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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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230 | Cultural Governance in Österreich rigiden System unterliegt (Beherrschung durch das System als Konstellation der industriellen Welt), das schon für die darin professionell Arbeitenden bzw. Ex- pertInnen wenig Gestaltungsmöglichkeiten zulässt: „Das kann man nicht einfach an Bürgerinnen auslagern, schon gar nicht, wenn man dann viele Leute einspannt, die fleißig arbeiten, oft dann mit privater Zeit, um dann am Ende zu sagen, das ist schön und gut und das wäre ein Idealfall, aber leider geht es nicht anders“ (POG). Aus kulturpolitischer Sicht geht es daher aus Perspektive des/der Politikerin/s (POG) darum, überhaupt Legitimation für ein städtisches Kunst- und Kultur- budget seitens der Bevölkerung zu bekommen. Dabei werden partizipative Pro- zesse ziemlich lapidar bzw. tendenziell abwertend als „Demokratisierungsge- schichte“ bezeichnet: „Deswegen ist für mich wiederum diese Demokratisierungsgeschichte trotzdem wichtig, dass man sagt, wenn dann Dinge passieren, dann bitte im Austausch, weil wenn die Men- schen draußen außerhalb des Rathauses kein Gefühl dafür haben, dass es etwas Sinnvolles ist, dann haben wir in zukünftigen budgetären Entscheidungen auch keine Unterstützung, um für Kultur und Kunst überhaupt eine entsprechende Ausstattung zustande zu bringen“ (POG). Es geht also für den/die PolitikerIn darum, die öffentliche Meinung zu bewegen; „das Publikum macht als mehrdeutiges Wesen Übergänge zwischen der staats- bürgerlichen Welt und der Welt der Meinung möglich“ (Boltanski, Thévenot, 2014: S. 424). Allerdings vor einem Hintergrund, dass nicht über die Inhalte bzw. Gestaltungsmöglichkeiten von Kunst und Kultur in der Stadt mit einem Publikum diskutiert werden soll (hier wäre eine Brücke zu Deweys Konzept des demokratischen Experimentalismus als ungezwungener Begegnung und kollek- tiver Suche nach kreativen Lösungen). In einer durch Austerität blockierten Ge- sellschaft geht es vermeintlich nurmehr um die Legitimation der Organisations- bemühungen der PolitikerInnen per se („Das ist der Rahmen, der da ist, und da kann ich noch so sehr dagegen entscheiden“ (POG)). Auf lokaler Ebene kommen die private Einbindung der PolitikerInnen in einzel- nen Vereinen sowie informelle Netzwerke als Teile ihrer Sozialisation in der Stadt hinzu. Der Einfluss dieser Sozialen Welten als intermediäre, teils öffentli- che, teils private bzw. häusliche Welten auf die Entscheidungen wird von einer
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Title
Cultural Governance in Österreich
Subtitle
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Author
Anke Simone Schad
Publisher
transcript Verlag
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
322
Keywords
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Category
Recht und Politik

Table of contents

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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