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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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32 | Kommunen im Klimawandel spezifisch städtisches Problem konstruiert wird. Im zweiten Schritt rücken die Argu- mentationen in den Blick, die beschreiben, wie und warum Klimawandel ein städti- sches Problem darstellt, das eines Regierungshandelns und Managements in Kom- munen bedarf. Diese dominanten Argumentationslinien führen dazu, dass bestimmte Handlungsfelder betont werden und somit einige Regierungsweisen wahrscheinli- cher gemacht werden als andere. Als Modus der Kritik sollen so die alternativen Problematisierungen in den Fokus gerückt und scheinbare Sachzwänge hinterfragbar werden. Dominante Formen von Regierungshandeln erscheinen dann nicht mehr als „einzig denkbar oder einzig rational“, sondern werden als eine mögliche Lösung von vielen erkennbar, der Alternativen entgegengesetzt werden können (Dzudzek 2016). Im dritten Schritt geht es darum, sich von der analytisch-diskursiven Ebene der zent- ralen, institutionellen Dokumente zu lösen und von diesen hegemonialen Argumen- tationssträngen zu abstrahieren. Der Wechsel auf die stärker materiell-praktische Ebene des alltäglichen Problematisierens von Klimawandel auf kommunaler Ebene verdeutlicht, wie Klimawandel konkret zu einem politischen Handlungsfeld in den untersuchten Kommunen wurde. So wird sichtbar, wie dominante Problematisierun- gen auf die kommunale Ebene übersetzt werden und wie dabei auch alternative Prob- lematisierungen zum Vorschein kommen. KLIMAWANDEL ALS POLITIKPROBLEM […] what was unknown has become fully knowable; what was mysterious is now readily imaginable; and the whole has become eminently governable. (Peace 2002: 536f. zit. nach Rutherford 2007: 298) Über ein Phänomen Bescheid zu wissen, sodass es regiert werden kann, ist keine spekulative Tätigkeit; es erfordert vielmehr spezifische Darstellungs- und Notations- weisen, Wege zum Sammeln und Darstellen von Informationen sowie deren Weiter- leitung an Machtzentren, wo daraufhin Berechnungen, Urteile und Entscheidungen erfolgen. Durch solche Prozesse der Inskription werden die problembehafteten „Ob- jekte“ bzw. Phänomene wie der Klimawandel in eine bestimmte begriffliche Form gegossen und so zugänglich gemacht für eine politische Intervention und Regulation (Miller und Rose 1990). Im Folgenden befasse ich mich daher erstens mit der Frage, wie das Klima mit seinen atmosphärischen Prozessen wie dem Kohlenstoffzyklus zu einem sozialen und politischen Objekt wurde und zweitens, welche zentralen Ereig- nisse als materielle Ausgangspunkte von Problematisierungen dazu beigetrugen, den Klimawandel als Objekt der kommunalen Regierung zu etablieren. Als Ereignisse
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Titel
Kommunen im Klimawandel
Untertitel
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Autor
Nanja Nagorny-Koring
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Abmessungen
15.4 x 23.0 cm
Seiten
324
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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