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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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72 | Kommunen im Klimawandel auch im privaten Sektor weit verbreitet. Kein einziges politisches Feld scheint ohne Best Practice-Beispiele auszukommen: Wohlfahrtspolitik, Stadterneuerung, Raum- planung, lokale Wirtschaftsentwicklung, Umwelt- und Klimapolitik, städtische Nachhaltigkeit, Regionalplanung usw. Man kann vielleicht sogar sagen, dass kein anderes politisches Instrument bei Politikern und Praktikern so beliebt und so weit verbreitet ist wie die Best Practices; sie finden sich auf allen Regierungsebenen – von der kommunalen bis zur supranationalen – und in allen räumlichen Kontexten und Maßstäben (Vettoretto 2009). Gerade weil Klimaschutz inzwischen in vielen Kom- munen zum Aufgabenspektrum gehört und zahlreiche Prozesse angestoßen und Maß- nahmen umgesetzt wurden, stehen die kommunalen Akteure vor immer komplexeren Aufgaben, da viele verschiedene Fachbereiche und Sektoren von Klimaschutzmaß- nahmen betroffen sind. Der Bedarf an Informationen und Unterstützung auf dem Weg zu einem nachhaltigen, klimafreundlichen Systemwandel wächst dabei stetig. Insbesondere der Austausch und das Voneinander-Lernen durch übertragbare Er- folgsbeispiele werden von den Kommunen zunehmend nachgefragt. Es gibt daher auch akademische Artikel, in denen Wissenschaftler bestimmte Best Practice-An- sätze empfehlen (im Klimaschutz z.B. Demeritt und Nobert 2014; Schechtman 2015), Konferenzsessions, die die „zehn Best Practices für eine nachhaltige Stadtent- wicklung“ aufzeigen (F-160601-Berlin), Nichtregierungsorganisationen wie bspw. transnationale Städtenetzwerke (TMNs) im Klimabereich, die Best Practice-Guides (z.B. C40) herausgeben oder Best Practice-Internetdatenbanken (z.B. Energy Cities) pflegen. Die Bundesregierung finanziert Klimaschutzmodellprojekte, die Dritte zur Nachahmung anregen sollen (BMUB 2016a); die EU-Städteagenda (EU 2016) kon- zentriert sich explizit auf die Finanzierung von Pilotprojekten mit dem Ziel, diese innerhalb der EU zu replizieren und die Lessons Learnt unter den Mitgliedsstaaten zu verbreiten (vgl. Vettoretto 2009; Tedesco 2010; Stead 2012; Boulanger und Nagorny 2018). Auch supranationale Institutionen wie die Weltbank oder die OECD haben sich zum Ziel gesetzt, Best Practices zu identifizieren und zu verbreiten (vgl. Radaelli 2004; Schedler und Proeller 2011; OECD 2012; Webber 2015; Courtright 2004). In diesem Kapitel widme ich mich daher der Managementmethode „Best Prac- tice“, die als kommunaler Problemlösungsmechanismus insbesondere in Bezug auf eine grüne Transformation zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Obwohl das Best Practice-Konzept kein neues oder besonders aktuelles Phänomen ist, sondern im Gegenteil ein breit akzeptiertes, unhinterfragtes Governance-Instrument mit einer umfangreichen Historie, bleibt zumeist offen, was genau unter einer Best Practice zu verstehen ist. Eine eindeutige Definition gibt es weder in der Wissenschaft noch in der Praxis. Im Folgenden befasse ich mich daher mit diesen Fragen:
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Titel
Kommunen im Klimawandel
Untertitel
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Autor
Nanja Nagorny-Koring
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Abmessungen
15.4 x 23.0 cm
Seiten
324
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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