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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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102 | Cultural Governance in Österreich „Diese Nähe der kommunalen Ebene führt dazu, dass die Parteien und Verbände als Ver- mittler von den Bürgern und den Ratsmitgliedern weniger benötigt werden. Es dominiert eine personenbezogene Kommunikation; grundsätzliche Konflikte werden gerade auf- grund dieser Nähe eher vermieden, und der direkte Einbezug vieler Bürger in politische Willensbildungs- und Planungsprozesse ist fast nur auf der kommunalen Ebene möglich. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass diese Nähe sich mit zunehmender Gemeindegröße relativiert.“ (Holtkamp, 2007: S. 367) 2) Relevanz in Bezug auf Handlungsspielräume: Auch aus strategischer Sicht ist die Einbindung der städtischen Bevölkerung eine Möglichkeit, um die Handlungsfähigkeit im komplexen politischen Mehrebenensystem „aufrecht zu erhalten bzw. zu vertiefen“ (Lefenda, 2009: S. 46). Die Judikative spielt auf städtischer Ebene keine eigene Rolle, die politische und rechtliche Kon- trolle erfolgt durch Landesorgane (auch auf Ebene der städtischen Kultur- einrichtungen in den jeweiligen Aufsichtsräten). Dies sorgt für ein Span- nungsfeld, da die kommunale Politikgestaltung von staatlichen Rechtsset- zungen eingeschränkt wird. Die Städte haben formell keine eigene legislati- ve Kompetenz, „sachorientierte Lokalverwaltung“ (Lefenda, 2009: S. 276) ist auch in der öffentlichen Wahrnehmung prägend. Dieser terminus techni- cus meint, dass innerhalb der gesetzlichen Möglichkeiten auf pragmati- schem Weg Handlungsspielräume ausgelotet werden können – Rechtsnor- men können restriktiv oder liberal ausgelegt werden. Wesentlich dafür ist die jeweilige Verwaltungskultur, die von Stadt zu Stadt und von Abteilung zu Abteilung variieren kann (Zembylas, 2006a). Da die Kulturverwaltung nicht der hoheitlichen Verwaltung unterliegt, besteht hier prinzipiell größe- rer inhaltlicher Handlungsspielraum innerhalb der gegebenen finanziellen Ressourcen. 3) Relevanz als Protagonisten: Städte werden als „protagonists of cultural po- licy and politics“ bezeichnet (Anheier, Raj Isar, 2012), in denen neue Ver- fahren erprobt und neue (kultur-)politische Inhalte diskutiert werden (Anheier, Raj Isar, 2012). Die Auswirkungen von Globalisierung, die auf städtischer Ebene unmittelbar deutlich werden, sind verbunden mit Diskur- sen zu Migration und Integration. Entsprechend gibt es eine sektoriale Über- schneidung zwischen Cultural Governance und Social Governance (Bálta Portolés u.a., 2014: S. 195). Weitere sektoriale Überschneidung gibt es zwi- schen Cultural Governance und Governance in den Bereichen Wirtschaft, Wohnen und Umwelt (Dollereder, Kirchberg, 2016; Göschel, Kirchberg, 1998; Kirchberg u.a., 2017). Auf städtischer Ebene betrifft dies vor allem
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Title
Cultural Governance in Österreich
Subtitle
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Author
Anke Simone Schad
Publisher
transcript Verlag
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
322
Keywords
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Category
Recht und Politik

Table of contents

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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