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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
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Mobilisierung und Krieg 048 ten »Abfertigungen« des Generalstabs – sowie für die Quartiervorbereitung des Stabes zuständig. Gleichzeitig war er auch in der Aufklärung eingesetzt. Rolf und seine Einheit waren an etlichen größeren Schlachten in Galizien beteiligt, die unter jenen Ortsnamen in die Geschichte eingegangen sind, welche den Brennpunkt der Kampfhandlungen darstellten. Wenn von Rolfs Division die Rede ist, ist also zu beden- ken, dass die von Rolf geschilderten Truppenbewegungen und Waffengänge nur einen Bruchteil der in größerem Umkreis verlaufenden Kämpfe darstellten. Er berichtet daher oftmals von Gefechten bei Orten, die weitgehend unbekannt geblieben und kaum auf einer Karte auffindbar sind, wiewohl die Verbände, denen er angehörte, immer wieder in dramatische und militärstrategisch bedeutsame Kampfhandlungen eingebunden wa- ren, wie sich im Folgenden zeigen wird. Die Schlacht von Lemberg Die erste große Bewährungsprobe für die österreichisch-ungarische Armee an der Ost- front war die Schlacht von Lemberg, die zwischen dem 26. August und 11. September 1914 tobte und die die ersten dramatischen Verluste für die Habsburgerarmee mit sich brachte. Das heute in der Westukraine gelegene Lemberg, das damals eine der größten Garnisonstädte der Donaumonarchie darstellte, bildete in den strategischen Planungen des habsburgischen Militärs gemeinsam mit der Festungsstadt Przemyśl den Eckpfei- ler der Verteidigungslinie gegen einen russischen Angriff. Beiden Städte waren die von Nordwest nach Südost verlaufenden Karpaten vorgelagert, welche die ungarische Tief- ebene nach Nordosten hin als natürliche Grenze absicherten. Rolfs Einheit wurde zunächst Richtung Norden, an Lemberg vorbei, zur russischen Grenze in Marsch gesetzt. In Mosti Wielki wurde eine Rast eingelegt, da die Ergebnis- se der »Rekognoszierungs-Patrouille« abgewartet werden mussten, die erkunden sollte, ob die Straßen mit den Haubitzen befahrbar waren. Zum ersten Mal wird Rolf mit den Auswirkungen der Kämpfe, die bereits rundum im Gange waren, konfrontiert, wie er in einer Tagebucheintragung berichtet: 28. Aug. Während die Division auf der Straße steht warten der Stab und die übrigen Of- fiziere in einer verlassenen Villa auf dem Boden und den Sesseln schlafend das Ergeb- nis der Rekognoszierung ab. Gegen Mitternacht geht die Lampe aus, wir laufen über- all nach Petroleum, schließlich sehe ich in einem Haus Licht und trete ein in ein Zimmer, ein Herr in Hemdärmeln vor mir ist ein Arzt; am Boden liegen auf etwas Stroh 7 Schwer- verletzte. Ein Mann mit 3 Schüßen, einer mit einem Herzschuß in den letzten Zügen. Ein
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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