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174 | Cultural Governance in Österreich
nen (sprechen/
anwesend) = „wir“
als Politiker und Poli-
tikerinnen
Kollektive AkteurIn-
nen (schweigen/
potentiell anwesend)
= BürgerInnen, Jour-
nalistInnen
Aktant = der Antrag
Diskursive Konstruk-
tion = Rasenmäher
Diskursive Konstruk-
tion = zehn Prozent
Kollektiver Akteur
(schweigt/abwesend)
= Öffentlichkeit Prozent einfach wegzustrei-
chen. Das wäre, glaube ich,
ein sehr unpolitischer Vor-
gang und da würden wir es
uns als Politiker und Politi-
kerinnen zu einfach machen.
Für einen Rasenmäher
braucht man besser einen
Gärtner und keinen Politi-
ker.“ mentellen, entmensch-
lichten Handeln (d.h.
Maschine handelt statt
Mensch) der industri-
ellen Welt
„ein sehr unpolitischer
Vorgang“ als Kritik der
staatsbürgerlichen
Welt an der industriel-
len Welt, da keine Prü-
fung durch Kategorien
der staatsbürgerlichen
Welt (Einsatz für eine
gerechte Sache)
Interpretative Analyse der Beziehungen: Der Finanzstadtrat erkennt an,
dass ein zu rigides, an den Mitteln zum Zweck (d.h. an Kategorien der indust-
riellen Welt) orientiertes instrumentelles Handeln (der metaphorische Rasen-
mäher) nicht mit der staatsbürgerlichen Welt in Einklang zu bringen ist. Hier
verweist er zwar auf den Bedarf, politisch zu handeln, verweist damit jedoch
(wie sich auch im folgenden Absatz zeigt) eher auf den Ermessensspielraum
und die politische Verantwortung der einzelnen StadträtInnen als auf eine
mögliche demokratische Debatte zu den geplanten Kürzungen. Dass er sich
zuvor als erklärender Experte positioniert hat und zusätzlich auf bereits ge-
troffene Entscheidungen verweist, verschließt den Rahmen für offene Debat-
ten im Gemeinderat bzw. unter Einbeziehung der (betroffenen) Öffentlichkeit.
Akteur
(spricht/anwesend)
= Finanzstadtrat „Ich präferiere die Varian-
te, dass man den Stadt-
senatsmitgliedern durchaus
zutraut, im eigenen Ressort Verknüpfung unter-
schiedlicher Welten:
Zutrauen als hierarchi-
sche Überordnung der
Cultural Governance in Österreich
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Title
- Cultural Governance in Österreich
- Subtitle
- Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Author
- Anke Simone Schad
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4621-8
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 322
- Keywords
- Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
- Category
- Recht und Politik
Table of contents
- Abstract 7
- Gliederung des Buches 9
- 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
- 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
- 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
- 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
- 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
- 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
- 5.2 Fokus auf die Situation 112
- 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
- 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
- 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
- 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
- 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
- 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
- 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
- 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
- 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
- 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
- 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
- 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
- 8 Abschließendes Fazit 277
- 9 Anhang 283
- Literatur 293