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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Seite - 177 -
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New Public Climate Management | 177 spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert sein. Um kräftezehrende Grundsatzdiskussionen zu vermeiden und den Rückhalt der politischen Vertreter in der Kommune für die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes zu gewinnen, wird emp- fohlen, vor der konkreten Umsetzung einen formalen Beschluss des Klimaschutzkon- zeptes herbeizuführen (vgl. Abschnitt #Masterplan 100% Klimaschutz; Sinning et al. 2011). „Zur Antragsstellung brauchte man ja einen Stadtverordnetenbeschluss – 100 Prozent erneuer- barer Energien bis 2050 – und das […] ist eine sehr, sehr gute Grundlage, [um] zu arbeiten. Ich muss weder mit Fachleuten noch mit Bürgern noch mit sonst jemandem das Ziel diskutieren, weil das Ziel fest[gelegt] ist. Auch mit den Ämtern muss ich nicht diskutieren. Und es gibt ja Zielkonflikte, Straßenbau zum Beispiel, also Verkehrsbereich […], aber auch Städtebau ist ein Zielkonflikt, weil wir halt sehr, sehr viel zubauen. Es muss immer wieder an diesem Ziel ‚100 Prozent erneuerbar‘ angelehnt werden, und das ist für uns schon einmal sehr komfortabel.“ (IK- 12, 2016: 8) Um den angestoßenen Transformationsprozess weiter zu verstetigen, wird eine zü- gige Umsetzung erster Demonstrationsprojekte empfohlen. So sollen schnell erste konkrete Erfolge vorgewiesen werden können, damit die beteiligten Akteure vom Prozess überzeugt und engagiert bleiben. Das Klimaschutzmanagement hat daher die Aufgabe, die wirksamsten und strategisch sinnvollsten Projekte zu identifizieren (Sinning et al. 2011). Als geeignete Auswahlkriterien gelten dabei bspw. das (un-)mittelbare CO2-Minderungspotenzial, das Kosten-Nutzen-Verhältnis oder Co- Benefits (z.B. die Steigerung der regionalen Wertschöpfung, Imagegewinn oder po- sitive Beschäftigungseffekte). Eine wichtige Rolle wird auch besonders innovativen Leuchtturmprojekten zugewiesen. In einzelnen Stadtteilen oder Quartieren soll im Sinne eines Reallabors mit Leuchtturmprojekten experimentiert werden, die die Vi- sion, Ziele und Methoden des kommunalen Klimaschutzkonzepts veranschaulichen und so öffentlichkeitswirksam verbreiten: „Besondere Bedeutung haben in diesem Zusammenhang „Leuchtturmprojekte“. Sie können den Mitwirkenden als Ansporn dienen und gleichzeitig zeigen, welche Erfolge sich bereits durch eine einzelne Maß- nahme erzielen lassen.“ (SK: KK 2015a: 51) In Anlehnung an das TM-Modell ist ein Schlüsselelement des initiierten Verän- derungsprozesses die stetige Evaluation der Maßnahmen. Dazu muss das Erreichte dokumentiert und mit den Zielen abgeglichen werden. Diese systematische Überprü- fung soll Optimierungspotenziale aufzeigen und Lernprozesse anstoßen, indem deut- lich wird, was gut funktioniert, wo Probleme bei der Implementierung auftreten und wo dementsprechend nachgesteuert werden muss: „Und alle fünf Jahre wird dann geschaut: Wie bewegen wir uns? Wie passt das zu dem Angenommenen, haben wir es auch wirklich geschafft? So kann man dann auch gut vergleichen: Wo stehen wir? Das ist unser Ziel.“ (IK-13, 2016: 17)
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Titel
Kommunen im Klimawandel
Untertitel
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Autor
Nanja Nagorny-Koring
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Abmessungen
15.4 x 23.0 cm
Seiten
324
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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