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New Public Climate Management | 167
nisse vergleichbar sind (Idee des Benchmarking), indem z.B. einheitliche Maßnah-
menblätter und ein Handbuch zur Masterplan-Erstellung zur Verfügung stehen und
ein einheitliches Bilanzierungstool verwendet werden soll.3
In Anlehnung an den TM-Zyklus (Abbildung 13) spielt der Aspekt der Diffusion
eine wesentliche Rolle im Masterplan-Programm. Laut Merkblatt sollen MPKs als
Leuchttürme eine Ausstrahlungswirkung auf andere Kommunen erzeugen mit dem
Ziel, dass diese von den MPKs lernen und sich an deren Transformationspfaden ori-
entieren können.
„Die Bundesregierung hat ein erhebliches Interesse daran, dass in Kommunen Leuchtturmmaß-
nahmen realisiert werden, die nicht nur zu Energieeinsparung und Reduktion von Treibhaus-
gasen führen, sondern in besonderem Maße aufzeigen, dass die ambitionierten bundesweiten
Klimaschutzziele erreichbar sind, und somit öffentlichkeitswirksam zur Nachahmung anregen
können.“ (BMUB 2015b: 5)
Das Masterplan-Programm wird so zu einem Vehikel des BMUB zur Verankerung
des Klimaschutzes vor Ort, indem Klimaschutz durch gute Ideen erfahrbar wird und
zahlreiche Beispiele zur Nachahmung geschaffen werden (BMUB 2015a). Auch in-
nerhalb des Masterplan-Programms spielen Diffusion und Nachahmung eine wich-
tige Rolle: Die zweite Runde der MPKs soll mittels Tandembildung, also dem Auf-
bau einer Städtepartnerschaft und eines umfassenden Wissenstransfers, aus den Er-
fahrungen der ersten Runde der MPKs lernen und so den Masterplan schneller erstel-
len können.
„Die neuen Masterplan-Kommunen können darüber hinaus bei der Erstellung des Masterplans
von Erfahrungen aus den ersten Masterplan-Projekten und von vielen Projekten der Nationalen
Klimaschutzinitiative profitieren. Durch diesen Vorteil sollen die Masterplan-Kommunen die
Erstellung des Masterplans innerhalb eines Jahres abschließen.“ (BMUB 2015b: 9)
Es wird angenommen, dass die zweite Runde der MPKs nicht mehr als Labore mit
verschiedenen Lösungen experimentieren muss, sondern stattdessen auf den Erkennt-
nissen und dem Fundus an guten Praxisbeispielen der ersten Runde aufbauen und so
den Prozess viel effizienter gestalten und die Umsetzung signifikant beschleunigen
kann. Modellhaftigkeit und das Potenzial zur Übertragbarkeit der gemachten Erfah-
rungen auf Kommunen mit ähnlichen strukturellen Bedingungen sind daher wichtige
Förderkriterien des Masterplan-Programms. Somit lässt sich feststellen, dass sich na-
3 Standardisierte Hilfestellungen stehen erst der zweiten Runde der MPKs (2016) zur Ver-
fügung.
Kommunen im Klimawandel
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
- Titel
- Kommunen im Klimawandel
- Untertitel
- Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
- Autor
- Nanja Nagorny-Koring
- Verlag
- transcript Verlag
- Ort
- Bielefeld
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4627-0
- Abmessungen
- 15.4 x 23.0 cm
- Seiten
- 324
- Kategorien
- Naturwissenschaften Umwelt und Klima
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung 9
- Das Prinzip der Nachahmung 11
- Forschungslücke und Fragestellung 16
- Aufbau der Arbeit 21
- Kommunen im Klimawandel 25
- Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
- Klimawandel als Politikproblem 32
- Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
- Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
- Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
- Klimawandel als ökonomisches Problem 61
- Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
- Den guten Praktiken auf der Spur 71
- Begriffsgeschichte und Definition 73
- Kritik und Positionalität 78
- Best Practice-Forschung 82
- Projektdesign 90
- Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
- Gouvernementalität 116
- Klima-Gouvernementalität 126
- Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
- New Public Climate Management 141
- Politische Rationalitäten 142
- Klima\Wandel ist regierbar 145
- Politische Programme 162
- Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
- Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
- Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
- Best Climate Practices 189
- Rationalitäten und Technologien 191
- „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
- „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
- Reflexion 227
- „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
- Zur Performativität von Best Practices 239
- Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
- Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
- Literatur 275
- Anhang 315