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Einführung
Küchenmeister , ein Kastner und ein Bauschreiber , die zusammen als Ho-
famtleute bezeichnet werden.134 Außerdem werden in dieser Instruktion ein
Geschirrmeister , ein Weinkellner , ein Pfistermeister und dessen Gesinde ,
bestehend aus Müllern und Bäckern, deren Gehilfen sowie Sackträgern, ge-
nannt.135 Somit finden sich bereits in der ältesten überlieferten Instruktion
die meisten der in der Frühen Neuzeit tätigen Stiftsbeamten, für die es
schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (nicht überlieferte) Instruk-
tionen gegeben haben dürfte.136
Nach dem Tod des Propstes Georg II. Hausmanstetter wurde dessen
Nachfolger Wolfgang Hayden (1541–1551) unmittelbar nach Amtsantritt
von der Regierung der landesfürstliche Anwalt Sebold Raiger zur Seite
gestellt, der die Interessen des Landesfürsten in der Wirtschaftsführung
des Stiftes zu vertreten hatte.137 Damit ging auch einher, dass die höchsten
Stiftsbeamten, namentlich der hier erstmals in einer Instruktion genannte
Grundschreiber , der Weinkellner , der Rentamtsverwalter , der Küchenmeis-
ter , der Pfistermeister und der Forstmeister , wieder unmittelbar dem Propst
und damit auch dem in Wirtschaftssachen wohl eigentlich tonangebenden
Anwalt unterstellt wurden und nicht mehr wie vormals dem Hofmeister .138
Der landesfürstliche Anwalt Sebold Raiger verblieb auch unter dem Nachfol-
ger Christoph Stärl (1551–1558) in seiner Position, in der er sich mehrfach
veranlasst sah, den Propst wegen schlechter Wirtschaftsführung bei der
Regierung anzuzeigen.139
Ausgerechnet aus der Regierungszeit des Propstes Petrus Hübner (1558–
1563), die den Höhepunkt des disziplinären Verfalls im Klosterneuburger
Konvent markierte,140 sind erstmals auch Instruktionen für andere Amts-
träger als den Hofmeister überliefert. Im Jahr 1559, ein Jahr bevor die zur
Absetzung führende Untersuchung gegen Hübner wegen seiner zahlreichen
Verfehlungen in der Lebens- und Wirtschaftsführung begannen, stellte er
für den Hofmeister , den Rentmeister , den Förster , den Weinkellner , den
Hofbinder , den Küchenmeister , den Pfistermeister , den Spittelmeister , den
Stall sowie für den Zimmermann Instruktionen aus.141 Ob die Initiative
dafür tatsächlich bei ihm oder – was wohl wahrscheinlicher ist – doch bei
134 Nr. 7 , § 5.
135 Nr. 7 , §§ 6, 8.
136 Nach der Instruktion für den Hofmeister aus dem Jahr 1540 sollte einem jeden Offizier eine
Instruktion zugestellt werden (Nr. 8 , § 4). Vgl. Nr. 9 , § 4.
137 Röhrig, Protestantismus und Gegenreformation 109; Nr. 9 , P.
138 Nr. 9 , § 5. Nach der Instruktion für den Hofmeister aus dem Jahr 1540 mussten noch alle
Offiziere einen Eid leisten, dass sie dem Hofmeister Gehorsam sein würden (Nr. 8 , § 5).
