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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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16 | Cultural Governance in Österreich 1995: S. 225). Die Frage ist, in welchen Machtkonstellationen welche Verhand- lungsprozesse möglich sind und allenfalls zu welchen Ergebnissen diese führen. In ihrer international vergleichenden Literaturanalyse zu Cultural Governance heben Jordi Bálta, Vesna Čopič und Andrej Srakar daher hervor, dass das Kon- zept in seinem genealogischen politischen Kontext analysiert werden sollte. So kann es dazu dienen, wahrgenommene Probleme der Gegenwart zu reflektieren und mögliche Entwicklungen programmatisch zu antizipieren (Bálta Portolés u.a., 2014). Als Problematik fassen sie die Monopolisierung der rechtlich- rationalen Legitimität durch gewählte PolitikerInnen in einer postnationalen Phase, in der der Staat allein weder die sozialen und politischen Herausforderun- gen lösen kann, noch sich diese Probleme auf definierte politische Sektoren be- schränken lassen. Als Entwicklungsszenario sehen sie die Erneuerung des de- mokratischen Projekts über öffentliche Beratungsgremien (deliberative Demo- kratie) und andere alternative Modi der Entscheidungsfindung, die das Monopol des Staats und der parlamentarischen Demokratie in der politischen Entschei- dungsfindung je nach Konstellation herausfordern oder ergänzen können (ibd., S. 187). Spezifische, vielfältige und komplexe Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse und der Bedarf der (Weiter-)Entwicklung von Modi der Entscheidungsfindung stehen im Konzept der Cultural Governance in spannungsvollen Beziehungen. Der Anspruch, die staatlichen Interessen in der Steuerung von kooperativen Governance-Prozessen zu privilegieren, verdeutlicht sich in der Definition der Enquete-Kommission Kultur in Deutschland, die bereits 2007 das Thema Governance in der Kulturpolitik behandelt hat: „Das Leitbild Governance der öffentlichen Verwaltung bedeutet für den Kulturbereich ei- ne Fokussierung auf die kulturpolitischen Ziele und eine kooperative Lösungsstrategie, die alle kulturpolitischen Akteure (staatliche und private) einbezieht. Ziel einer öffentlichen Verwaltung muss es daher sein, die unterschiedlichen staatlichen und nichtstaatlichen Ak- tivitäten zu organisieren. Voraussetzung für diese kooperative Strategie sind klare Zielde- finitionen durch die Politik.“ (Deutscher Bundestag, 16. Wahlperiode, 2007: S. 93) Cultural Governance ist damit auch mit einer Orientierung an der Lösung kultur- politischer Probleme verbunden, die über den engeren Bereich der Kulturpolitik hinausweist. Welche Verantwortung übernehmen die verschiedenen staatlichen und zivilgesellschaftlichen AkteurInnen für eine tolerante, offene und solidari- sche Gesellschaft? Wie kann über deliberative Verhandlungen als auf „Aus-
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Title
Cultural Governance in Österreich
Subtitle
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Author
Anke Simone Schad
Publisher
transcript Verlag
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
322
Keywords
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Category
Recht und Politik

Table of contents

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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