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Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
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352 Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen Gründungs- jahr Name der Agentur Besitzer Geschäftsführer Ort 1880 Helios. Lit.Abt. d. lit. U. graph. Instituts Helios Josef Graf Wien 1884 Internationales literarisches Vermittlungsbureau Gebr. Nevai Budapest 1885 Epsteins Litterarische Agentur Epstein Wien 1900 Litterarisches Bureau (Mühlgasse 3) Wien 1900 Litterarisches Institut »Die Handschrift« --- Wien 1904 Literaturanstalt »Austria« Georg Jantschge Wien 1906 Observer. Unternehmen für Zeitungsausschnitte --- Wien 1909 Lipman’s Zeitungskorrespondenz Arthur Lipman Wien Tabelle 26 Gründungen von Literaturagenturen in Wien und Budapest 1880–1909 (nach Graf 1998 : B 178f.) Mit der Entwicklung von Literaturagenturen hatte der Literaturbetrieb zwei­ felsohne eine neue Stufe der Qualität erreicht, und Literatur wurde fortan nicht nur als ästhetisches Produkt angesehen, sondern (auch) als Ware, die institu­ tionell anerkannt war. Die Tätigkeitsbereiche der Agenturen inkludierten laut Auswertungen der Inserate in Kürschner’s Literatur-Kalender bereits in dem von Graf untersuchten Zeitabschnitt auch den Bereich der Übersetzungen. Manche Agenturen hatten sich auf die Vermittlung von ausländischer Literatur spezia­ lisiert, andere wiederum traten ausschließlich als Rechtsvermittler für in­ und ausländische Literatur auf (Graf 1998 : B 183f.). Durch die Aktivitäten der Literaturagenturen, deren Bedeutung für den untersuchten Zeitraum jedoch auch nicht überschätzt werden darf, da sie noch lange nicht zu etablierten Ins­ titutionen im Vermittlungsraum zählten und zumeist von kurzer Lebensdauer waren,284 setzte sich in jedem Fall allmählich die Erkenntnis durch, dass ein professionalisierter Markt – und um den handelte es sich zweifelsohne gegen Ende des 19. Jahrhunderts – Vermittlungsinstanzen bedurfte, die den gestie­ genen Anforderungen für eine erfolgreiche Platzierung der »Ware« Literatur gerecht werden konnten. Eine einflussreiche Distributionsinstanz sind Subskriptionslisten, die bis dato von der Übersetzungswissenschaft fast vollständig vernachlässigt werden. 284 Die Tatsache, dass sich viele der damals bekannten Schriftsteller einer Literaturagentur bedien­ ten (von Wilhelm Raabe über Bertha von Suttner zu Ludwig Ganghofer) (Graf 2001 : 91f.), deu­ tet auf die steigende Bedeutung dieser Vermittlungsinstanz hin. Auch Theateragenturen hatten eine gewichtige Rolle in der Vergabe von Übersetzungen ; vgl. Mendelssohn (1970 : 420ff.).
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Subtitle
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Author
Michaela Wolf
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
442
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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