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Nach 1918
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration - US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
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349 Kooperation statt Intervention und die Folgen für die Entnazifizierung wissenschaftliche Personal der anderen Fakultäten und „Senat III“1488 für die Überprüfung der übrigen Bediensteten der Universität Wien , mit dem Rechtsphilosophen und Völker- rechtswissenschafter Alfred Verdross1489 an der Spitze. Die Senate setzten sich jeweils aus vier Mitgliedern zusammen , die vom Staatsamt für Volksaufklärung ( StVUEK ) bestellt wurden : aus jeweils einem Professor der Juridischen Fakultät als Vorsitzendem , einem Ordinarius , einem Dozenten oder nicht-habilitierten Assistenten und einem Behördenvertreter.1490 Als ständige Vertreter für die drei Senats- vorsitzenden wurden drei weitere Professoren gewählt : Karl Wolff , Hans Planitz1491 und Hans Arthur Betz und Ass. Alfred Bönisch. ÖSTA / AdR , Bestand 02 , BMfU , 02 , 2C1  – Disziplinar- kammern , Sonderkommissionen , 1945–1958 , Ktn. 378 , Z. 6721 / 45 , a. a. O., 2. 1488 Vorsitzender des „Senats III“ war Prof. Alfred Verdross , Beisitzer : Prof. Ernst Tomek ; Ersatzmänner wa- ren : Prof. Josef Weninger , Prof. Hans Schima und Prof. Johannes Gabriel ; 2. Beisitzer ( gewählt von der Gewerkschaft der Öffentlich Bediensteten ) war : Techn. Oberoff. Karl Jistel , Ersatzmänner : Operpedell Hans Hammerschmid , Quästor Josef Litschauer , Oberlaborant Rudolf Rauscher , Gärtnermeister Josef Honomann , Oberoff. Johann Lukas , Oberoff. Georg Roch , Laborant Franz Kriwanek , Oberlaborant Jo- hann Schwella , Ing. Leopold Borowicka. ÖSTA / AdR , Bestand 02 , BMfU , 2C1  – Disziplinarkammern , Sonderkommissionen , 1945–1958 , Ktn. 378 , Z. 6721 / 45 , a. a. O., 3. 1489 Alfred Verdross-Droßberg ( 1890–1980 ), Sohn eines Generals der österreichisch-ungarischen Armee. Ver- dross studierte an den Universitäten Wien , München und Lausanne Rechts- und Staatswissenschaften und promovierte 1913 in Wien zum Dr. jur. 1916 wurde er als „Oberleutnant-Auditor“ an den Obersten Militärgerichtshof berufen. Nach Kriegsende habilitierte sich Verdross und arbeitete bis 1924 als Sektions- rat im Außenministerium. 1924 wurde er a.o. Professor und erhielt ein Jahr später den Lehrstuhl für Inter- nationales Recht und Rechtsphilosophie. Daneben war Verdross auch als Vortragender an Wiener Volks- hochschulen tätig und lehrte an der Wiener Konsularakademie. Vgl. Oliver Rathkolb , Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien zwischen Antisemitismus , Deutschnationalismus und Nationalsozialismus 1938 , davor und danach. In : Heiß et al. ( Hrsg. ), Willfährige Wissenschaft , a. a. O., 216 ff. Zur Biografie Alfred Verdross’ siehe weiters : Eintrag „Alfred Verdross( -Drossberg )“ im Online Munziger-Archiv. [ http://www.munzinger.de/search/portrait/Alfred+Verdross+Drossberg / 0 / 6796.html ] ; siehe weiters : Heribert Franz Köck , Leben und Werk des österreichischen Rechtsgelehrten Alfred Verdross. In : Zeitschrift für öffentliches Recht , Bd. 42 , 1991 , 31 ff. Neben Josef Dobretsberger , Georg Fleischer , Margit Fuchs , Leo Gross , Felix Kaufmann , Josef Laurenz Kunz , Adolf Merkl , Rudolf Aladár Métall , Leonidas Pitamic , Gisela Rohatyn , Sigmund Rohatyn , Fritz Sander , Fritz Schreier , Alfred Schütz und Eric Voegelin gehörte auch Verdross zum „Wiener Kelsen-Kreis“. Vgl. Tamara Ehs , Vertreibung in drei Schritten. Hans Kelsens Netzwerk und die Anfänge österreichischer Politikwissenschaft. In : Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften [ Schwerpunkt : „Vertriebene Wissenschaft“ ] , 21. Jg., 2010 , Bd. 3 , 154. 