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vom 19.04.2020, aktuelle Version,

Akademisches Gymnasium (Linz)

Akademisches Gymnasium Linz
Schulform Allgemeinbildende höhere Schule
Gründung 1542
Ort Linz
Bundesland Oberösterreich
Staat Österreich
Koordinaten 48° 18′ 8″ N, 14° 17′ 14″ O
Lehrkräfte 53 (2011/12)
Leitung Wolfgang Zechmeister
Website Akademisches Gymnasium Linz

Das Akademische Gymnasium von Linz ist ein Gymnasium auf der Spittelwiese im Altstadtviertel im Stadtteil Innenstadt. Es wurde 1542 gegründet und ist das älteste der fünf österreichischen Akademischen Gymnasien.

Geschichte

Die ursprünglich als Evangelische Landschaftsschule 1542 gegründete Einrichtung wurde im Zuge der Gegenreformation im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts in die heutige Schule umgewandelt. Ende des 16. Jahrhunderts war einer der Schüler der aus Perg stammende Thomas Lansius, der später Universitätsprofessor in Tübingen wurde. Von 1796 bis 1854 trug die Schule erstmals den Titel akademisch, 1965 wurde ihr dieser neu verliehen. 1863 erfolgte die Erhebung zum Staatsgymnasium erster Klasse und die Übernahme der Lehrer in den Staatsdienst, worauf die zeitweise Bezeichnung als 1. Bundesgymnasium Linz zurückzuführen ist.[1] Das Gymnasium ist die historische Stammschule der heute noch aktiven katholischen Schülerverbindung Nibelungia 1901 zu Linz und der pennalen Burschenschaft Ostmark.

Architektur

Das Schulgebäude in der Spittelwiese wurde von 1870 bis 1872 nach den Plänen des Architekten Karl Stattler erbaut und steht unter Denkmalschutz. Das monumentale palastartige Eckgebäude im Stil des Historismus mit quadrierten Wänden und gequaderten Ecken hat zur Spittelwiese einen leicht vortretenden erhöhten reich gegliederten Mittelrisalit mit einem Säulenportal und einem darüber liegenden Balkon. Das Foyer hat ein Muldengewölbe und einen Stichkappenkranz. Der Aufgang zum Stiegenhaus ist mit Säulen flankiert. Die zweiarmige dreiläufige Monumentaltreppe mit einem gemeinsamen Antritt hat eine bemerkenswerte Gusseisenbrüstung. Die Treppenpodeste und die Gänge sind kreuzgratgewölbt und haben teils noch die originale zarte Dekorationsmalerei. Der Festsaal im ersten Obergeschoß im Stil der Neorenaissance hat eine Dreiportalanlage und eine Bühne.

Ausstattung

Es gibt ein barockes jesuitisches Thesenblatt nach Alessandro Marchesini als Stich aus 1732 als Leihgabe der Elisabethinen. Es gibt eine Studentenfahne des Akademischen Gymnasiums aus 1838 mit Ölbildern der Heiligen Katharina und Leopold. Ehemalige Sammlungen der Schule, die Bibliothek des Jesuitengymnasiums, eine Siegelsammlung, eine Autographensammlung, befinden sich heute in Linzer Museen.

Schule

Das Akademische Gymnasium ist allgemeinbildend, altsprachlich und humanistisch ausgerichtet. Englisch wird ab der ersten Klasse, Latein oder Französisch ab der dritten unterrichtet. In der fünften Klasse müssen die Schüler zwischen Latein, Französisch und Altgriechisch wählen. Auch ein Musikschwerpunkt wird angeboten.

Bekannte Absolventen

Liste bekannter Personen, die das Akademische Gymnasium besuchten (sortiert nach Geburtsjahr):

