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Vorwort 008
äußerst mühsam, und manche Notizen bleiben aufgrund fehlender Erläuterungen un-
verständlich. Die Aufzeichnungen werden daher mit Erklärungen ergänzt und zum bes-
seren Verständnis Abkürzungen zumeist ausgeschrieben, während in die Schreibfehler,
die Geyling zum Teil unterliefen, nicht korrigierend eingegriffen werden sollte, um die
Authentizität weitgehend zu wahren. Alle in runde Klammern gesetzten Anmerkungen
stammen von Rolf Geyling selbst.
Zum besseren Verständnis habe ich zusätzlich auf weitere zeitgenössische biogra-
fische Literatur zurückgegriffen. Diese Berichte sind allerdings zum Teil erstaunlich wi-
dersprüchlich und konnten daher nur bedingt zur Erhellung von Rolf Geylings damali-
ger Situation beitragen. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen und Archivmaterial,
das zum Teil erst durch den Fall des Eisernen Vorhangs im größeren Umfang zugäng-
lich wurde, sowie insgesamt geschichtswissenschaftliche Literatur waren daher zusätz-
lich zu berücksichtigen.
Als Rolf Geylings neuer Lebensabschnitt in China begann, führte er kein Tagebuch mehr.
Zeugnis über diese Jahre legte hingegen seine Frau Hermine ab. Sie beschrieb nicht nur
in zahlreichen Briefen an ihre Schwiegermutter und Schwägerin ihre und ihres Mannes
Lebenssituation in dem fremden Land. Betagt wieder nach Österreich zurückgekehrt, hat
sie zusätzlich in etlichen Tonbandaufzeichnungen, die von einer ihrer Töchter aufgenom-
men wurden, ihre Erinnerungen dokumentiert.
Unverzichtbar für das Zustandekommen dieser Arbeit war jedoch die »Vorarbeit«, die
Franz Geyling geleistet hat. Er hat mithilfe der Aufzeichnungen seines Vaters, Erzählun-
gen der Eltern sowie seiner persönlichen Erinnerungen eine »Familienchronik« verfasst
und mir sämtliches Material großzügig überlassen. Darüber hinaus hat er mir zahllose
Fotografien zur Verfügung gestellt und meine immer wieder neu auftauchenden Fra-
gen mit großer Geduld beantwortet. Nicht zuletzt soll daher an dieser Stelle Franz Gey-
ling mein besonderer Dank ausgesprochen werden, wobei ich in diesen Dank auch sei-
ne Frau Helga einbeziehen möchte, die bei der mühsamen Aufgabe, das entsprechende
Material zusammenzustellen, ihrem Mann zur Seite stand.
Angesichts unserer mehrjährigen freundschaftlichen Zusammenarbeit tut es mir äu-
ßerst leid, dass dieser Dank und die Würdigung seines Vaters, die ihm ein großes Anlie-
gen war, Franz Geyling nicht mehr persönlich erreichen konnten. Er starb am 17. Febru-
ar 2014 im 87. Lebensjahr in Auburn, Alabama.
Rolf Geyling (1884-1952)
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Rolf Geyling (1884-1952)
- Untertitel
- Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
- Autor
- Inge Scheidl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79585-8
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 292
- Schlagwörter
- Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Revolte und Reife 8
- Eine Künstlerfamilie 9
- Zwischen Abenteuer und Architektur 15
- Mädy 35
- Mobilisierung und Krieg 41
- Der Weg an die Ostfront 41
- Die Schlacht von Lemberg 48
- »Durch Landesbewohner verraten« 59
- Die Sanoffensive 62
- Schlacht bei Krakau 65
- Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
- Die »Angriffshast« der Infanterie 68
- Warten auf Befehle 70
- Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
- Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
- Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
- Kriegsgefangenschaft 91
- Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
- »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
- Die Jahre in Sibirien 96
- Der Transport in die Lager 96
- Dauria 115
- Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
- Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
- Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
- China 173
- Ankunft 173
- Dies ist ja eine Übergangszeit 182
- Aufträge und Rückschläge 189
- Das architektonische Werk 199
- Städtebauliche Planungen 203
- Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
- Villen 214
- Miethäuser 221
- Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
- Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
- Sehnsucht nach Österreich 238
- Ewige Ungewissheit 247
- Lao Gai Lin 257
- Epilog 265
- Literatur 269
- Bildnachweis 272
- Farbteil 273