1945.4 Klaus Zeyringer konstatiert hinsichtlich der ÖGL nur in einem Satz, dass die- se „zunächst noch den alten Kanon“ gehütet habe, jedoch 1966 „immerhin Frie- derike Mayröcker eingeladen“5 wurde, spricht aber an anderer Stelle, ausgehend von literaturhistorischen Prämissen, nur davon, dass die ÖGL eine jener Struk- turen des Literaturbetriebs gewesen sei, die zur Öffnung der literarischen Öffent- lichkeit in Österreich übergeleitet habe.6 Dieselbe nicht weiter vertiefte Aus- führung findet sich in Eine Literaturgeschichte. Österreich seit 1650 von Zeyringer und Gollner.7 Viktor Suchy bemerkt, dass für die literarische Auseinandersetzung mit den 1960er Jahren die ÖGL „entscheidend und bedeutsam“ sei und bezeichnet sie als „ein ‚österreichisches Wunder‘ in der provinziellen Enge und geistigen Ver- steppung der zweiten Republik“, die dazu beigetragen habe, dass sich ein „stets noch wachsende[s] Publikum [...] für die Probleme der Literatur, für Dichtung in- und außerhalb Österreichs zu interessieren und zu begeistern begann“.8 Suchy streicht im Zusammenhang mit dem Gelingen dieses Projekts das Orga- nisationstalent von Kraus und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heraus. In der Literaturgeschichte von Herbert Zeman kommt Kraus mit dem Essay Zwischen Trümmern und Wohlstand. Das literarische Leben in Österreich von 1945 bis zur Gegenwart selbst zu Wort. Er äußert sich über die Gründung der ÖGL wie folgt: „Alle bestehenden Literaturströmungen sollten am gleichen Ort an die Öffentlichkeit treten können, sie sollten dadurch in den Zeitungen, Zeit- schriften, den Massenmedien stärker beachtet werden und ein weitaus größeres und besser informiertes Publikum vorfinden als bisher. […] Vor allem sollte das Publikum nachdrücklich zur neuen Literatur und ihren Autoren herangeführt werden und damit für diese Autoren ein Forum entstehen.“9 In seinen Tage- 4 Hilde Spiel: Die zeitgenössische Literatur Österreichs. In: Dies. (Hg.): Die zeitgenössische Lite- ratur Österreichs. Zürich, München: Kindler 1976 (= Kindlers Literaturgeschichte der Gegen- wart), S. 13–127, hier S. 95. 5 Kraus selbst findet bei Zeyringer keine Erwähnung. Vgl. Zeyringer: Österreichische Literatur seit 1945, S. 73  f. 6 Vgl. Klaus Zeyringer: Literarische Öffentlichkeit in Österreich. In: Horst Albert Glaser (Hg.): Deutsche Literatur zwischen 1945 und 1995. Eine Sozialgeschichte. Stuttgart, Wien: Haupt 1997 (= UTB 1981), S. 147–160. 7 Vgl. Klaus Zeyringer, Helmut Gollner: Eine Literaturgeschichte. Österreich seit 1650. Inns- bruck: Studien-Verlag 2012. 8 Viktor Suchy: Literatur in Österreich von 1945 bis 1970. Strömungen und Tendenzen. 2. über- arb. Aufl. Wien: Dokumentationsstelle für österreichische Literatur 1973, S. 41. 9 Wolfgang Kraus: Zwischen Trümmern und Wohlstand. Das literarische Leben in Österreich von 1945 bis zur Gegenwart – ein Essay. In: Herbert Zeman (Hg.): Geschichte der Literatur in Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 82 Die Österreichische Gesellschaft für Literatur (1961–1975)
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Title
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Author
Stefan Maurer
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Size
15.8 x 24.0 cm
Pages
452
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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