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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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Die Kunst, den Klimawandel zu regieren | 125 1. Wissensformen: Eine Gouvernementalitätsperspektive geht davon aus, dass sich (neue) Wissensformen sowohl aus der Tätigkeit des Regierens selbst er- geben als auch die Grundlage für ebendiese Tätigkeit darstellen. Daher ist wichtig herauszufinden, welche Denkformen, Strategien oder Rationalitäten und welches Fach- bzw. Praxiswissen in Regierungspraktiken zur Anwendung kommen. Zentrale Fragen sind dabei, wie diese Wissensformen Regierungs- praktiken beeinflussen oder sogar transformieren; wie daraus spezifische Wahrheiten erwachsen und wie bestimmte Wissensformen und Rationalitäten versuchen, bestimmte Themen, Domänen und Probleme regierbar zu machen (vgl. Kapitel #New Public Climate Management). 2. Techniken und Praktiken: Diese Dimension befasst sich mit den Mitteln, Me- chanismen, Verfahren, Instrumenten, Taktiken, Techniken und Vokabeln (bspw. ökonomische Modelle), durch die Autorität erzeugt und Vorschriften erfüllt werden. Der Fokus auf Regierungstechniken erklärt sich durch die An- nahme, dass die Regierung, wenn sie Ziele erreichen will oder versucht, Werte zu verwirklichen, stets auch „technische“ Mittel einsetzen muss (vgl. Kapitel #Best Climate Practices). 3. Sichtbarkeit: In dieser Kategorie geht es darum zu erfassen, wie Regierungs- objekte, -subjekte und -ziele (bildlich) dargestellt werden und wie diese in Raum und Zeit (bspw. mithilfe von Diagrammen oder Grafiken) in Program- men geordnet und strukturiert werden (vgl. Kapitel #Klimawandel als Politik- problem und #Politische Programme). 4. Identitäten und Subjekte: Neben den Sichtbarkeiten, Praktiken und Rationali- täten des Regierens gilt es auch, die Personen, durch die ein Regieren operier- bar wird, ebenso wie ihre Fähigkeiten und Positionen sowie ihre Rechte und Pflichten zu analysieren. Gouvernementalitäten zu analysieren bedeutet also zum einen, die verschiedenen Denkweisen, ihre Entstehungsbedingungen sowie die Prinzipien und Wissensfor- men, auf denen sie beruhen und die sie hervorbringen, zu identifizieren. Zudem sol- len die Praktiken, aus denen sie bestehen, die Art und Weise, wie sie durchgeführt werden, sowie ihre Konflikte und Allianzen mit anderen Regierungskünsten verstan- den werden (Rose et al 2006: 84). Man kann also sagen, dass Gouvernementalität als analytisches Konzept die Regierungsweisen erfasst, die durch eine spezifische (poli- tische) Rationalität mit einer entsprechenden Gruppe von (politischen) Technologien ermöglicht werden, die die (Selbst-)Steuerung der Subjekte oder die Verwaltung zu- vor definierter Probleme zum Ziel hat. Schließlich soll die Selbstverständlichkeit des Regierens im wahrsten Sinne des Wortes auseinandergenommen werden, indem ihre historische Kontingenz und Ver- ankerung in den sozialen, politischen, ökonomischen, kulturellen und nicht-mensch- lichen Kontexten aufgedeckt wird, die diese Natürlichkeit erst hervorgebracht haben.
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Titel
Kommunen im Klimawandel
Untertitel
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Autor
Nanja Nagorny-Koring
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Abmessungen
15.4 x 23.0 cm
Seiten
324
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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