1490 Den Behördenvertretern kam sozusagen die Rolle des Staatsanwalts zu. Der Behördenvertreter für den „Senat I“ war der Leiter der Rektoratskanzlei Rudolf Fischer , für „Senat II“ Priv.-Doz. August Knoll , für „Senat III“ Roland Grassberger. ÖSTA / AdR , Bestand 02 , BMfU , 2C1  – Disziplinarkammern , Sonder- kommissionen , 1945–1958 , Ktn. 378 , Z. 6721 / 45. 1491 Der deutsche Rechtswissenschafter Hans Planitz ( 1882–1954 ), war von 1929–1930 Rektor der Uni- versität Köln und von 1936–1939 ebendort Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät ; 1941 folgte er  – maßgeblich unterstützt von Dekan Ernst Schönbauer  – einem Ruf an die Universität Wien als Professor für „Deutsches , Bürgerliches und Handelsrecht“. In seiner Rektoratszeit in Köln hatte er sich eigener Aussage nach gegen nationalsozialistische Aktivitäten gewandt , indem er , wie auf der Home-
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Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Zwischen geistiger Erneuerung und Restauration
Untertitel
US-amerikanische Planungen zur Entnazifizierung und demokratischen Reorientierung und die Nachkriegsrealität österreichischer Wissenschaft 1941-1955
Autor
Christian H. Stifter
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
762
Schlagwörter
US-Reorientierung, Amerika, USA, Besatzungszeit, Demokratisierung, Amerikanisierung, Entnazifizierung, Kalter Krieg, Österreich, Universität, Wissenschaft, Wien
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkung 11
  2. Einleitung 15
  3. 1. Images , Stereotype und Vorurteile – Herkunft und Veränderung der kulturellen Geringschätzung der USA in Europa seit dem 18. Jahrhundert 31
    1. Das Bild Amerikas aus europäischer Sicht bis Anfang der 1930er-Jahre 33
    2. Spiegelung : Anmerkungen zum Bild Deutschlands und Österreichs aus US-amerikanischer Sicht 66
    3. NS-Feindbild Amerika : Antiamerikanismus als Kampf gegen „Niggerkultur“, „Judenstaat“ und „westliche Demokratie“ 82
  4. 2. „ Education for Victory“ – US-Demokratisierungs-Konzepte und die zivilen Reeducation-Planungen für ein post-totalitäres Europa , 1941–1945 97
    1. „Education in Wartime“ – Nationalsozialismus als Fundamentalbedrohung der US-amerikanischen Zivilgesellschaft 99
    2. „Our Country’s Call to Service“ – konkrete Auswirkungen des Verteidigungs- und Abwehr-Diskurses 107
    3. Binnenamerikanische Reeducation : Stärkung nationaler Moral , Militarisierung des Bildungswesens und Bildungsreform 108
    4. Educational Reconstruction – Überlegungen und Konzepte 1942–1943 / 44 zur Demokratisierung nach Kriegsende 138
    5. „What to do with the mentally ill Germans ?“ Ursprünge , Entwicklung und Veränderungen der zivilen Reeducation-Konzepte , 1940–1944 157
    6. Exkurs : die österreichische Emigration in den USA – ein kultur- und bildungspolitisch folgenloses Kapitel für die Nachkriegsplanungen 175
    7. Spätphase der zivilgesellschaftlichen Überlegungen und Konzepte zur Reeducation und Reorientation 1943 / 44–1945 – langfristige Reorientierung als Paradigma 201
    8. Missing Link : Fehlende Umsetzung der Reorientierungs-Konzepte in die militärischen Planungen , 1943–1945 210
    9. „Takeover“ durch die U.S. Army : Wirrwarr und Kompetenzgerangel – Ausdünnung der Reorientation auf ‚unpolitische‘ Säuberungsmaßnahmen 210
    10. Randnotiz zu einem fehlgeschlagenen Experiment der US-Armee – POW-Camps zur Reeducation 228
