Mauerbach
Marktgemeinde
Mauerbach
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | St. Pölten (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | PL (seit 2017; alt: WU) | |
Fläche: | 20,32 km² | |
Koordinaten: | 48° 15′ N, 16° 11′ O | |
Höhe: | 282 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.604 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 177 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 1140, 3001, 3400 | |
Vorwahlen: | 01/979 oder 01/577 | |
Gemeindekennziffer: | 3 19 50 | |
NUTS-Region | AT126 | |
UN/LOCODE | AT MBH | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 246 3001 Mauerbach |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Peter Buchner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (23 Mitglieder) |
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Ansicht der Klosterkirche und rechts der Prälatenhof der Kartause Mauerbach |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Mauerbach ist eine Marktgemeinde mit 3604 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk St. Pölten in Niederösterreich.
Geografie
Mauerbach liegt im Wienerwald am Rande des Industrieviertels in Niederösterreich, raumplanerisch wird es zur Region „Niederösterreich Mitte“ gezählt.[1] Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 20,32 Quadratkilometer, davon sind 80 Prozent bewaldet. Durch das Gemeindegebiet fließt der gleichnamige Mauerbach.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):
- Hainbuch (15)
- Mauerbach (3312) samt Hirschengarten und Untermauerbach
- Steinbach (277)
Die Gemeinde besteht aus der einzigen Katastralgemeinde Mauerbach.
Nachbargemeinden
Königstetten (TU) | Klosterneuburg (KG) | |
Tulbing (TU) | Wien | |
Gablitz | Purkersdorf |
Geschichte
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde der Ort im Gegensatz zum nahen Purkersdorf vorerst nicht Groß-Wien angeschlossen, sondern dem Landkreis Sankt Pölten zugeteilt.
Der Bezirk Wien-Umgebung, dem Mauerbach seit 1956 angehörte, wurde mit 31. Dezember 2016 aufgelöst. Mauerbach sollte ursprünglich Teil des Bezirks Tulln werden.[3] Nach Einsprüchen von Bürgern wurde Mauerbach dem Bezirk St. Pölten-Land zugeordnet,[4][5] dem es seit 1. Jänner 2017 angehört.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Kartause Mauerbach: Das frühbarocke ehemalige Kloster der Kartäuser zählt zu den bedeutendsten Baudenkmälern seiner Art in Österreich. 1984 begann die behutsame Sanierung durch das Bundesdenkmalamt, das seither dort auch Restaurierungswerkstätten untergebracht hat. Jährlich wird dort der Mauerbacher Adventmarkt abgehalten.
- Die ehemalige Pfortenkirche der Kartause neben dem Kartausentor, seit 1782 Pfarrkirche von Mauerbach
- Schlosspark Mauerbach: 1833 wurde das Gelände unter Georg Simon Freiherr von Sina kultiviert und eine Villa errichtet. Im Jahre 1967 wurde diese wegen Baufälligkeit abgebrochen. Seit 2007 befindet sich auf dem Gelände ein Seminarhotel und Restaurant, in dem unter anderem 2017 der OSZE tagte.
- Die Kaiser-Franz-Josef I.-Jubiläumsvolksschule. 1908 nach Plänen von Josef Hofbauer erbaut
- Seit 2013 hat die Marktgemeinde Mauerbach 3 Tut gut! - Wanderwege. Diese starten beim Parkplatz der Kartause Mauerbach. Als öffentliche Anbindung dient auch der Tut gut – Schritteweg, der von der Postgarage / Endstelle des Busses 450, rund um die Kartause führt. Beide Projekte wurden von GGR Matthias Pilter in Zusammenarbeit mit dem FVVV Mauerbach errichtet.[6]
- 2018 wurde die Revitalisierung des Kutscherstalls vollendet, in dem sich seither das Gemeindeamt und das Heimatmuseum befinden.
