Page - 20 - in Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISEBERICHT
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Das Museum mit dem Totenschiff unmittelbar südlich
der Cheops Pyramide war für mich neu. Der Stand-
ort und auch die Architektur des Museums sind aber
eher störend im Ensemble der Pyramiden. Vielleicht
sollte man das Schiff dort aufstellen, wo man es ge-
funden hatte. Vielleicht kann man es künftig auch in
einem in den Boden abgesenkten Raum zeigen. Das
Schiff selbst, ein Original aus altägyptischer Zeit, ist
natürlich eine Sensation. Wir wanderten dann an der
Chefren Pyramide vorbei, bei der an der Spitze noch
Teile der ursprünglichen glatten pyramidalen Außen-
haut erhalten sind, zur deutlich kleineren Mykerinos
Pyramide.
Hier besuchen wir auch die Grabkammern im In-
nern der Pyramiden. Interessant sind die mächtigen
Sicherungskammern mit Fallenanlagen gegen frühe
Plünderer, aber auch die Versuche, die Grabräuber
durch Scheintüren und Scheingänge fehlzuleiten, al-
les in der Hoffnung, dass sie die echte Grabkammer
nicht erreichen und die Totenruhe nicht stören. Und
doch sind fast alle altägyptischen Gräber geöffnet
und bereits in der Antike ausgeraubt worden. Nur
ganz wenige Gräber waren unberührt, als sie in der
jüngeren Vergangenheit von Archäologen gefunden
und untersucht wurden. Das berühmteste davon ist
das des Tutanchamun bei Luxor, dessen Inhalt zum
Großteil im Museum in Kairo zu sehen ist.
Gizeh
Wir fuhren zurück nach Gizeh, zahlten das Taxi
und machten eine Wanderung hinauf zu den Py-
ramiden. Von oben fotografierte ich in den histori-
schen Ortskern von Gizeh – eine kleine Moschee
mit Minarett, einige ältere Häuser mit Flachdächern
und ein weiteres Taubenhaus. Sehr stimmungsvoll
war der Weg durch den gerippten Sand an einem
islamischen Friedhof vorbei, als eine Gruppe von
Reitern mit Pferden und Kamelen in einiger Entfer-
nung vorbeizog.
Die Pyramiden kamen bald wieder in Sicht. Wir be-
sichtigten zuerst die Cheops Pyramide von außen.
1965 durfte ich noch bis auf die Spitze dieser Py-
ramide klettern. Dabei wurde mir erst bewusst, wie
riesig die einzelnen Steinquader der Pyramide sind,
die von weitem ohne Maßstab doch deutlich klei-
ner wirken. Die Besteigung wurde aber bald danach
streng verboten. Dies geschah vor allem aus Sicher-
heitsgründen, da beim Abstieg manche Touristen die
begehbare Route verloren hatten und beim Klettern
mehrere schwere Stürze die Folge waren. Außerdem
führte der schon damals stetig zunehmende Touris-
mus zu einer immer stärkeren Abnützung der Stein-
quader durch das Schuhwerk der Besucher auf der
begangenen Route.
Jemen
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Title
- Jemen
- Subtitle
- Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
- Author
- Hasso Hohmann
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-670-3
- Size
- 20.0 x 27.0 cm
- Pages
- 308
- Keywords
- Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
- Category
- Geographie, Land und Leute
Table of contents
- Vorbemerkungen 7
- Einige Tage Ägypten 17
- Reise durch den Jemen 29
- Altstadt von Sanaa 33
- Kleidung von Männern und Frauen 42
- Die leichte Droge Kat 56
- Marib 60
- Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
- Säulen und ihre Kapitelle 74
- Flug ins Wadi Hadramaut 78
- Wasserhäuser 84
- Tarim 86
- Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
- Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
- Mausoleum in Al Ghurfa 107
- Schibam 108
- Seiyun 124
- Auskragungen und Vorspanneffekte 133
- Hureida 139
- Hadjarein 142
- Chrecher 142
- Sif 144
- Bienenhaltung in Amphoren 152
- Al Mukalla 157
- Fahrt nach Aden 165
- Aden 168
- Taiz 175
- Saada 195
- Schahara 202
- Fahrt nach Sanaa 209
- Amran 209
- Thulla 213
- Kaukaban 218
- Kuchlan 224
- Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
- Hodeida 233
- Zabid 236
- Hadjara 242
- Rauda 249
- Baynun 254
- Zurück entlang des Roten Meeres 268
- Siedlungsformen 273
- Bauformen 277
- Architekturdetails 287
- Apendix