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Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 193
des Vielvölkerstaates »Kulturtechniken« entwickelten, die diesen Forderungen
gerecht zu werden versuchten, indem sie zum einen Translation institutionell
und langfristig verankerten, zum anderen durch die Förderung der Zwei und
Mehrsprachigkeit (die im Zuge der Durchführungsbestimmungen von Artikel
19 teilweise freilich wieder rückgängig gemacht wurden) ihrer Verwaltungsan
gehörigen den notwendigen Vermittlungsaktivitäten zu begegnen suchten. Die
oftmals kulturellen Praktiken zugrunde liegenden selbstdeutenden Instanzen
sind in jenen Initiativen der habsburgischen Staatsdiener zu verorten, die, wie
der Richter Antonio Martecchini aus Dubrovnik, aus Eigenveranlassung – und
im Rahmen einer Institution – diese Kulturtechniken des Aushandelns als über
setzender und um die eigene Mehrsprachigkeit ringender Vermittler förderte.
Dass solche Eigeninitiativen gleichzeitig von zunehmender (vor allem legisla
torischer) Reglementierung gelenkt waren, wurde hier in ausreichendem Maß
dargestellt.
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Die vielsprachige Seele Kakaniens
- Subtitle
- Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
- Author
- Michaela Wolf
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78829-4
- Size
- 15.5 x 23.5 cm
- Pages
- 442
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Dankesworte 11
- Einleitung 13
- Erstes Kapitel
- Zweites Kapitel
- Drittes Kapitel
- Viertes Kapitel
- Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
- »Habitualisiertes Übersetzen« 90
- »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
- Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
- Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
- Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
- Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
- Kriegsministerium 165
- Fünftes Kapitel
- Sechstes Kapitel
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
- 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
- Positionierungskämpfen 208
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- Siebtes Kapitel
- Achtes Kapitel
- Neuntes Kapitel
- 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
- Zehntes Kapitel
- Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
- Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
- Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
- Tabellen 392
- Grafiken 393
- Abkürzungen 393
- Literaturverzeichnis 394
- Quellen 394
- Sekundärliteratur 396
- Sachregister 434
- Personenregister 437