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STARTSCHUSS
Das Internet hat sich nicht einfach von gestern auf heute verselb-
ständigt.Vielmehr wurde es bewußt als freies Medium geschaffen.In
einer Kooperation der Universität MIT und des US-Verteidigungs-
ministeriums wurde 1962 der Vorläufer des Internets mit dem Na-
men ARPANET (Advanced Research Projects Agency Network) gestar-
tet.Die Idee hierzu war aus der Not geboren.Im Falle eines atomaren
Erstschlags während des Kalten Krieges hätten die NATO-Kräfte wei-
terhin ein Kommandonetzwerk benötigt, das alle militärischen Ein-
richtungen miteinander verbindet. Ein dezentrales Netzwerk sollte
dafür sorgen,daß selbst bei größten Verwüstungen die Kommunika-
tion aufrechterhalten werden konnte. Um keinen zentralen Knoten-
punkt als Schwachstelle zu bieten, sollte das perfekte Kommunika-
tionssystem dezentral sein. Von diesem Gedanken geleitet, wurde
schließlich ein System initiiert,das aus mehreren verbundenen Stütz-
punkten bestand.Keine der Einheiten des Netzwerks erhielt zentrale
Autorität oder Steuerungsaufgaben, alle sollten eigenständig funk-
tionieren können.
Das Resultat war das erste dezentrale Computernetzwerk der Welt.
Es bestand aus den vier Universitäten Stanford Research Institute,
University of Utah, University of California in Los Angeles und der
University of California in Santa Barbara.
Die dezentrale Struktur des ARPANET erlaubte eine schnelle und
effiziente Ausdehnung. 1972 waren aus den vier Knotenpunkten be-
reits 37 geworden.1984 bestand das Netzwerk aus über 1.000 Knoten,
und Anfang der 90er Jahre wurde die Millionengrenze überschritten.
Mittlerweile ist die Anzahl der Knotenpunkte auf mehr als 500 Milli-
onen gewachsen.10
Der aus dieser Zeit stammende Gedanke der Dezentralisierung
und des freien Austauschs von Informationen prägte daher von
Anfang an die Entwicklung des modernen Internets. Selbst die zu-
grundeliegende Software wurde als lizenzfreies Gut vertrieben. Die
NO ©OPY
No Copy
Die Welt der digitalen Raubkopie
- Titel
- No Copy
- Untertitel
- Die Welt der digitalen Raubkopie
- Autoren
- Jan Krömer
- Evrim Sen
- Verlag
- Tropen Verlag
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 2007
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 2.0
- ISBN
- 3-932170-82-2
- Abmessungen
- 13.9 x 19.0 cm
- Seiten
- 314
- Schlagwörter
- Raubkopie, Werk, Digitalisierung, Vervielfältigung, Privatgebrauch
- Kategorien
- Medien
- Recht und Politik
Inhaltsverzeichnis
- 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
- 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
- 3. ALL YOU CAN EAT
- 4. DIE KUNST DES CRACKENS
- 5. CRACKERETHIK
- 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
- 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
- 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
- 9. AUFRUHR IM SYSTEM
- NACHWORT 256
- INTERVIEWS
- GLOSSAR 279
- ANMERKUNGEN 290