In einem Wanderführer aus dem Biedermeier, dem Werk „Wien’s Umgebungen auf zwanzig Stunden im Umkreise“ von Adolf Schmidl aus dem Jahre 1835, werden auch die schon damals dort beliebten Spaziergänge erwähnt:
- Mauerbach ist ein Mittelpunkt der reizendsten Ausflüge, die sich namentlich für den Hochsommer eignen, da man immer in Wäldern bleibt. Übrigens müssen die Damen erinnert werden: bei einer Fahrt nach Mauerbach nie den Mantel zu vergessen. Abgesehen von Gewitterregen, deren Annäherung man in dem beschränkten Gesichtskreise des Thales nicht so bald wahrnimmt, tritt daselbst nach Sonnenuntergang immer eine bedeutende Kühle ein, die man in anderen Gegenden um Wien nicht in dem Grade findet, und man hat eine Stunde zu fahren, ehe man in Mariabrunn das Freie erreicht. [7]
Sport
- Der Fußballverein USC Wiesbauer Mauerbach ist der größte Sportverein in Mauerbach. Der Verein legt seinen Schwerpunkt auf die Nachwuchsarbeit. In neun Nachwuchsmannschaften spielen circa 150 Jugendliche. Aktuell hat der USC Wiesbauer Mauerbach keine Kampfmannschaft, da der aktuelle Sportplatz nicht die erforderlichen Abmessungen für den Spielbetrieb aufweist. Die Damenmannschaft, die in der Frauengruppe Nordwest Meisterschaft spielt, trägt ihre Meisterschaftsspiele in einer Nachbargemeinde aus. Seit Mai 2014 bietet der USC Wiesbauer Mauerbach auch in einem Fußballkindergarten Kindern ab vier Jahren Bewegungsmöglichkeiten.
- In Mauerbach gibt es zwei Tennisvereine: Den SC Mauerbach Tennis und den MTC Mauerbach.
- Eine Vielzahl an Sportmöglichkeiten bietet auch die Sportunion Mauerbach.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 140 und 11 land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1668. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 51,18 %. Mauerbach gehört, bezogen auf das Brutto-pro-Kopf-Einkommen, zu den zehn reichsten Orten Österreichs.
Bildung
- Kindergarten Mauerbach 1
- Kindergarten Mauerbach 2
- Tagesbetreuungseinrichtung Verein Montessori Mauerbach
- Volksschule Mauerbach
- Musikschule Mauerbach: seit 1989 gibt es in Mauerbach eine eigene Musikschule. Es werden derzeit 180 Schülerinnen und Schüler von 10 Lehrkräften unterrichtet.
- Heimatmuseum Mauerbach
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Peter Buchner.
Im Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl am 26. Jänner 2020[8] bei insgesamt 23 Sitzen folgende Mandatsverteilung:
- Liste ÖVP Mauerbach 13
- Liste Die Grünen 5
- Liste SPÖ 4
- FPÖ 1
Partnergemeinde
Partnergemeinde von Mauerbachj ist Amaliendorf-Aalfang im Bezirk Gmünd. Nach ihr wurde der Amaliendorf-Aalfang-Platz benannt.[9]
Persönlichkeiten
- Friedrich der Schöne (1289–1330), Herzog von Österreich, stiftete die Kartause Mauerbach
Bildergalerie
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Pfarrkirche und die Prima Porta der ehemaligen Kartause Mauerbach
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Die Kaiser-Franz-Josef I.-Jubiläumsvolksschule
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Landesaufnahme 1873: Im Norden von Mauerbach lag in den Gebäuden der Kartause (Mitte unten rechts) das damalige Wiener Versorgungshaus
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Landesaufnahme 1873: Ortskern mit der südlichen Umgebung (Mitte oben)
Weblinks
- 31950 – Mauerbach. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Eintrag zu Mauerbach in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
- ↑ Perspektiven für die Hauptregionen. (PDF) Abgerufen am 10. Januar 2014.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
- ↑ NÖN: Bezirk Wien Umgebung wird aufgelöst. Artikel vom 10. September 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ WU-Gemeinden werden neu geordnet Artikel vom 24. September 2015, abgerufen am 27. September 2015.
