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158 | Cultural Governance in Österreich
„Der Stadtkulturbeirat soll eine Plattform sein, um einen ständigen Diskurs über die kultu-
relle Entwicklung in Linz zu führen und eine kontinuierliche Weiterentwicklung und An-
passung an die Anforderungen einer zeitgemäßen Kulturarbeit zu initiieren.“ (Stadt Linz,
Linz Kultur, 2016)
Darüber hinaus werden die Aufgaben der „Beurteilung der Wirksamkeit von
Kulturfördermaßnahmen“ sowie der Vertiefung des Dialogs zwischen „den kul-
turpolitisch Verantwortlichen der Stadt Linz und den Linzer Kunst- und Kultur-
schaffenden“ formuliert (ibd.). Der Stadtkulturbeirat soll sich an den vier Leitli-
nien und zwölf Schwerpunktsetzungen des Kulturentwicklungsplans (KEPneu)
orientieren. Ebenso kommt dem Stadtkulturbeirat die Aufgabe zu, die Umset-
zung des Kulturentwicklungsplans laufend zu evaluieren (Stadtkulturbeirat Linz,
2015). Ein ständiger Erneuerungsprozess der vierundzwanzig Mitglieder und ei-
ne „möglichst breite Vertretung der Linzer Kulturinitiativen, der Kultureinrich-
tungen, der Künstler- und KünstlerInnenschaft und der Kulturschaffenden“ soll
dazu beitragen, „die Dynamik des Diskussionsprozesses und die spartenübergrei-
fende, vernetzte Entwicklung der im KEP neu vorgeschlagenen Konzepte zu
gewährleisten“ (Stadt Linz, Linz Kultur, 2016). Im für die Analysen relevanten
Zeitrahmen hatte sich der Stadtkulturbeirat gerade (am 27. Jänner 2014) neu für
die Dauer von vier Jahren konstituiert. Seinen insgesamt vierundzwanzig Mit-
gliedern stand ein Leitungsteam (Vorsitzender, Stellvertreterin, Stellvertreter)
vor. Sechzehn neu ernannte Mitglieder trafen dabei auf acht wiederbestellte Mit-
glieder, zwölf Männer auf zwölf Frauen. Sie repräsentierten die Bereiche Bil-
dende Kunst, Bildung, Darstellende Kunst (zwei Mitglieder), Design, Gender,
interdisziplinäre Kunstformen, Interkulturalität (zwei Mitglieder), Kinder- und
Jugendkultur (zwei Mitglieder), Kunst- und Kulturvermittlung, Literatur und
Kulturpublizistik, Medien, Medienkunst, Musik (zwei Mitglieder), Stadtgestal-
tung/Architektur, Stadtteilkultur, Tourismus, Volkskultur, Wissenschaft sowie
Kulturvereinigungen, Kultureinrichtungen und -initiativen/freie Kunst- und Kul-
turszene (zwei Mitglieder).
Zum Zeitpunkt der Situationsanalysen (2014) setzte sich der Linzer Stadtsenat
aus dem Bürgermeister (SPÖ), dem Vizebürgermeister und Stadtrat für Kultur,
Tourismus und Wohnungswesen (ÖVP), dem Vizebürgermeister für Finanzen,
Gesundheit, Wissenschaft (SPÖ) sowie zwei weiteren StadträtInnen der SPÖ
und je einem weiteren Stadtsenatsmitlied von ÖVP, Grünen und FPÖ zusam-
men. Der Gemeinderat bestand aus 26 MandatarInnen der SPÖ, 17 MandatarIn-
nen der ÖVP, 9 MandatarInnen der FPÖ, 7 MandatarInnen der Grünen und je ei-
nem Mitglied der KPÖ und des BZÖ (Stadt Linz, 2009).
Cultural Governance in Österreich
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Title
- Cultural Governance in Österreich
- Subtitle
- Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Author
- Anke Simone Schad
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4621-8
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 322
- Keywords
- Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
- Category
- Recht und Politik
Table of contents
- Abstract 7
- Gliederung des Buches 9
- 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
- 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
- 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
- 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
- 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
- 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
- 5.2 Fokus auf die Situation 112
- 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
- 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
- 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
- 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
- 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
- 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
- 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
- 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
- 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
- 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
- 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
- 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
- 8 Abschließendes Fazit 277
- 9 Anhang 283
- Literatur 293