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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
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Das architektonische Werk 221 schiedlicher Länge und wie zufällig verteilt die Fassaden. Leider wurde das Gebäude später durch Umbauten und einen Dachaufbau entscheidend verändert. Miethäuser Im Miethausbau war Rolf zu keinen Kompromissen bereit. Aufschlussreich ist eine Bemer- kung Rolfs aus dem Jahr 1934, die erahnen lässt, dass er von den Bauherren nicht immer für eine moderne Gestaltungsweise bedingungslose Zustimmung erhalten hat. »Seit ei- nem Jahr sind nun auch von den führenden Englischen und amerikanischen Architek- ten die modernen Bauformen endlich aufgenommen worden, und damit ist für mich das Feld der Betätigung offen. Da dies meist noch altmodische und schwerfällige Herren sind so habe ich, trotzdem ich nicht zu obigen geldstrotzenden Nationen gehöre, doch gute Chancen. Meine Bauherren sind natürlich überwiegend Chinesen, die jetzt auch plötz- lich zur allermodernsten Bauweise übergehen. Die haben es ja leichter, weil sie nicht mit der europäischen Stilarchitektur belastet sind.« (  Brief an die Mutter, 14. Oktober 1934  ) Anders als die für die europäischen Bewohner errichteten, jeweils im »nationalen« Stil gestalteten öffentlichen Gebäude wurden die Miethäuser, die häufig von reichen Chi- nesen als Geldanlage in Auftrag gegeben wurden, tatsächlich nicht mehr so reichhaltig mit historistischen Motiven überladen. Sie sind schlichter, funktional mit großen Fens- tern und häufig auch mit Balkonen ausgeführt, und eine richtige Modeströmung scheint die Verwendung von Sichtziegel, häufig in Kombination mit Putz- oder Sichtbetonflä- chen, gewesen zu sein. Von den vielen von Rolf erbauten Miethausprojek- ten sind nur drei dokumentiert, die er sehr unterschied- lich gestaltete. Das erste Miethaus, die camBridGe flats, entwarf Rolf als Bauherr. (Abb. 106) Es zeigt noch eine etwas weni- ger ausgeprägte Nüchternheit. Die drei mittleren Ach- sen heben sich über drei Stockwerke risalitartig von der übrigen Fassade ab und sind weiß verputzt, während die angrenzenden Fassadenteile sowie der Sockel als farbli- cher Kontrast aus Backstein hergestellt sind. Große un- terschiedliche Fensterformen, flache Loggien und Bal- kone beleben die Fassade, und flache Gesimse, die die Fenster der jeweiligen Stockwerke begrenzen, machen die Fassade zusätzlich lebendig. Im Jahr 1937 erweiter- te Rolf das Gebäude durch einen zusätzlichen Trakt. Der 106 Cambridge Flats, Tientsin, im Bau, 1935  /36
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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