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Den guten Praktiken auf der Spur | 95
Abbildung 8: Systematik der relevanten Zielgruppen für die Datenerhebung.
Quelle: Eigene Darstellung.
Mögliche Gesprächspartner, Beobachtungssettings und relevante Dokumente wur-
den wesentlich durch Beobachtungen und Gespräche auf Workshops und Tagungen,
durch die Arbeit als Climate-KIC-Projektmanagerin in Form von persönlichen Kon-
takten sowie während zweier Forschungspraktika in Berlin identifiziert (siehe Ab-
schnitt #Teilnehmende Beobachtung). Im Zuge der parallelen Datenerhebung und
Dateninterpretation wurde nach und nach eine Systematik der relevanten Zielgruppen
zur Erforschung der Rolle von Best Practice-Beispielen im kommunalen Klima-
schutz erkennbar (Abbildung 8). In Bezug auf die Erwartungen an, die Entstehung
von sowie die Inhalte von Best Practice-Rezepten sind insbesondere solche Akteure
zentral, die an der Ausgestaltung und Implementierung von politischen Programmen
(vgl. Kapitel #Politische Programme) beteiligt sind. Dazu zählen neben EU-Instituti-
onen, Bundes- und Landesministerien auch Akteure wie Forschungsinstitute, Think
Tanks und Politikberatungsunternehmen, die oft im Auftrag der politischen Einrich-
tungen agieren (Cluster 1). Ausgehend von den Hauptakteuren der beiden Förderpro-
gramme, die als Fallbeispiele dienen, wurden weitere Gesprächspartner im For-
schungsprozess durch „Weitervermittlung“ in einer Art Schneeballsystem identifi-
ziert. Will man mehr über die Anwendung und Funktionen von Best Practice-Bei-
spielen im kommunalen Klimaschutz erfahren, liegt es nahe, direkt mit deren Nutzern
in Kontakt zu treten. Die zweite wichtige Zielgruppe meiner Untersuchungen waren
daher Klimaschutzmanager als Hauptnutzer von Best Practices. Dabei habe ich so-
wohl sogenannte „Exzellenz“-Kommunen oder „Pioniere“ befragt, die als Quellen
von Best Practice-Beispielen fungieren, als auch „lernende“ Kommunen, die noch
am Anfang ihrer Klimaschutzaktivitäten stehen und daher besonders von der Nut-
zung von Best Practice-Rezepten profitieren sollen (Cluster 2). Als Sonderfall haben
sich transnationale Städtenetzwerke und andere kommunale Klimaschutzinitiativen
herausgestellt, die sich als wichtige Akteure in der Klimagovernance etabliert haben
und sehr aktiv in der Aufbereitung und Verbreitung von Best Practice-Beispielen sind
(Cluster 3). Hier wurden von mir sechs der prominentesten Netzwerke ausgewählt
Cluster 1
•Politikberatung
•Think Tanks
•Forschungsinstitute
•bundespolitische
Institutionen Cluster 2
•„Exzellenz“-
Kommunen
•„lernende“
Kommunen
•Masterplanmanager
•Klimaschutz-
manager Cluster 3
•Transnationale
Städtenetzwerke
•kommunale
Klimainitiativen
Kommunen im Klimawandel
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
- Titel
- Kommunen im Klimawandel
- Untertitel
- Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
- Autor
- Nanja Nagorny-Koring
- Verlag
- transcript Verlag
- Ort
- Bielefeld
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4627-0
- Abmessungen
- 15.4 x 23.0 cm
- Seiten
- 324
- Kategorien
- Naturwissenschaften Umwelt und Klima
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung 9
- Das Prinzip der Nachahmung 11
- Forschungslücke und Fragestellung 16
- Aufbau der Arbeit 21
- Kommunen im Klimawandel 25
- Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
- Klimawandel als Politikproblem 32
- Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
- Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
- Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
- Klimawandel als ökonomisches Problem 61
- Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
- Den guten Praktiken auf der Spur 71
- Begriffsgeschichte und Definition 73
- Kritik und Positionalität 78
- Best Practice-Forschung 82
- Projektdesign 90
- Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
- Gouvernementalität 116
- Klima-Gouvernementalität 126
- Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
- New Public Climate Management 141
- Politische Rationalitäten 142
- Klima\Wandel ist regierbar 145
- Politische Programme 162
- Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
- Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
- Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
- Best Climate Practices 189
- Rationalitäten und Technologien 191
- „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
- „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
- Reflexion 227
- „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
- Zur Performativität von Best Practices 239
- Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
- Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
- Literatur 275
- Anhang 315