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Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
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»Polykulturelle Translation« 135 interpretiert werden, der ebenso eine Neustrukturierung in sprachrelevanten Verwaltungsangelegenheiten bedingte. Um ein einigermaßen realistisches Bild von der Handhabe mit den ver­ schiedenen Sprachen zu liefern, wurden in die vorliegende Auswertung alle Bezeichnungen für die Sprachen »Serbisch« und »Kroatisch«, also auch »Ser­ bisch­ Kroatisch« und »Serbo­ Kroatisch« aufgenommen, nicht zuletzt, da die Personen, die als beeidete Dolmetscher für die einzelnen Sprachen eingetragen sind, jeweils nur eine dieser Sprachen bedienen und nicht zwischen den Be­ zeichnungen wechseln. In diesen Bezeichnungen ist eine klare Entwicklung erkennbar : Die Liste für »Serbisch­ Kroatisch« gibt es zwischen den Jahren 1864 und 1881 ; ab 1882 wird auch eine Liste mit »Serbisch« angeführt, die bis 1918 bestehen bleibt. »Kroatisch« wird ab 1879 bis zum Ende der Monar­ chie geführt, allerdings in den ersten drei Jahren nur mit einem einzigen Dol­ metscher ; ab 1882, als auch eine »Serbisch«­ Liste aufgenommen wird, ist die Zahl von kroatischen und serbischen Dolmetschern jeweils annähernd ausge­ glichen. Von 1892 bis 1918 existiert auch eine Liste für »Serbo­ Kroatisch«. Die ab 1892 doppelte Führung der Listen beeideter Dolmetscher für Serbisch und Kroatisch bzw. Serbo­ Kroatisch dürfte zum einen auf die Nationalitätenpoli­ tik Österreich­ Ungarns zurückzuführen sein, die – zumindest vordergründig – darauf bedacht war, kalmierend zu wirken und deshalb mehrere Varianten Sprache 1864–1870 1871–1880 1881–1890 1891–1900 1901–1910 1911–1918 Böhmisch 14 66 78 113 209 182 Hebräisch 5 31 27 20 11 15 Italienisch 23 96 107 141 168 149 Kroatisch 0 2 54 67 62 36 Polnisch 15 77 129 154 155 131 Rumänisch 8 13 24 41 82 53 Ruthenisch 0 16 29 51 52 35 Serbisch 0 0 64 77 63 37 Serbo-Kroatisch 8 44 6 26 46 47 Slowenisch 2 14 23 29 29 16 Span.-Hebräisch 1 11 4 13 26 24 Taubstumme 4 10 10 18 12 8 Ungarisch 23 111 209 262 265 163 Tabelle 7 Beeidete Dolmetscher in den Sprachen der Habsburgermonarchie im Zeitverlauf
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Subtitle
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Author
Michaela Wolf
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
442
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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