139 Röhrig, Protestantismus und Gegenreformation 115.
140 Röhrig, Protestantismus und Gegenreformation 116–125.
141 Nr. 13 , 39 , 81 , 99 , 103 , 113 , 118 , 126 , 136, 145.
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INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Title
- INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
- Subtitle
- Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Editor
- Josef Löffler
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21304-8
- Size
- 15.5 x 23.0 cm
- Pages
- 876
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Verzeichnis der Editionseinheiten 9
- Geleitwort 21
- Vorwort 23
- EINFÜHRUNG 25
- 1. Einleitung und Forschungsstand 25
- 2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg und ihre Verwaltung 30
- 2.1 Die Besitzungen des Klosters 30
- 2.2 Die Einkünfte der Stiftsherrschaft 35
- 2.3 Die Stiftsleitung: Propst, Dechant und Oberkellerer 39
- 2.4 Allgemeine Tendenzen in der Stiftsverwaltung im ausgehenden Mittelalter und in der Zeit der Konfessionalisierung 45
- 2.5 Die Amtsträger und der Verwaltungsaufbau vom frühen 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts 52
- 2.6 Die Herrschaftsverwaltung von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Verwaltungsreform des Jahres 1786 59
- 3. Die Quellen 65
- ERLÄUTERUNGEN ZUR EDITION 79
- 1. Die Quellenüberlieferung 79
- 2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung 95
- 3. Aufbau der Editionseinheiten 101
- 4. Editionsgrundsätze 107
- EDITION 111
- 1. Texte zur Reform der Verwaltung (Mitte des 16. Jahrhunderts) 111
- 2. Der landesfürstliche Anwalt 126
- 3. Das Hofmeisteramt 140
- 4. Die Rentkammer 257
- 5. Die Oberkammer 282
- 6. Die Registratur 362
- 7. Die einzelnen Herrschaften, der Meierhof in Tuttendorf und der Lesehof in Krems 370
- 7.1 Instruktion für den Meierhof in Tuttendorf sowie Bestallung und Revers des Meiers 370
- 7.2 Instruktion und Revers des Verwalters des Hofes in Krems 376
- 7.3 Instruktionen für den Pfleger der Herrschaft Hagenbrunn 380
- 7.4 Instruktion für den Pfleger der Herrschaft Atzenbrugg 385
- 7.5 Instruktion für den Rentschreiber in Prinzendorf 388
- 7.6 Instruktion für den Rentschreiber in Stoitzendorf 392
- 7.7 Instruktion für Beamte auf der Herrschaft Prinzendorf 398
- 7.8 Erklärung des Justiziars der Herrschaft Hauskirchen 402
- 8. Das Kammeramt 404
- 9. Die Forstwirtschaft 423
- 9.1 Instruktionen für den Förster 423
- 9.2 Instruktionen für den Förster für die jenseits der Donau gelegenen Forstgebiete (Tuttenhof) 472
- 9.3 Instruktion für den Förster in der Schwarzen Lacken 482
- 9.4 Instruktion für den Förster über die Holzausgabe an die Klosterbediensteten 487
- 9.5 Reverse von Förstern 489
- 10. Kelleramt, Weinbau und Weinzehent 493
- 10.1 Kellerordnung 493
- 10.2 Instruktion für die Weingärten 518
- 10.3 Instruktionen für den Weinkellner 520
- 10.4 Instruktion für den Hofbinder 554
- 10.5 Instruktion für die Zehenthandler und Paktisten 559
- 10.6 Instruktion für den Zehenteinbringer in Höflein 562
- 10.7 Instruktionen für den Weinkellner über die Weinausspeisung an die Klosterbediensteten 563
- 10.8 Instruktion für den Kellermeister über die Weinausspeisung an die Untertanen 574
- 10.9 Instruktion für den Weinbeschreiber 582
- 10.10 Heiratsrevers eines Weinzehenthandlers 584
- 11. Das Küchenamt 585
- 12. Das Pfisteramt 609
- 13. Das Spital und die Stiftsapotheke 650
- 14. Der Pferdestall und das Fuhrwesen 679
- 15. Angestellte und Handwerker 709
- 16. Die Donauschifffahrt 724
- 17. Die Kanzleiordnung aus dem Jahr 1786 und damit in Verbindung stehende Texte 730
- VERZEICHNISSE UND REGISTER 783
- 1. Quellen- und Literaturverzeichnis 783
- 2. Abkürzungsverzeichnis 798
- 3. Maße, Gewichte und Geldeinheiten 799
- 4. Pröpste des Stiftes Klosterneuburg 800
- 5. Glossar 801
- 6. Personenregister 841
- 7. Ortsregister 845
- 8. Sachregister 848