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Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
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Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 313 Paratexte aus der Renaissance (Hermans 1985), und ein Korpus von über 2.000 Übersetzungen ins Französische und ihre paratextuellen Elemente (St­ Pierre 1993) wird ebenso untersucht wie Paratexte aus mehr als 100 Texten über China und Indien (St­ Pierre 1996). Lieven D’hulst (1990) versucht, die französische Übersetzungstheorie zwischen 1748 und 1847 anhand von Vorworten, Rezensi­ onen und theoretischen Abhandlungen zum Übersetzen zu rekonstruieren, und Lucia Binotti geht im Detail der Frage nach, inwieweit in den Vorworten italieni­ scher Übersetzungen spanischer Chroniken aus dem 16. Jahrhundert ideologische Faktoren nachzuzeichnen sind, die für die Konstruktion einer aufkommenden »italienischen Identität« und auch für den Anspruch spanischer Vorherrschaft im Italien dieser Zeit von Relevanz waren (1992 : 770). Allen diesen und zahlreichen weiteren Arbeiten ist das Bemühen eingeschrieben, durch die Untersuchung von Paratexten auf die Bedeutung des »Beiwerks des Buches« (Genette) für den Ent­ stehungskontext und die Rezeption der gegenständlichen Übersetzungen hinzu­ weisen. Damit wird der Paratext vorrangig in seiner Funktion als Steuerungs­ und Kontrollinstanz erfasst und als ein wichtiges methodisches Instrument zur Erfor­ schung translationssoziologischer Fragen erkannt. Der Paratext als Medium zur Kommunikationsregelung Die hier angesprochenen Steuerungs­ bzw. Kontrollfunktionen machen den Pa­ ratext zu einem wichtigen Element in der Kommunikation zwischen den einzel­ nen AkteurInnen, die für das Zustandekommen einer Übersetzung verantwort­ lich zeichnen und die in der einen oder anderen Form durch einen Paratext zu Wort kommen. Als »Übergangszone zwischen Text und Außer­ Text« (Genette 2001 : 388) nimmt der Paratext eine strategische Stellung in diesen Steuerungs­ mechanismen ein und wird aktiver Teilnehmer am Kampf um Legitimation im literarischen Feld bzw. im Vermittlungsraum der Übersetzungen. An einer der zentralen Aussagen von Pierre Bourdieu hinsichtlich der Strukturierung dieses Feldes ist die Verortung des Paratextes in diesem Kommunikationsgeflecht zu erkennen : Der ständige Kampf im Inneren des Felds ist der Motor des Felds […]. Die, die um die Herrschaft kämpfen, sorgen dafür, daß es sich verändert und ständig neu strukturiert. (Bourdieu 1993 : 191) Zahlreiche Paratextformen sind Träger dieser Strukturierungs­ und Verände­ rungsprozesse. Zum einen ist dies durch jene Handlungen rekonstruierbar, die
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Subtitle
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Author
Michaela Wolf
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
442
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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