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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse | 187 gelöst werden kann. Die diskursive Konstruktion des Politikers als Familien- vaters, der Kuchen verteilt, vermittelt außerdem ein paternalistisches Ver- ständnis von Politik (das von der staatsbürgerlichen Welt kritisiert wird (Boltanski, Thévenot, 2014: S. 336-337). Der Appell richtet sich auf einen Kompromiss zwischen der Welt der Industrie (Verantwortlicher) und der häus- lichen Welt (Vater) (Boltanski, Thévenot, 2014: S. 424). Die Ansprache der (kleinen) Kinder und die Verantwortung als Vater ist ein Appell an die Emoti- onen des Finanzstadtrats bzw. der ZuhörerInnen. Akteur (spricht/ anwesend) = Kulturstadtrat Kollektiver Akteur (schweigt/anwe- send) = Gemeinde- rat Kollektiver Akteur (anwesend) = Stadtregierung Kollektive Akteu- rInnen (schweigen/ potentiell anwe- send) = BürgerIn- nen, JournalistIn- nen Aktant = der Antrag Kollektiver Akteur (abwesend) = Kul- turbereich Diskursive Kon- struktion = Zehn- Prozent-Kürzung „Jetzt sage ich, warum das so zutreffend ist in dem Bei- spiel, was den Kulturbereich anlangt. Im Kulturbereich ist über die ganze Gruppe hin- weg eine minus Zehn- Prozent-Kürzung bei den nicht gebundenen Förderun- gen sozusagen vorgesehen. Und daher ist es schon rich- tig, dass man sagen kann, na gut, in dem einen Bereich mache ich keine Einsparung, dafür bekommt klarerweise ein anderer Bereich viel- leicht gar nichts mehr. Und das meine ich damit, dass das nicht so einfach möglich ist bzw. dass sich das viel- leicht ganz nett anhört, aber unterm Strich heißt das klar- erweise, dass es für jeman- den vielleicht dann gar nichts mehr geben wird.“ Die beispielhafte Anek- dote wird via Analogie auf die staatsbürgerli- che Welt (den Kulturbe- reich als Kollektivper- son) bezogen. Sowohl das zweckratio- nale, instrumentelle Handeln anhand eines definierten Mittels (Zehn-Prozent- Kürzung), in der in- dustriellen Welt legi- tim, als auch das oppor- tune Handeln als „Besit- zer“ eines Bereichs, in der Welt des Marktes legitim, wird in Frage gestellt, da darüber kei- ne Gerechtigkeit als mo- ralische und normative Kategorie erzeugt wer- den kann.
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Title
Cultural Governance in Österreich
Subtitle
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Author
Anke Simone Schad
Publisher
transcript Verlag
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
322
Keywords
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Category
Recht und Politik

Table of contents

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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