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Theoretische Situierung | 45
Kognitive Kapazi-
tät, um die eigenen
Präferenzen anzu-
passen und zu ver-
ändern
Politische
Partizipation Stimmabgabe
in periodischen
Wahlen
Passives Kon-
sumieren von
Kampagnenin-
formation Aktives Engage-
ment in Wahl-
kampagnen und
Stimmabgabe
Engagement in
Interessensgrup-
pen, auch spora-
discher Aktivis-
mus in Interes-
sensgruppen Kontinuierliche
Partizipation am
politischen Leben
bei und zwischen
Wahlen
Aktives Involve-
ment in Wahlpro-
zesse und andere
Prozesse, die hohe
Ansprüche an
Kommunikation
und Deliberation
stellen
Die Anforderungen an BürgerInnen steigen somit mit dem Grad der Partizipati-
on. Insbesondere die hohen Anforderungen des partizipatorisch-deliberativen
Modells lassen KritikerInnen an seiner Realisierbarkeit zweifeln. Josef Blatter
weist zusätzlich darauf hin, dass verschiedene Legitimierungsformen nicht im-
mer harmonisch zusammenspielen.
„So erscheint insbesondere die parlamentarische Konkurrenzdemokratie nicht sehr ver-
träglich mit Formen der assoziativen, kooperativen, deliberativen oder direkten Demokra-
tie“ (Blatter, 2007: S. 283).
Abseits einer Einteilung in Demokratiemodelle bzw. -typen zu Analysezwecken
zeigt sich jedoch in empirischen Analysen einzelner Regierungssysteme, dass
diese „immer Mischformen darstellen, die Institutionen und Arenen mit unter-
schiedlichen Entscheidungsregeln kombinieren“ (Benz, 1998: S. 201). Demokra-
tie kann somit als ein „Netz von Entscheidungsprozessen in verschiedenen Insti-
tutionen“ (ibd.) und in verschiedenen Akteurskonstellationen betrachtet werden.
Demokratie ist wie Kultur ein wesentlich bzw. epistemisch umstrittenes
Konzept (Gallie, 1956; Schaller, 2005: S. 69). Der Demokratietheoretiker Gio-
Cultural Governance in Österreich
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Title
- Cultural Governance in Österreich
- Subtitle
- Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Author
- Anke Simone Schad
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4621-8
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 322
- Keywords
- Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
- Category
- Recht und Politik
Table of contents
- Abstract 7
- Gliederung des Buches 9
- 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
- 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
- 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
- 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
- 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
- 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
- 5.2 Fokus auf die Situation 112
- 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
- 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
- 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
- 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
- 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
- 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
- 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
- 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
- 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
- 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
- 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
- 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
- 8 Abschließendes Fazit 277
- 9 Anhang 283
- Literatur 293