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Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse | 205
adressiert) = Bürger-
meister, StadträtInnen,
GemeinderätInnen
Akteur (spricht) =
Sprecher des Stadtkul-
turbeirats (= Mitver-
fasser des Briefs)
Diskursives Konstrukt
= Sparkurs der Stadt
Linz
Diskursives Konstrukt
= Kürzung der freiwil-
ligen Ermessensaus-
gaben
Kollektiver Akteur
= Freie Szene
Zeitliche Elemente
= unmittelbare Zu-
kunft 2014, 2015 Bürgermeister, sehr geehr-
te StadträtInnen, sehr ge-
ehrte GemeinderätInnen,
laut Medienberichten wird
als Teil des Sparkurses der
Stadt Linz eine Kürzung
der freiwilligen Ermes-
sensausgaben von 10%
erwogen. Wie sie sicher
wissen, betrifft diese
Kürzung besonders den
Kulturbereich und darin
fast ausschließlich die
freie Szene, die im Schnitt
75-80% der freiwilligen
Subventionen erhält. Für
2014 ist damit eine
Kürzung von 90.000 € an-
gekündigt, 2015 ist zu be-
fürchten, dass der Betrag
auf bis zu 200.000 € stei-
gen wird.
Es ist kaum auszudenken,
welche Konsequenzen die-
ser Schritt auf das kultu-
relle Leben unserer Stadt
haben wird. Viele Vereine
sind schon heute am Rand
des finanziellen Ruins, die
meisten Initiativen werden
durch Selbstausbeutung,
Ehrenamt und unter höchst
prekären Arbeitsum-
ständen erhalten. Die 3-
Jahres-Basisförderungen
wurden beispielsweise seit
mehr als 10 Jahren nicht - Offenbarung in der
Welt der Meinung, Öf-
fentlichkeit wurde er-
zeugt
„als Teil des Sparkurses
... eine Kürzung ... er-
wogen“ Benennung der
intendierten Maßnahme
als Objekt der industri-
ellen Welt
„wie sie sicher wissen,
betrifft diese Kürzung
besonders den Kultur-
bereich ... fast aus-
schließlich die freie
Szene“ Benennung der
Betroffenen Bereiche
(nicht kollektive oder
individuelle Personen),
Objekte der industriel-
len Welt
„ist zu befürchten ... es
ist kaum auszudenken“
emotionale Dramatisie-
rung mit der Absicht
der Beeinflussung (Be-
ziehung der Welt der
Meinung, Gerücht als
Urteil der Meinung)
„welche Konsequenzen
dieser Schritt auf das
kulturelle Leben unserer
Stadt haben wird“ Fol-
gen der Entscheidung
für die Stadt als hybri-
Cultural Governance in Österreich
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Title
- Cultural Governance in Österreich
- Subtitle
- Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Author
- Anke Simone Schad
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4621-8
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 322
- Keywords
- Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
- Category
- Recht und Politik
Table of contents
- Abstract 7
- Gliederung des Buches 9
- 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
- 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
- 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
- 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
- 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
- 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
- 5.2 Fokus auf die Situation 112
- 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
- 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
- 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
- 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
- 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
- 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
- 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
- 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
- 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
- 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
- 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
- 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
- 8 Abschließendes Fazit 277
- 9 Anhang 283
- Literatur 293