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162 | Kommunen im Klimawandel
man gemerkt hat, wir brauchen
einfach mehr Zeit oder wir
müssen da in eine andere Rich-
tung gehen.“ (IK-5, 2015: 36)
Change
Agents Um Wandel initiieren und voran-
treiben zu können, braucht man
„Change Agents“, die sich für
Veränderungen einsetzen. Meis-
tens handelt es sich dabei zu-
nächst um einzelne Personen oder
kleine Gruppen. „Es ist ein politisches System,
was aus Menschen gemacht
ist. Und wenn da einzelne
Menschen die Möglichkeit ha-
ben, bestimmte Stellschrauben
zu drehen, dann, und das auch
noch tun, dann gibt es inner-
halb kürzester Zeit einen sehr
großen Wandel.“ (IB-7, 2016:
11)
Quelle: Eigene Zusammenstellung.
POLITISCHE PROGRAMME
We live in a world of often rivalrous programs but
not in a programmed world, and programs could not
simply be implemented, as technologies have their
own characteristics and requirements.
(Rose et al. 2006: 86)
Bei politischen Programmen handelt es sich um jene expliziten und geplanten Re-
formversuche, mittels derer Praxisregime in eine bestimmte Richtung gelenkt oder
an bestimmten Zwecken neu ausgerichtet werden sollen, um (Politik-)Probleme zu
lösen bzw. regierbar zu machen. Dabei verbinden Programme theoretisches Wissen,
wie es durch politische Rationalitäten artikuliert wird, mit praktischen Belangen und
Zielen (Dean 1999: 211). Ich verstehe Programme damit als einen wesentlichen Be-
standteil von Rationalitäten, möchte aber gleichzeitig betonen, dass politische Pro-
gramme weder einfach gleichzusetzen sind mit politischen Rationalitäten, noch eine
Regierungstechnologie darstellen. Politische Programme sind keine Regierungstech-
nik an sich: Sie geben die programmatische Logik vor und bestimmen damit über die
Maßnahmen und Methoden, mithilfe derer sie umgesetzt werden sollen. Politische
Programme stellen daher für mich einen Zwischenschritt dar zwischen politischen
Rationalitäten und ihrer sozio-technischen Umsetzung: Bevor politische Rationalitä-
ten wirksam werden können, müssen sie in konkrete Politikprogramme übersetzt
Kommunen im Klimawandel
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
- Titel
- Kommunen im Klimawandel
- Untertitel
- Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
- Autor
- Nanja Nagorny-Koring
- Verlag
- transcript Verlag
- Ort
- Bielefeld
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4627-0
- Abmessungen
- 15.4 x 23.0 cm
- Seiten
- 324
- Kategorien
- Naturwissenschaften Umwelt und Klima
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung 9
- Das Prinzip der Nachahmung 11
- Forschungslücke und Fragestellung 16
- Aufbau der Arbeit 21
- Kommunen im Klimawandel 25
- Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
- Klimawandel als Politikproblem 32
- Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
- Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
- Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
- Klimawandel als ökonomisches Problem 61
- Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
- Den guten Praktiken auf der Spur 71
- Begriffsgeschichte und Definition 73
- Kritik und Positionalität 78
- Best Practice-Forschung 82
- Projektdesign 90
- Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
- Gouvernementalität 116
- Klima-Gouvernementalität 126
- Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
- New Public Climate Management 141
- Politische Rationalitäten 142
- Klima\Wandel ist regierbar 145
- Politische Programme 162
- Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
- Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
- Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
- Best Climate Practices 189
- Rationalitäten und Technologien 191
- „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
- „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
- Reflexion 227
- „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
- Zur Performativität von Best Practices 239
- Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
- Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
- Literatur 275
- Anhang 315