    11. Zur Rolle Österreichs in der Reeducation-Planung der US-Militärstäbe 1943 / 44–1945 239
    12. Österreich – ein unklarer Planungsfaktor alliierter Politik bis 1944 / 45 239
    13. Militärisch-gremiale Detailplanung für Österreich – Administrationsunterlagen ohne Reorientation als Ergebnis 248
  5. 3. Beginn der US-Reorientierung nach 1945 – die Education Division als zentrale US-Militärbehörde 265
  6. 4. „ The democratic way of life in Austria“ – erste Umsetzungsphase bis zum Nationalsozialistengesetz 1947 : Zwischen Laissez Faire , strenger Observation und milder Beurteilung 277
    1. Kooperation statt Intervention und die Folgen für die Entnazifizierung im Bildungsbereich : das Fallbeispiel Universität 277
    2. Ausgangslage : Perspektive nötiger ‚Säuberungsmaßnahmen‘ 277
    3. Bestimmungen zur Entnazifizierung in US-Planungsdirektiven 288
    4. Die Ausgangssituation an den Universitäten im Frühjahr 1945 292
    5. Personalsäuberungen durch „Sonderkommissionen“ und deren Senate 318
    6. Entnazifizierung am Beispiel der Universität Wien 346
    7. Rückkehr unerwünscht ? – Maßnahmen zur Rückholung österreichischer WissenschafterInnen aus der Emigration 365
    8. Fallbeispiel : Ernst Karl Winter ( 1895–1959 ) 373
    9. Fallbeispiel : Hans Kelsen ( 1881–1973 ) 393
    10. Fallbeispiel : Felix Ehrenhaft ( 1879–1952 ) 404
    11. Wissenschaftspolitische Restauration und amerikanisch- österreichische Beziehungen. Ein Zwischenresümee 410
    12. Rahmenrichtlinien und Entnazifizierung der Studentenschaft an Österreichs Universitäten 427
    13. ÖH-Wahlen November 1946 : erste Großdemonstration gegen „nazistische Umtriebe“ in der Zweiten Republik und die Folgen 448
    14. Auswirkungen der Hochschulkrawalle : Turbulenzen im Alliierten Rat , Re-Screening der Studierenden und Lehrkräfte 477
    15. Turnaround in der Entnazifizierungspolitik – Kontroverse zwischen State Department und War Department 502
  7. 5. US-Reorientierungs-Planungen im Frühen Kalten Krieg : Zwischen Popularisierung des „American Way of Life“ und Psychologischer Kriegsführung , 1947–1950 517
    1. Longe Range Policy 1946 / 47 – Paradigmenwechsel : langfristige zivile Reorientierungs-Konzepte anstelle militärischer Kontrolle 517
    2. Elitenbildung über „Austauschprogramme“: zentrales Element der besatzungspolitisch auf gewer teten US-Reorientierung ab 1947 / 48 548
    3. Die ideologische Überformung der US-Reorientierung durch Propagandakampagnen des Kalten Krieges 562
    4. Cultural Exchange – Rahmenbedingungen der US-Kulturoffensive 562
    5. Reorientierung und psychologische Kriegsführung : „War of ideas“ – „Campaign of Truth“ – „Struggle for Minds“ 573
  8. 6. Endphase der Besatzung : Akademische Austauschprogramme und ihre Umsetzung in Österreich , 1950–1955 595
    1. Beginn der „U.S. Exchange“-Programme – Seltsamkeiten und Pannen 595
    2. Kurzer Exkurs : das Salzburg-Seminar – akademische Freiheit mit Hindernissen 609
    3. Umstrukturierung und Expansion : neuer Anlauf unter Supervision des U.S. Department of State 616
    4. Übernahme durch das State Department – Instrumentalisierung des „Exchange-Program“ als Teil der psychologischen Kriegsführung gegen die Sowjetunion 625
    5. ‚Phasing out‘ – zivile Verwaltung und Beginn der Normalisierung 638
    6. Schlussbemerkung 655
    7. Quellenverzeichnis 665
    8. Literaturverzeichnis 673
    9. Verzeichnis der Abkürzungen 735
    10. Personenverzeichnis 741
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