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Kommunen im Klimawandel | 35
provided by the IPCC strongly influenced the heuristic framework for policy responses in the
realm of mitigation and adaptation.“ (Oels 2013: 21f.)
Abbildung 3: Weltkarte der beobachteten Temperaturveränderung von 1901 bis
2012, abgeleitet vom Temperaturtrend.
Quelle: Pachauri und Mayer (2015: 41).
Die Gründung des IPCC und seine Klimaforschung, deren Ergebnisse regelmäßig in
Berichten veröffentlicht werden, sorgten maßgeblich dafür, dass sich überhaupt eine
Klimawahrheit etablieren konnte – denn die IPCC-Berichte trugen dazu bei, das
Weltklima als ein globales System zu verstehen, das einer internationalen Lösung
bedarf. Indem die Berichte bestimmte Aspekte der Realität sichtbar und diagnosti-
zierbar machen, sorgen sie einerseits dafür, dass ein Denken und Handeln am Phäno-
men Klimawandel möglich wird und andererseits für die (Re-)Produzierbarkeit be-
stimmter Sinnsysteme. Die IPCC-Berichte sind daher als eine Art intellektuelle Ma-
schinerie für Regierungen zu verstehen. Wissenschaftliche Klassifikationen und
Statements, wie sie in den IPCC-Berichten geleistet werden, sind demnach als epis-
temologische Aktivität aufzufassen, die für die Konstruktion sozialer Ordnung we-
sentlich ist (Lövbrand et al. 2009). Zusätzlich führten die Arbeit und die Vorgehens-
weise des IPCC dazu, dass sich bspw. globale Klimamodelle, Diagramme und Sze-
narien als Methode zur Konstruktion von Klimawandel als globales Politikproblem
etablierten, wodurch gleichzeitig alternative Ansätze marginalisiert wurden (Abbil-
dung 3, Abbildung 4, Abbildung 5 sowie Mahony 2015).
Kommunen im Klimawandel
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
- Titel
- Kommunen im Klimawandel
- Untertitel
- Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
- Autor
- Nanja Nagorny-Koring
- Verlag
- transcript Verlag
- Ort
- Bielefeld
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4627-0
- Abmessungen
- 15.4 x 23.0 cm
- Seiten
- 324
- Kategorien
- Naturwissenschaften Umwelt und Klima
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung 9
- Das Prinzip der Nachahmung 11
- Forschungslücke und Fragestellung 16
- Aufbau der Arbeit 21
- Kommunen im Klimawandel 25
- Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
- Klimawandel als Politikproblem 32
- Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
- Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
- Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
- Klimawandel als ökonomisches Problem 61
- Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
- Den guten Praktiken auf der Spur 71
- Begriffsgeschichte und Definition 73
- Kritik und Positionalität 78
- Best Practice-Forschung 82
- Projektdesign 90
- Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
- Gouvernementalität 116
- Klima-Gouvernementalität 126
- Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
- New Public Climate Management 141
- Politische Rationalitäten 142
- Klima\Wandel ist regierbar 145
- Politische Programme 162
- Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
- Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
- Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
- Best Climate Practices 189
- Rationalitäten und Technologien 191
- „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
- „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
- Reflexion 227
- „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
- Zur Performativität von Best Practices 239
- Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
- Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
- Literatur 275
- Anhang 315