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No Copy - Die Welt der digitalen Raubkopie
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letztlich für die vorteilhafteste Option und damit für das Kopieren entscheiden. Andere wiederum kopieren tatsächlich aus ideologischen Motiven und benutzen prinzipiell Schwarzkopien.Sie sind dann zum Beispiel der Meinung, Filme, Musik und Software sollten völlig frei erhältlich sein,nach dem Motto »Freie Informationen für alle«.Einige sehen die Benutzung illegaler Kopien als Protest gegen die aus ihrer Sicht über- zogenen Preise der Hersteller an.Vor allem in bezug auf die Musik- industrie ist das Argument verbreitet, die Plattenfirmen würden in erster Linie ihre eigenen Künstler ausbeuten. Die Schädigung der Plattenfirmen sei daher durchaus legitim. Auch Microsoft-Produkte werden zum Teil aus Protesthaltung gegen den Softwaremonopoli- sten kopiert.Weltweit dürften die Idealisten trotzdem nur für einen kleinen Teil der Kopien verantwortlich sein. Nicht zu unterschätzen ist der soziale Druck, der vom privaten Umfeld der Schwarzkopierer ausgeht. In sozialen Gruppen, deren Mitglieder in engem Kontakt zueinander stehen,ist das Teilen gewis- ser Dinge eine Selbstverständlichkeit. Für Ian Condry vom MIT ist das Kopieren von Musik sogar das einzig Logische, wenn man von einem Mitbewohner, Familienmitglied oder Freund darum gebeten wird. »Wenn man zum Beispiel in einem Uni-Wohnheim lebt, stellt sich nicht die Frage, warum man das Urheberrecht nicht akzeptiert. Die Frage ist, warum man Musik nicht teilen sollte.«20 Für ihn zählt Musik zu den Dingen, die man üblicherweise verpflichtet ist zu tei- len. Jemand, der sich weigert, kann schnell als Außenseiter abge- stempelt werden.Laut Condry festigt die Weitergabe von Musik sozi- ale Bindungen: Es bereite Menschen Freude, ihrem Umfeld bislang un- bekannte Lieder zugänglich zu machen. Man könne sich dann über den Künstler,neue Alben oder anstehende Konzerte unterhalten. Auch für den Open-Source-Idealisten Richard Stallman stellt das Teilen den wesentlichen Bestandteil einer Freundschaft dar. Freun- de, die das Programmieren gemein haben, befinden sich allerdings seiner Meinung nach in einem Dilemma.Ersucht ein Freund den an- 181RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE180
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No Copy Die Welt der digitalen Raubkopie
Titel
No Copy
Untertitel
Die Welt der digitalen Raubkopie
Autoren
Jan Krömer
Evrim Sen
Verlag
Tropen Verlag
Ort
Leipzig
Datum
2007
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
3-932170-82-2
Abmessungen
13.9 x 19.0 cm
Seiten
314
Schlagwörter
Raubkopie, Werk, Digitalisierung, Vervielfältigung, Privatgebrauch
Kategorien
Medien
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
    1. Die ersten Hacker 15
    2. Vom Hacker zum Cracker 28
    3. Die erste Generation 31
    4. Generationswechsel 42
  2. 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
    1. Die zweite Generation 49
    2. Release-Szene 52
    3. FXP-Szene 67
    4. Filesharing-Szene 79
    5. Krieg der Szenen 93
  3. 3. ALL YOU CAN EAT
    1. Warez 101
    2. MP3z 104
    3. Moviez 106
    4. eBookz 114
    5. Der Film zur Szene 116
  4. 4. DIE KUNST DES CRACKENS
    1. Die Welt der Cracker 121
    2. Digitales Feingefühl 125
    3. Totale Kontrolle 130
  5. 5. CRACKERETHIK
    1. Teilet Software 137
    2. Selbstregulierung statt Kontrolle 145
    3. Hackerethik 151
    4. Kultur des Crackers 162
  6. 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
    1. Ware Information 169
    2. Motivation der Cracker 175
    3. Psychologie des Kopierens 180
  7. 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
    1. Von A bis § 189
  8. 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
    1. Das Imperium schlägt zurück 201
    2. Warezbusters 209
  9. 9. AUFRUHR IM SYSTEM
    1. Stochern im Nebel 225
    2. Böse Kopie, gute Kopie 231
    3. Systemfehler 238
    4. Raubkopierer sind Mörder 254
  10. NACHWORT 256
  11. INTERVIEWS
    1. John Draper alias Cap’n Crunch 263
    2. Optic 266
    3. Mitchell Reichgut 269
    4. Prof.Lawrence Lessig 271
    5. Joachim Tielke 275
  12. GLOSSAR 279
  13. ANMERKUNGEN 290
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