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Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
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Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 81 schrift zu finden. In der Zeit zwischen den von Gerold und Schimmer publizier­ ten Daten wurde die Reichsteilung vorgenommen ; Schimmers Zahlen beziehen sich nur auf die Bücherproduktion in Cisleithanien. In seiner bereits erwähnten Moralstatistik in ihrer Bedeutung für eine Social- ethik arbeitet Alexander Oettingen (1882) hauptsächlich auf der Basis von Zahlen aus dem deutschen Reich, schließt jedoch punktuell die Westhälfte der Habsburgermonarchie ein. Da er sich dabei auf Schimmers Zahlen stützt, wer­ den die beiden Quellen nicht gesondert angegeben. Quelle 4 : Ernst Mischlers Literaturstatistik (1886) ist mit Sicherheit die de­ taillierteste der vorliegenden Statistiken und kommt dem eigenen Anspruch, Vorbildcharakter für weitere Literaturstatistiken zu haben, in jeder Hinsicht nach. Mischler (1857–1912) war Ordinarius für Statistik und Finanzrecht an der Universität Graz und Präsident der Statistischen Zentralkommission. Beson­ ders interessant erscheinen im vorliegenden Kontext Mischlers Ausführungen zu seiner Auffassung von Literatur, die er als Gesamtheit der »individuelle[n] Literaturgeschichte« und der »sociale[n] Literaturstatistik« begreift, womit er implizit die Erfassung literatursoziologischer Faktoren in die Betrachtung von Literatur einfordert.63 Mischler bezieht sich zwar nur auf das Jahr 1883, schlüs­ selt die Daten jedoch – neben einer Gesamtübersicht – nach Ländern, Ver­ lagsorten und Verlegern sowie Ladenpreisen auf, wobei jeweils die Sprachen, in denen die Werke erschienen, aufgelistet sind. Einbezogen sind beide Reichs­ hälften, sofern in dem jeweiligen Land Verlagswerke erschienen sind. Eine ei­ gene Übersetzungs­ Statistik gibt Aufschluss darüber, aus welchen Sprachen im Jahre 1883 Übersetzungen in den Sprachen des Reichs erschienen. Quelle 5 : Eine nicht näher ausgeführte Zahl der Gesamtproduktion der bei­ den Reichshälften für das Jahr 1896 ist bei Junker 1897 : 6 angeführt. Quelle 6 : Junker diskutiert die Buchproduktion zwischen 1889 und 1899, je­ doch nicht durchgehend für alle Sprachen der Monarchie im selben Ausmaß. Er liefert zwar keine Statistiken, gibt aber einen prozentuellen Überblick über die Verlagsproduktion im Vergleich von Originalwerken zu Übersetzungen (Junker 1900 : 87­ 92). Quelle 7 : Für das Jahr 1908 konnte auf die Statistik von Johann Goldfriedrich (1913 : 577f.) zurückgegriffen werden, der sich in seiner Geschichte des deutschen Buchhandels zwar auf das Deutsche Reich konzentrierte, in seine Statistiken je­ doch zum Vergleich auch die Büchererscheinungen der Habsburgermonarchie (Cis­ und Transleithanien) und der Schweiz inkludierte. 63 Eine ähnliche Forderung stellt auch Oettingen (1882 : 558) auf.
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Subtitle
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Author
Michaela Wolf
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
442
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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