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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
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Mobilisierung und Krieg Der Weg an die Ostfront Am 29. Juli 1914 erfuhr Rolf am österreichischen Konsulat in Bukarest, dass das XIV. Korps, das im Kriegsfall »R« gegen Russland aufzumarschieren hatte, mobilisiert sei und dass er sich unverzüglich bei der k. u. k. Schweren Haubitzdivision Nr. 14, die in Vill bei Neu- markt in Südtirol stationiert war, einzufinden habe. Damit holten die weltpolitischen Er- eignisse, die nur einen Monat zuvor in Sarajevo ihren Ausgang genommen hatten, auch Rolf in seinen noch jungen Bukarester Ehejahren ein. Nur knappe zwei Jahre waren ihm geblieben, in der Hauptstadt Rumäniens architektonisch tätig zu werden, ehe der Ers- te Weltkrieg ein jähes Ende dieser Schaffensperiode erzwang. Diese Zäsur sollte jedoch nicht nur einen Abschied von seiner neuen Wahlheimat Bukarest mit sich bringen, son- dern letztlich sogar den lebenslänglichen Abschied von Europa und Rolfs bisherigem Schaffensumfeld bedeuten. Am 28. 6. 1914 waren der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Fer- dinand und seine Gemahlin Sophie in Sarajevo dem Attentat eines serbischen Studenten zum Opfer gefallen. Da Österreich hinter diesem Verbrechen eine Verschwörung der ser- bischen Führung vermutete, stellte es am 23. 7. 1914 an Serbien ein Ultimatum, das unter anderem die Mitarbeit der Monarchie an der Aufklärung der Hintermänner einforderte. Innerhalb der im Ultimatum gesetzten Frist von 48 Stunden ging die serbische Regierung auf fast alle Punkte ein, verwahrte sich jedoch gegen eine Einschränkung ihrer Souverä- nität. Trotz der weitgehenden Zugeständnisse erklärte Österreich-Ungarn die Antwort für unbefriedigend, und am 28. 7. 1914 erfolgte deshalb die Kriegserklärung an Serbien. Dieser Schritt löste aufgrund der weitereichenden militärischen Bündnispolitik eine Ket- tenreaktion aus, die schließlich direkt in den Ersten Weltkrieg mündete. Bis Ende 1914 wurden in der österreichisch-ungarischen Monarchie in einer Teilmo- bilisierung zusätzlich zum Friedensstand von 415.  000 Mann fast 2,5 Millionen Reservis- ten einberufen. Bei Kriegsende im Jahr 1918 dienten schließlich fast 8 Millionen Soldaten im Heer der Habsburgermonarchie. Über 1 Million kehrte aus dem Krieg nicht zurück, rund 2 Millionen wurden verwundet, und beinahe 2 Millionen sahen erst nach oft mehr- jähriger Gefangenschaft die Heimat wieder. Weltweit waren an dem Krieg rund 40 Staa- ten beteiligt, 70 Millionen Soldaten standen unter Waffen, und rund 17 Millionen zäh- len zu den Todesopfern. Wie reagierte nun Rolf, als er mit einer Situation konfrontiert war, die mit einem Schlag alle seine beruflichen und persönlichen Planungen und Vorstellung zunichte-
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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