Name Sortierung Lebensdaten Bemerkung
Johann Christoph Stelzhammer Stelzhammer 1750–1840 katholischer Geistlicher, Physiker und Rektor der Universität Wien
Sebastian Schwarz Schwarz 1809–1870 Geistlicher, Ordensstifter
Kaspar Schwarz Schwarz 1811–1879 Kaufmann, Politiker
Ludwig Schlager Schlager 1828–1885 Psychiater
Norbert Hanrieder Hanrieder 1842–1913 Mundartdichter
Ludwig Boltzmann Boltzmann 1844–1906 Physiker, Mathematiker, Philosoph
Hans Zötl Zötl 1846–1938 Mundartdichter
Rudolph Hittmair Hittmair 1859–1915 Bischof der Diözese Linz
Georg Baumgartner Baumgartner 1860–1927 Politiker, Geistlicher
Hermann Bahr Bahr 1863–1934 Schriftsteller, Theater- und Literaturkritiker
Max Doblinger Doblinger 1873–1965 Archivar, Historiker, Numismatiker
Johann Schober Schober 1874–1932 Bundeskanzler (Österreich)
Adolf Eigl Eigl 1883–1958 Politiker
Karl Jax Jax 1885–1968 klassischer Philologe
Hans Commenda junior Commenda 1889–1971 Heimatforscher
Ernst Koref Koref 1891–1988 Bürgermeister von Linz
Heinrich Gleißner Gleißner 1893–1984 Landeshauptmann von Oberösterreich
Nico Dostal Dostal 1895–1981 Operetten- und Filmkomponist
Josephus Calasanz Fließer Fließer 1896–1960 Bischof der Diözese Linz
Georg Grüll Grüll 1900–1975 Historiker
Eduard Macku Macku 1901–1999 Komponist, Dirigent, Intendant
Alfred Maleta Maleta 1906–1990 Politiker
Geli Raubal Raubal 1908–1931 Nichte Adolf Hitlers
Franz C. Lipp Lipp 1913–2002 Volkskundler
Alfred Doppler Doppler 1921 Literaturwissenschaftler
Rupert Hartl Hartl 1921–2006 Landeshauptmannstellvertreter
Erwin Wenzl Wenzl 1921–2005 Landeshauptmann von Oberösterreich
Heinrich Gattermeyer Gattermeyer 1923–2018 Komponist, Chorleiter und Musikpädagoge
Gottfried Nobl Nobl 1923–2017 Architekt und Dombaumeister
Hugo Schanovsky Schanovsky 1927–2014 Bürgermeister von Linz
Oskar Welzl Welzl 1928–2019 Jurist
Josef Ratzenböck Ratzenböck 1929 Landeshauptmann von Oberösterreich, Jurist
Laurids Ortner Ortner 1941 Architekt
Hans Pizka Pizka 1942 Musiker (Hornist)
Wendelin Ettmayer Ettmayer 1943 Diplomat, Politiker, Autor
Camillo Gamnitzer Gamnitzer 1951 Schachkomponist
Ludwig Laher Laher 1955 Schriftsteller
Bernhard Prokisch Prokisch 1957 Kunsthistoriker, Numismatiker, Oberösterreichische Landesmuseen
Andreas Renoldner Renoldner 1957 Schriftsteller
Peter Sonnberger Sonnberger 1957 Politiker, Jurist
Severin Renoldner Renoldner 1959 Politiker und Theologe
Thomas Renoldner Renoldner 1960 Filmregisseur, Filmkurator
Stefan Ruzowitzky Ruzowitzky 1961 Regisseur, Drehbuchautor
Peter Androsch Androsch 1963 Komponist
Rainer Siegel Siegel 1963 Schriftsteller
Wolfgang Lamprecht Lamprecht 1964 Autor, Kulturpromoter
Roman Haider Haider 1967 Politiker, Unternehmensberater
Martin Rummel Rummel 1974 Musiker (Cellist)
Rüdiger Schender Schender 1974 Politiker, Jurist
Gernot Grömer Grömer 1975 Astrophysiker, Fernsehmoderator
Natalie Halla Halla 1975 Filmemacherin
Julia Röper-Kelmayr Röper-Kelmayr 1975 Ärztin, Politikerin
Angelika Niedetzky Niedetzky 1979 Kabarettistin

Weitere Absolventen (sortiert nach Nachname):

