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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Seite - 78 -
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Mobilisierung und Krieg 078 Schlacht bei Limanowa-Lapanow Anfang Dezember konnten die österreichisch-ungarischen Truppen südöstlich von Kra- kau in der Schlacht bei Limanowa-Lapanow endlich einen größeren Erfolg verzeichnen und den russischen Vorstoß – wenngleich nur für kurze Zeit – zum Stoppen bringen. Die Schlacht von Limanowa-Lapanow leitete die sogenannte Winterschlacht in den Karpaten ein, die bis März 1915 dauerte. Die Karpatenschlacht zählt zu einer der verlustreichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges und endete mit einer Niederlage der Habsburgerarmee. Rolf war mit seinen zwei Bataillonen nach mehreren Tagesmärschen unmittelbar in die Schlacht von Limanowa-Lapanow involviert, seine Aufzeichnungen vom 5. bis 16. De- zember lassen jedoch kaum auf den erzielten Erfolg des österreichisch-ungarischen Hee- res schließen. Der Aktionsradius von Rolfs Einheiten lag zwischen Jodlownik, Lapanow und Gdow. Häufige Stellungswechsel und wechselnde Kolonneneinteilungen prägten diese Tage. Zum Teil kam es zu heftigen Infanteriegefechten, wiederholt behinderte dich- ter Nebel die Aktionen. Rolf berichtet fast minutiös von den stets neu ermittelten Ziel- punkten, auffallend oft allerdings wurde lange auf Anordnungen bezüglich des weiteren Vorgehens gewartet, und auffallend oft wurden Befehle binnen kurzer Zeit widerrufen. Wie Rolfs Feldtagebuch vermerkt, wurden ab dem 5. Dezember bei Jod lo wink und in weiterer Folge auch in weiter nördlich gelegenen Orten verschiedene Stellungen be- zogen und das Feuer in mehrere Richtungen eröffnet: »sehr gute Wirkung. Überall viel russische Infanterie; Artillerie keine zu sehen, obwohl geschossen wird. 4h n.m. Feuer eingestellt, da Inf. Angriff einsetzt.« In den nächsten Tagen wurden verschiedene Stellungen »möglichst weit nordwärts«, d. h. im Umkreis von Lapanow, bezogen und gegen mehrere Orte das Feuer eröffnet. Am 8. Dezember schreibt Rolf: »plötzlich steht der Vormarsch, da die Vorhut der Geschütz- bedeckung auf feindl. Vorposten gestoßen«. Der Rückzug nach Lapanow wird angeord- net, am nächsten Tag jedoch wieder Richtung Norden marschiert, eine Stellung bezo- gen und das Feuer neuerlich eröffnet. Am 10. Dezember wurde, nachdem vorerst wegen Nebels kein Ziel sichtbar war, laut Rolfs Tagebuch die Beschießung des Gegners fortgesetzt. »Situation wird etwas unge- mütlich. Feindl. Angriffe scheinen vorwärts zu schreiten«. Nachdem verwirrende Befeh- le die Division mehrmals an verschiedene Orte dirigiert hatte, die dann allerdings sofort wieder verlassen werden mussten, um zu teilweise bereits vorher erreichten Orten zu- rückzukehren, wurde am 12. Dezember abends schließlich ein Parkplatz bezogen und »weitere Befehle abgewartet«. Am 13. Dezember meldet Rolf, dass in der Mannschaft Typhusverdacht festgestellt wurde. »Maßnahmen wegen Reinigung getroffen, sonst nichts zu machen.« Am 14. De-
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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