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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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34 | Cultural Governance in Österreich tural Governance als gemeinsamem Entscheidungsfindungsprozess zwischen zi- vilgesellschaftlichen und staatlichen AkteurInnen tendenziell entgegenstehen. Über Wahlen legitimierte staatliche AkteurInnen, also KulturpolitikerInnen, ste- hen in der repräsentativen Demokratie für eine öffentliche Verantwortung ge- genüber Kunst und Kultur. Governance ist damit kein Verzicht auf Government, sondern eine bestimmte Auffassung davon. In der Kulturpolitik wird die staatli- che Hegemonie insbesondere in Fragen von gesetzlicher Regulierung und Schutz betont: „[…] legitimate government operating with popular authority is necessary for both the re- gulation of cultural capitalism and the preservation of the progressive impulses of civil society“ (McGuigan, 2004: S. 59). Dennoch kann es, dem Politikwissenschaftler Claus Offe folgend, als wesentlich für die demokratiepolitische Qualität einer Gesellschaft angesehen werden, dass die BürgerInnen, für die eine bestimmte politische Maßnahme relevant ist (d.h. die sie direkt oder indirekt betrifft), diese verstehen, unterstützen und an der da- mit verbundenen Entscheidungsfindung bewusst und freiwillig partizipieren. Entscheidungen können aber, so Offe, nicht immer konsensual getroffen werden, notfalls müssen Einzelne oder Gruppen diese auch erdulden. Deliberation, Öf- fentlichkeit, Kommunikation und die Mobilisierung von Unterstützung sowie die politische Kultur, die die öffentliche Kommunikation prägt, sind damit wesentli- che Einflussvariablen (Offe, 2009: S. 559) für die Legitimität von Entscheidun- gen. Der Politikwissenschaftler Josef Blatter verweist darauf, dass Legitimität so viel wie „Anerkennungswürdigkeit“ bedeutet (Blatter, 2007: S. 281). Damit die- se Anerkennung von den (betroffenen) BürgerInnen gewährt wird, bedarf es in Demokratien der Herstellung von Öffentlichkeit. Damit wird „dem kommunikativen Prozess, der politischen Entscheidungen vorausgeht, zentrale Be- deutung zugemessen. Diese kommunikativen Prozesse prägen nicht nur die Wahrnehmung und Einstellungen der politischen Entscheider, sondern auch die Wahrnehmungen und Präferenzen der Bürger. Entscheidend für die demokratische Qualität und Legitimations- fähigkeit dieser öffentlichen Kommunikationsprozesse ist deswegen ihre Offenheit gegen- über allen relevanten Informationen und Werten“ (Blatter, 2007: S. 281). Es reicht jedoch nicht, darauf zu verweisen, dass Legitimität gegeben ist, wenn Anliegen von einer breiten Basis vorgetragen werden. Es geht auch darum, sen- sibel für Machtasymmetrien zu sein. Wie beeinflussen einflussreiche Minderhei- ten (z.B. Eliten) Entscheidungsprozesse? Wie können sich einflussschwache
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Title
Cultural Governance in Österreich
Subtitle
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Author
Anke Simone Schad
Publisher
transcript Verlag
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
322
Keywords
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Category
Recht und Politik

Table of contents

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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