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Adele Clarke ebenfalls vorgestellte Verfahren der Positionsanalysen, das dazu
dient, eingenommene und nicht eingenommene Positionen in Diskursen zu kar-
tographieren und zu analysieren, habe ich hier nicht verwendet.
Wie die Werkzeuge benutzt werden, liegt am persönlichen Stil des Forschers/der
Forscherin und an praktischen Möglichkeiten: Papier und Stift erlauben einen
„spielerischen Umgang“ (Both, 2015: S. 203), die Erstellung von Diagrammen
und Karten mit Programmen1 bietet neben der Ablage als Bilddatei weitere Ar-
chivierungsmöglichkeiten und vereinfacht Neupositionierungen. Ich arbeitete
sowohl mit Papier bzw. Whiteboard und Stift und archivierte meine entstehen-
den Mappings als Fotografien digital, als auch mit dem Computerprogramm
Draw des Open-Source-Programms LibreOffice, so auch (Both, 2015). Für die
intensive gedankliche Interaktion mit den Daten bevorzugte ich die Arbeit mit
Stift und Papier bzw. Whiteboard. Auf diese Weise empfand ich den kartogra-
phierenden Reflexionsprozess als kreativ (Strauss, Corbin, 1996: S. 27) und in-
spirierend (Pozzebon u.a., 2011) – als eine Form des ‚Herumbastelns‘, des ‚tin-
kering‘.
Das Kartografieren ergänzt somit das in der Grounded Theory fest verankerte
und auch meinen gesamten Forschungsprozess begleitende Schreiben von Me-
mos, Notizen über mögliche relevante Zusammenhänge, Beobachtungen, Bezie-
hungen, Handlungsanweisungen sowie analytische Fragen (Strauss, Corbin,
1996: S. 169). Obwohl die von mir verwendete qualitative Analysesoftware zur
Strukturierung und Codierung der Interviewdaten MAXQDA (VERBI Software,
2015) auch das Memo-Schreiben unterstützt, bevorzuge ich hier auch vorwie-
gend handschriftliche Notizen sowie Notizen in meinem Mobiltelefon. Während
des Forschungsprozesses gehörten Notizbücher sowie mein Mobiltelefon zu
meinen ständigen Begleitern. So war es mir auch möglich, spontane Einfälle
oder Fragen zu notieren oder spontane Situationsmappings zu zeichnen – etwa in
der U-Bahn, im Kaffeehaus, während Zugreisen oder auch während Spaziergän-
gen.
Als Werkzeuge im Forschungsprozess sollen Situationskarten und Karten Sozia-
ler Welten und Arenen nicht möglichst anschaulich und übersichtlich sein. Kar-
ten sind als Projektionen der Wirklichkeit, sie sind als „cartefacts“ (Wood, 2012:
1 Eine spezifische Software zur Situationsanalyse nach Clarke oder Möglichkeiten zur
Verknüpfung von situationsanalytischen Karten mit anderen Daten in existierenden
Analyseprogrammen für qualitative Daten gibt es noch nicht ȋ
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Cultural Governance in Österreich
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Title
- Cultural Governance in Österreich
- Subtitle
- Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Author
- Anke Simone Schad
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4621-8
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 322
- Keywords
- Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
- Category
- Recht und Politik
Table of contents
- Abstract 7
- Gliederung des Buches 9
- 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
- 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
- 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
- 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
- 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
- 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
- 5.2 Fokus auf die Situation 112
- 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
- 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
- 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
- 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
- 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
- 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
- 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
- 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
- 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
- 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
- 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
- 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
- 8 Abschließendes Fazit 277
- 9 Anhang 283
- Literatur 293