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© 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien
https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945
Schrottplatz wiedergefunden und am 18.11.1950 auf Initiative des Vereins im Hof des Reinhardt-
Seminars wieder aufgestellt. Auf Initiative der Internationalen Nestroy-Gesellschaft (gegr. 1973)
wurde die Plastik am 2.9.1983 auf dem heutigen Standplatz in Wien 2, vor dem Haus Prater-
straße 17 enthüllt (Karl Zimmel: Zur Geschichte des Nestroy-Denkmals. In: Nestroyana 1983).
Nachfolger: Internationale Nestroy-Gesellschaft (gegr. 1973 in Wien) und Internationales Nestroy
Zentrum in Schwechat
b. Verlag des Bundes der Nestroy-Freunde
Staudigl, Oskar: Nestroy und andere Wiener G’schichten aus alter und neuer Zeit. 1927.
• Personen
Staudigl Oskar Wilhelm
Bund der proletarisch revolutionären Schriftsteller Österreichs [BPRS]
Wien [aufgelöst 7.3.1934]
• Quellen
Barbian08
– Bolbecher/Kaiser00
– Dietzel/Hügel88
– Fischer80
– Musger77
– Schnell78
– Vaßen78
• Archive
– WStLA (Ver.kat. 7119/29)
– ÖStA/AdR (BPD Wien V.B. XVIII-11188)
– DOKU (Nachlass Ernst Fabri)
Sitz: Wien 8, Laudongasse 22; 1931: Wien 5, Kliebergasse 1
Nach der Fraktionierung der kommunistischen Mitglieder im SDS ab 1924 und der Gründung
eines BPRS in Deutschland im Oktober 1928 beantragten Ernst Fabri und Isa Strasser in Wien einen
gleichnamigen Verein, der am 28.11.1929 den Nichtuntersagungsbescheid (WStLA) erhielt. Im Akt
der BPD wird vermerkt: „Zugleich wird ersucht, in streng unauffälliger Weise die Personalien und
näheren Verhältnisse des Proponenten zu erheben“. Der Verein „erstrebt unter Ausschluss einer poli-
tischen Tätigkeit durch Zusammenfassung aller proletarisch revolutionären Schriftsteller Oesterreichs
die Förderung des proletarisch revolutionären Schrifttums“ (Statuten § 3). Als österreichische Sektion
der Internationalen Vereinigung revolutionärer Schriftsteller (Moskau) konstituierte sich der BPRS am
9.2.1930 mit der Vorstandswahl: 1.
Vors. Ernst Fabri (1932 Ausreise in die UdSSR); 2.
Vors. Johann
Maier (Pseud. Hamay, Hans Mehr); 1. Schriftf. Dr. Lili Koerber (März 1938 Flucht nach Frank-
reich); 2.
Schriftf. Fritz Bartl; 1.
Kassier Franz Millik; 2.
Kass. Max Lazarowitsch; Beis. Hilde Wert-
heim, Paul Antl (1942 hingerichtet).
Über seine Tätigkeit und Mitglieder berichtet identifikatorisch Musger77.
Da dem Verein auch Sozialdemokraten angehörten, konnte er seine Tätigkeit über das Verbot der
KPÖ vom 26.5.1933 hinaus fortsetzen, wurde aber am 7.3.1934 zwangsweise aufgelöst aufgrund der
Verordnung der Bundesregierung v. 12.2.1934 (BGBl. 78/1934), nach der der Sozialdemokratischen
Arbeiterpartei Österreichs jede Betätigung verboten wurde (der Bescheid konnte E.
Fabri nicht mehr
zugestellt werden, real führte der 1936 in die Tschechoslowakei emigrierte Maurice Oskar Acht den
Verein). Danach illegale Tätigkeit (Löschung am 6.8.1936), ein Teil der verbliebenen linken Schrift-
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Title
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Subtitle
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Author
- Uwe Baur
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Size
- 17.3 x 24.4 cm
- Pages
- 478
- Category
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271