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Kunst und Kultur
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
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dass es dem Staat erlaubte, helfend einzugreifen und „als unabhängige Instanz zwischen Staat und Autor“61 fungierte die ÖGL selbst. Der Eröffnungsvortrag von Wolfgang Kraus führte in 14 Punkten die einzel- nen Bereiche das literarische Leben betreffend aus, denen sich die ÖGL in ihren Initiativen widmen wollte.62 So war natürlich die Organisation und Veranstal- tung von (1) Lesungen und Vorträgen sowohl in- und ausländischer Autorinnen und Autoren, Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler und Kritikerinnen und Kritiker zentral und nahmen einen Großteil der Arbeit in Anspruch. Darüber hinaus sollten (2) Diskussionen mit prominenten Vertrete- rinnen und Vertretern des Kulturlebens des In- und Auslandes über literarische und kulturelle Probleme geführt werden. Der Förderung einer jungen österrei- chischen Literatur nahm sich die ÖGL (3) durch die Vergabe von Stipendien an förderungswürdige Autorinnen und Autoren zur Fertigstellung bestimmter Arbeitsvorhaben an. Diese sollten auch (4) Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler, deren Arbeitsgebiet die österreichische Literatur umfass- te, erhalten. Auch die Propagierung österreichischer Literatur wurde in die Hand genom- men: (5) Verschiedenste Institutionen weltweit, u. a. germanistische Seminare, Universitätsbibliotheken, Rundfunkstationen, Theater und Theatervereine soll- ten laufend Werke österreichischer Autorinnen und Autoren sowie Werke über Österreich, seine Literatur und Kunst zugesandt bekommen. Dazu kam noch die (6) Versorgung mit „Werbematerial“ über Schriftstellerinnen und Schrift- stellern zu Jubiläen und Gedenktagen. Hinsichtlich der (7) persönlichen Betreuung von Autorinnen und Autoren in verlagstechnischer Hinsicht nahm sich die ÖGL vor, diese bei der „Placierung ihrer Arbeiten bei Verlagen, bzw. Agenturen“ zu beraten: „Es wird ihnen auch die Möglichkeit geboten, sich über künstlerische und persönliche Probleme aus- zusprechen.“ Zudem sollte (8) ein von der ÖGL engagierter selbständiger Steu- erberater Autorinnen und Autoren bei ihren Steuerangelegenheiten helfen. (9) Durch Kontaktherstellung mit dem Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sollten Stimmporträts österreichischer AutorIn- nen archiviert werden. Auch in literaturwissenschaftlich-dokumentarischer Hinsicht entfaltete die ÖGL ihre Tätigkeit: (10) Die Anfertigung eines Verzeichnisses des wissenschaft- lich-biografischen Bearbeitungsstandes der österreichischen Literatur sollte Lücken schließen. 61 Arbeitsvorhaben der „Österreichischen Gesellschaft für Literatur (Aus dem Subventionsansu- chen an das Bundesministerium für Unterricht), NL WK. 62 Arbeitsvorhaben der „Österreichischen Gesellschaft für Literatur (Aus dem Subventionsansu- chen an das Bundesministerium für Unterricht), NL WK. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 97
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Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Title
Wolfgang Kraus und der österreichische Literaturbetrieb nach 1945
Author
Stefan Maurer
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-23312-1
Size
15.8 x 24.0 cm
Pages
452
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. 1. EINLEITUNG: WOLFGANG KRAUS, EIN „KANTENLOSER HOMME DE LETTRES“? 9
    1. 1.1 Forschungsstand, Quellen und theoretische Ansätze 9
    2. 1.2 Biographische Einführung 22
  2. 2. DER ÖSTERREICHISCHE LITERATURBETRIEB NACH 1945 43
    1. 2.1 Entwicklung(en) des Literaturbetriebs nach 1945 48
      1. 2.1.1 Politische Rahmenbedingungen: Österreich nach 1945 49
      2. 2.1.2 Institutionen, Kulturveranstaltungen und Vereine 54
      3. 2.1.3 Zeitschriften und Rundfunk 61
      4. 2.1.4 Literaturpreise und staatliche Förderung 70
      5. 2.1.5 Private Initiativen 71
      6. 2.1.6 Verlagssituation und Buchhandel 74
    2. 2.2 Resümee 78
  3. 3. DIE ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR (1961–1975) 81
    1. 3.1 Gründung und Anfänge der Österreichischen Gesellschaft für Literatur 83
      1. 3.1.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖGL 87
      2. 3.1.2 Staatliche Subvention 92
      3. 3.1.3 Stellungnahmen zur ÖGL 94
      4. 3.1.4 Aufgaben und Zielsetzungen der ÖGL 96
    2. 3.2 Einladungs- und Veranstaltungspolitik der ÖGL 98
    3. 3.3 Die ÖGL und das Konzept einer österreichischen Literatur 124
    4. 3.4 Die ÖGL und „Wort in der Zeit“ 142
    5. 3.5 Eine „Heimatadresse“? Die ÖGL und die Exilliteratur 155
    6. 3.6 Forum der Jugend 180
    7. 3.7 Bemühungen um die Literatur der östlichen Nachbarn 183
    8. 3.8 Resümee 190
  4. 4. „DAS MANAGEMENT REISST NICHT AB“. WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR 193
    1. 4.1 Kraus als Literaturvermittler 196
      1. 4.1.1 Modernität und Kontinuität 199
      2. 4.1.2 Diskontinuitäten: 1934–1938–1945 210
      3. 4.1.3 Literatur und Katholizismus 216
      4. 4.1.4 Avantgarde und Provinzialismus 223
    2. 4.2 Der Literaturkritiker Kraus 226
    3. 4.3 Der Literatur-Organisator Kraus 245
      1. 4.3.1 Im Europa-Verlag 245
      2. 4.3.2 „Die Rampe“ 254
      3. 4.3.3 Literatur-Preise 259
    4. 4.4 Polemiken und Kämpfe im Feld 280
    5. 4.5 Resümee 294
  5. 5. KONTAKTPERSON, VERMITTLER, DOLMETSCHER: WOLFGANG KRAUS UND DIE ÖSTERREICHISCHE KULTURPOLITIK 297
    1. 5.1 Elemente einer Kraus’schen Kulturpolitik 302
    2. 5.2 Jenseits der Parteipolitik? 307
    3. 5.3 Die Kulturkontaktstelle 323
    4. 5.4 „Europalia 1988“ 338
  6. 6. WOLFGANG KRAUS’ NETZWERKE IM KULTURELLEN KALTEN KRIEG 355
    1. 6.1 Der kulturelle Kalte Krieg in Europa 355
    2. 6.2 Die Round-Table-Gespräche der ÖGL 367
    3. 6.3 Die ÖGL und der „Marshall Plan for the Mind“ 375
    4. 6.4 Die intellektuellen Dissidenten aus dem Osten 385
  7. 7. RESÜMEE 399
  8. 8. LITERATURVERZEICHNIS 403
    1. 8.1 Ungedruckte Quellen 403
      1. 8.1.1 Nachlässe 403
      2. 8.1.2 Sammlungen 403
    2. 8.2 Gedruckte Quellen 404
      1. 8.2.1 Zeitungen und Zeitschriften (in Auswahl) 404
      2. 8.2.2 Primärliteratur 404
      3. 8.2.3 Sekundärliteratur 409
  9. 9. PERSONENREGISTER 437
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