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No Copy - Die Welt der digitalen Raubkopie
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Das Problem beider Angebote war,daß sie keine Songs der Konkur- renz anboten. Suchte ein Nutzer ein Musikstück, mußte er wissen, mit welcher Plattenfirma der Künstler einen Vertrag hatte, und sich dann in deren Angebotsportal begeben. Die Nutzer reagierten daher mit Ablehnung.Sie wünschten sich ein vollständiges Angebot,so wie sie es von den illegalen Tauschbörsen gewohnt waren.Zudem waren die Bedingungen der Portale alles andere als kundenfreundlich. Bei MusicNet konnten die Nutzer anfangs nur 100 Titel pro Monat her- unterladen.Wollten sie im nächsten Monat weitere Lieder herunter- laden, mußten sie dafür alte Titel löschen. Zudem ließen sich die Downloads weder auf CD brennen noch auf einen tragbaren MP3- Player überspielen. Bei pressplay durfte der Nutzer auf eine CD nur zwei Musikstücke desselben Künstlers brennen. Überdies war das Preismodell der Portale unübersichtlich und teu- er.Selbst im günstigsten Fall waren 120 Dollar pro Jahr zu zahlen,für die der Nutzer aber nur insgesamt 360 Lieder herunterladen durfte. Folgerichtig konnten beide Downloadportale nie die Gunst der Inter- netnutzer gewinnen und verschwanden bald wieder vom Markt.Die legalen Angebote hatten es nicht geschafft, mit den illegalen mitzu- halten. In einem Vergleichstest des Magazins Der Spiegel aus dem Jahr 2004 bot nur ein Downloadportal die aktuellen Top ten der Single- charts an: die zumeist illegal genutzte Tauschbörse Kazaa.43 Dabei hatte Forrester Research schon 2000 die nötige Strategie für die Musikindustrie skizziert: »Unabhängig davon, ob die traditionel- len Verlage Napster für richtig oder falsch halten, müssen sie sich darauf konzentrieren, Napster in ihrem eigenen Spiel zu schlagen. Sie müssen überzeugende Dienste ins Leben rufen mit den Inhalten, in den Formaten und in den Geschäftsmodellen, die die Konsumen- ten verlangen«, stellte Analyst Eric Scheirer fest.Angesichts der Kla- gen der Musikindustrie gegen Napster empfahl er, die Tauschbörse vielmehr als Mitbewerber zu betrachten.44 Tatsächlich ist eine Schwarzkopie, wirtschaftlich betrachtet, ein mit dem Original identisches Produkt zu einem günstigeren Preis.Da 245AUFRUHR IM SYSTEM244
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No Copy Die Welt der digitalen Raubkopie
Titel
No Copy
Untertitel
Die Welt der digitalen Raubkopie
Autoren
Jan Krömer
Evrim Sen
Verlag
Tropen Verlag
Ort
Leipzig
Datum
2007
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
3-932170-82-2
Abmessungen
13.9 x 19.0 cm
Seiten
314
Schlagwörter
Raubkopie, Werk, Digitalisierung, Vervielfältigung, Privatgebrauch
Kategorien
Medien
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
    1. Die ersten Hacker 15
    2. Vom Hacker zum Cracker 28
    3. Die erste Generation 31
    4. Generationswechsel 42
  2. 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
    1. Die zweite Generation 49
    2. Release-Szene 52
    3. FXP-Szene 67
    4. Filesharing-Szene 79
    5. Krieg der Szenen 93
  3. 3. ALL YOU CAN EAT
    1. Warez 101
    2. MP3z 104
    3. Moviez 106
    4. eBookz 114
    5. Der Film zur Szene 116
  4. 4. DIE KUNST DES CRACKENS
    1. Die Welt der Cracker 121
    2. Digitales Feingefühl 125
    3. Totale Kontrolle 130
  5. 5. CRACKERETHIK
    1. Teilet Software 137
    2. Selbstregulierung statt Kontrolle 145
    3. Hackerethik 151
    4. Kultur des Crackers 162
  6. 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
    1. Ware Information 169
    2. Motivation der Cracker 175
    3. Psychologie des Kopierens 180
  7. 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
    1. Von A bis § 189
  8. 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
    1. Das Imperium schlägt zurück 201
    2. Warezbusters 209
  9. 9. AUFRUHR IM SYSTEM
    1. Stochern im Nebel 225
    2. Böse Kopie, gute Kopie 231
    3. Systemfehler 238
    4. Raubkopierer sind Mörder 254
  10. NACHWORT 256
  11. INTERVIEWS
    1. John Draper alias Cap’n Crunch 263
    2. Optic 266
    3. Mitchell Reichgut 269
    4. Prof.Lawrence Lessig 271
    5. Joachim Tielke 275
  12. GLOSSAR 279
  13. ANMERKUNGEN 290
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