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Kreuzenstein - Die mittelalterliche Burg als Konstruktion der Moderne
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ließ Wilhelm noch verlauten : » Das ist das Schönste, was ich auf der Welt gesehen habe. «517 In der Herrenstube erinnerte von da an das im Auftrag des Bauherrn gemalte Porträt Wilhelms II. an den prominenten Besuch, im Vorraum zum großen Saal wurde das Wappen des Kaisers in die Fensterverglasung eingelassen.518 Die Burg erregte aber auch das Interesse internationaler Fachkongresse. So kamen im Jahr 1907 Mitglieder der Kaiserli­ chen Akademie der Wissenschaften und des Verbandes der Kus­ toden und Museumsdirektoren Deutschlands519 und im Jahr 1908 führte der VIII. Internationale Architektenkongress, der damals in Wien stattfand, seine Teilnehmer nach Kreuzenstein.520 1910 stattete auch der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und Friedensnobelpreisträger Theodore Roosevelt Kreuzenstein einen Besuch ab. Die Bedeutung von Kreuzenstein offenbart sich bei einem Blick auf das Besuchs­ programm Roosevelts, der außerdem nur die Kapuzinergruft und Hofreitschule besichtigte, sich in der Kaiser­ Franz­ Josef­ Kavallerie kaserne in Breitensee die 5. Eskadron vorführen ließ und zum Abschluss noch die – von Wilczek mitgestaltete – große Jagdausstellung im Prater sah, bevor er seine Reise in Richtung Budapest fortsetzte.521 Der hohe Bekanntheitsgrad der Burg kommt auch im Programm der Wien­ Visite des Lord­ Mayors von London, Sir Thomas Vezey Strong zum Ausdruck, der im Herbst 1911 neben der Hofreitschule, Schönbrunn, den psychiatrischen Anstalten Steinhof, dem Prater und dem Strandbad Gänsehäufel am 12. September 1911 auch Kreuzenstein besuchte.522 Nach dem Zusammenbruch der Monarchie stand Kreuzen­ stein mit einem Mal in einer gänzlich veränderten politischen und gesellschaftlichen Landschaft. Wilczeks Tochter Elisabeth schrieb im Jahr 1920 sichtlich unter dem Eindruck des Zeitge­ schehens an Philipp Fürst zu Eulenburg­ Hertefeld : » Das Inter­ esse für die Burg steigt beim Publikum von Jahr zu Jahr. Sogar der Bolschewismus würde dort vielleicht haltmachen. «523 172 Eine moderne Burg
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Kreuzenstein Die mittelalterliche Burg als Konstruktion der Moderne
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Kreuzenstein
Untertitel
Die mittelalterliche Burg als Konstruktion der Moderne
Autor
Andreas Nierhaus
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79557-5
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
258

Inhaltsverzeichnis

  1. Zerlegung einer Zeitmaschine 9
  2. 1 Mittelalterbilder 21
    1. Ritter – Burg 24
    2. Modernisierungen 41
    3. Die Burg im Garten 43
    4. Die Burg als Monument 48
    5. Die Burg als Zeitvertreib 56
    6. Die Burg am Ende 62
  3. 2 Eine moderne Burg 65
    1. Der Sammler 67
    2. Bauherr und Bauhütte 78
    3. Wiederaufbau 86
    4. Außenansichten 111
    5. Interieurs 129
    6. Der imaginäre Bewohner 166
    7. Frühe Besucher 171
  4. 3 Herrschaft der Dinge 173
    1. Fragmentierung und Rekonstruktion 175
    2. Objet ancien und Objet trouvé 177
    3. Alter und Authentizität 180
    4. Zerstreuung und Sammlung 183
    5. Moderne Spolien 187
  5. 4 Mediale Korrespondenzen 195
    1. Fotografie 197
    2. Heterotopie, Themenpark 201
    3. Tableau vivant, Panorama, Historienbild 205
    4. Film 211
    5. Zusammenfassung 220
    6. Anmerkungen 224
    7. Literatur 238
    8. Abbildungsnachweis 248
    9. Register 249
    10. Dank 256
    11. Inhalt
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