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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
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China 230 den folgenden Jahren häufig diesen Platz, wo er es zu einer beträchtlichen Fertigkeit auch im Tanz und Figurenlauf brachte. Insbesondere der »Tientsin Rowing Club« wurde jedoch Rolfs Stammklub, bei dem er in den 1930er-Jahren auch die Funktion des Präsi- denten innehatte. (Abb. 111) Hier konnte er end- lich wieder seinen geliebten Rudersport be- treiben und sofort auch mit seiner Mannschaft Erfolge ernten. In einem Brief an seine Schwester, der wahrscheinlich vom November 1925 stammt, schreibt Rolf: »Da ich meinen Bauch immer be- denklicher zunehmen sah habe ich im Frühjahr das Rudern wieder begonnen. Es ist hier ein in- ternationaler hauptsächlich aber englischer Club, in dem heuer die Deutschen zum erstenmal seit dem Krieg wieder eintraten. [  …  ] Im Herbst ruderte ich die Regatta im Achter mit, und unser Deutscher Achter schlug die englische Mannschaft.« Auch in den 1930er-Jahren wird in der Tageszeitung »Deutsch- chinesische Nachrichten« mehrmals von dem Erfolg der deutschen Mannschaft bei den diversen Regatten berichtet und Rolf als Beteiligter genannt. In den Sommermonaten kam in Tientsin aufgrund der großen Hitze das gesellschaft- liche Leben vollständig zum Erliegen. Während die Männer zumeist an ihren Arbeitsplät- zen in der Stadt ausharrten, verbrachten die Frauen und Kinder, die drei Monate Schul- ferien hatten, die Sommermonate üblicherweise in einer der Villen in Peitaiho, wo das Meer und ein schöner Sandstrand den Aufenthalt angenehm machten. Überdies hat- ten insbesondere für Kinder Eselsritte auf die nahe gelegenen Berge einen großen Reiz. Auch Hermine hielt sich beinahe jeden Sommer in diesem Badeort auf, und nachdem Rolf anders als ursprünglich geplant die 1932 errichtete Villa doch nicht verkaufte, ver- lebte die Familie schöne Zeiten im eigenen Haus in der Nähe des Strandes. Aus berufli- chen Gründen verbrachte Rolf allerdings zumeist nur wenige Tage in Peitaiho. Wir leben recht abgeschlossen für uns Da Rolf und Hermine den Kontakt mit den anderen Zuwanderern weitgehend ablehn- ten bzw. größtmöglich einschränkten und auch keine Familienmitglieder einen vertrau- ten Umgang boten, waren die beiden wohl sehr auf gegenseitigen Rückhalt angewie- sen, um sich in der Fremde einigermaßen heimisch zu fühlen. Das Ehepaar war knapp 111 Rolf Geyling, Präsident des Ruderklubs, hält eine Ansprache
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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