- ↑ diepresse.com: Niederösterreich: Gemeinden neu zugeteilt. Artikel vom 24. September 2015, abgerufen am 27. September 2015.
- ↑ Wegbeschreibung und eine Online-Karte der tut gut (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Adolf Schmidl: Wien's Umgebungen auf zwanzig Stunden im Umkreise. Nach eigenen Wanderungen geschildert von Adolf Schmidl. Gedruckt und im Verlage bei Carl Gerold, Wien 1835, S. 292.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Mauerbach. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 26. Januar 2020.
- ↑ Partnergemeinde. Gemeinde Mauerbach, abgerufen am 16. November 2021 (österreichisches Deutsch).
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Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 12 Colonne XIV Section d3 (später 4656/4c). Königstetten, Chorherrn, Tulbing, Katzelsdorf, Nietzing, Kirchbach, Scheiblingstein im nordwestlichen Wienerwald bzw östlichen Tullnerfeld. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:12.500. Aufgenommen 1872 | Archiv des Militärgeographischen Institutes | Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut | Datei:Aufnahmeblatt 4656-4c Königstetten, Chorherrn.jpg | |
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 13 Colonne XIV Section b1 (später 4756/2a). Wienerwald: Troppberg, Purkerdorf, Tullnerbach. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:12.500. Aufgenommen 1872 | Archiv des Militärgeographischen Institutes | Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut | Datei:Aufnahmeblatt 4756-2a Purkersdorf, Tullnerbach, Troppberg.jpg | |
Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Compass card with German wind directions | Eigenes Werk | User:Madden | Datei:Compass card (de).svg | |
Begriffsklärungs-Icon (Autor: Stephan Baum) | Eigenes Werk ( Originaltext: Own drawing by Stephan Baum ) Original Commons upload as File:Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 | Stephan Baum | Datei:Disambig-dark.svg | |
Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk St. Pölten-Land hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017) | Eigenes Werk | AleXXw | Datei:Karte A Noe PL 2017.svg | |
Das Hotel Schlosspark in der niederösterreichischen Marktgemeinde Mauerbach. 1833 erwarb Georg Simon Freiherr von Sina das Grundstück. Er kultivierte das Gelände, gestaltete es zu einer Parklandschaft und ließ auf einer der Terrassen eine herrschaftliche Villa errichten, die fortan als „das Schloss“ bezeichnet wurde. Im Jahr 1957 wurde das mittlerweile baufällige „Schloss“, dem in den Besatzungsjahren übel mitgespielt worden war, abgerissen. Das Parkgelände verwilderte zusehends. Nach mehrfachem Besitzerwechsel wurde der Schlosspark 2003 von der MESONIC Holding GmbH erworben, die dann ab 2007 darauf das Seminar Hotel Restaurant Schlosspark Mauerbach errichtete und im August 2008 eröffnete. Im Jahr 2016 wurde die Anlage erweitert und feierlich am 22. September von Finanzminister Schelling eröffnetː 1 , 2 . | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Mauerbach - Hotel Schlosspark.JPG | |
Links die Klosterkirche und rechts der Prälatenhof der Kartause in der niederösterreichischen Marktgemeinde Mauerbach . Die Kartause wurde um 1315 durch Herzog Friedrich den Schönen gestiftet und 1782 durch Kaiser Joseph II. geschlossen. Die Klosterkirche wurde ab etwa 1616 neu gebaut, 1683 zerstört und nachher wieder instandgesetzt. | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Mauerbach - Kartause.JPG | |
Südansicht der Kartause in der niederösterreichischen Marktgemeinde Mauerbach. Die Kartause wurde um 1315 durch Herzog Friedrich den Schönen gestiftet und 1782 im Zuge der josephinischen Kirchenreformen durch Kaiser Joseph II. aufgelöst. Anschließend diente der Baukomplex als Versorgungshaus der Commune Wien. Von 1945 bis 1961 war er ein Obdachlosenheim und kam anschließend wegen dem Konkordat in Bundesbesitzː 1 . | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Mauerbach - Kartause (e).JPG |