  • Michaela Ambos, Redakteurin Woman&News
  • Eduard Arzt (* 1925), Musiker
  • Wolfgang Arzt, Vorstand Institut Pränatalmedizin
  • Birgit Baumann, Korrespondentin für "Der Standard" in Berlin
  • Nikolaus Böhler, Arzt
  • Christina Dolezal, Politikerin
  • Johannes Fellinger, Leiter des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie
  • Klaus Führlinger, Anwalt und Nationalrat
  • Georg Hasibeder, Schlagwerker beim RSO
  • Bernhard Hetzenauer, Filmemacher
  • Philipp Hirsch, OÖN-Redakteur
  • Hans Kafka (* 1921), Psychiater
  • Christina Maria Kreinecker, Referentin Theologie, Universität Salzburg
  • Bernhard Krumphuber, Autor, BM für Inneres
  • Stefan Kunzenberger, Schriftsteller
  • Verena Levan, Übersetzerin/Dolmetscherin
  • Siegfried Priglinger, Direktor Augenklinik München
  • Gerhard Ransmayr, Vorstand Klinik Neurologie
  • Eva Reisenberger, „Die Zeit“
  • Christian Schädel, Cafe Phil Wien
  • Stefan Schützenhofer (* 1977), Unternehmensberater
  • Thomas Schützenhofer, Psychiater
  • Clemens Steinwender, Primar Herzchirurgie Kepleruniversitätsklinikum
  • Georg Stephanek, Fagottspieler Grazer Philharmoniker
  • Vanessa Tockner, Übersetzerin
  • Martin Treml, Leiter Literatur- und Kulturforschung Berlin
  • Gerald Tulzer, Leiter Klinik Kinderkardiologie
  • Michael Wacha, Primar Chirurgie Freistadt
  • Alexander Zambarloukus, Redakteur

Bekannte Unterrichtende

Sport

Das Akademische Gymnasium Linz nahm bereits mehrere Male an den Hockeybundesmeisterschaften teil und wurden schon oft Meister. Auch an den Hallen-Schulmeisterschaften (Leichtathletik) nimmt das Akademische Gymnasium teil, auch hier konnte das Gymnasium mehrere Titel verbuchen. Die Fußballmeisterschaften sind schon fast Tradition an der Schule, doch gewinnen konnte man noch nicht. Seit neuestem nimmt das Akademische Gymnasium auch an den Landes-Floorballschulmeisterschaften teil und konnte gleich im ersten Jahr den Unterstufentitel erreichen.

Audio

Literatur

  • Reihe Jahresbericht des K.K. Staats-Gymnasiums zu Linz. Linz 1864–1918 (Digitalisat, Jahrgänge 1898–1915).
  • Franz Thalmayr, Anton Sauer, Ernst Sewera: Katalog der Lehrerbibliothek des k. k. Staats-Gymnasiums in Linz. In: Jahresbericht des K.K. Staats-Gymnasiums zu Linz. Linz 1899, 1901, 1905 (Digitalisat).
  • Franz Xaver Lehner: Die Münzensammlung des k. k. Staats-Gymnasiums zu Linz. In: Jahresbericht des K.K. Staats-Gymnasiums zu Linz. Linz 1908, S. 1–24 (Digitalisat).
  • Franz Thalmayr: Zum vierzigjährigen Bestande des Gymnasialgebäudes. In: Jahresbericht des K.K. Staats-Gymnasiums zu Linz. Linz 1914, S. 25–32 (Digitalisat).
  • Ehrentafel der im Kriege gefallenen ehemaligen Schüler der Anstalt. In: Jahresbericht des K.K. Staats-Gymnasiums zu Linz. Linz 1915, S. 71–73 (Digitalisat).
  • Monika Klepp: Die jüdischen Schüler des Staatsgymmasiums Linz im Jahre 1938. In: Akademisches Gymnasium (1. Bundesgymnasium) Linz (Hrsg.): Jahresbericht über das Schuljahr 2003/2004. Linz 2004, online (PDF) im Forum OoeGeschichte.at.
  • Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Linz 2009. Linz, Obere und Untere Vorstadt, Bauten im Straßenverband, Spittelwiese Nr. 14, Akademisches Gymnasium, S. 302–303.
Commons: Akademisches Gymnasium Linz  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bibliographie zu 1. Bundesgymnasium Linz im Forum OoeGeschichte.at
  2. Erstes akademisches Gymnasium in Österreich. Österreich 1, Hörbilder, 21. März 2020.
  3. Reconstructing Spittelwiese die-schule.at, abgerufen am 21. März 2020.

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Wappen der Republik Österreich : Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist: Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone …. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“ Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt. Heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 2 B-VG , in der Fassung BGBl. Nr. 350/1981 , in Verbindung mit dem Bundesgesetz vom 28. März 1984 über das Wappen und andere Hoheitszeichen der Republik Österreich (Wappengesetz) in der Stammfassung BGBl. Nr. 159/1984 , Anlage 1 . Austrian publicist de:Peter Diem with the webteam from the Austrian BMLV (Bundesministerium für Landesverteidigung / Federal Ministry of National Defense) as of uploader David Liuzzo ; in the last version: Alphathon , 2014-01-23.
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