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Geographie, Land und Leute
Jemen - Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
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REISEBERICHT 74 terung der Deckenunterstützung. Ähnliche Kapitelle waren schon beim Mondtempel zu beobachten. Auch hier ging es ursprünglich um die Vergrößerung der Deckenauflagefläche. In der Salayman Ibn Da- wud Moschee am Fuß des Tells von Marib findet sich eine ganze Reihe weiterer unterschiedlicher Ka- pitelltypen. • Altsabäische Kapitelle Es gibt runde Kapitelle mit zwei Auskragungsringen als Motiv zur Gestaltung des Kapitells. Die beiden Lagen bestehen jeweils aus einer ringförmig nach außen vortretenden Lage von rektangulierten, kon- zentrisch angeordneten Balken, über denen vortre- tende, ringförmige Querbalken folgen. Die nächsten auskragenden Balken oberhalb sind bei diesem wie bei den meisten anderen Kapitellen versetzt ange- ordnet. Ganz oben folgt ein abschließender Ring von querliegenden Auflagebalken. In manchen Fäl- len handelt es sich um eine eigene aufgelegte Stein- scheibe. war mit einem Bogenrelief und mit mehreren Farben betont; sie war allerdings zugleich auch der Zugang zum schmalen Nordraum der Moschee und damit zu dem, was man vielleicht als Minbar, als Prediger- platz interpretieren kann, zu der erhöhten Maueröff- nung rechts neben dem Eingang in der Kiblawand. Zwischenzeitlich hatte man damit begonnen, auf der Südseite eine neue Moschee mit Bogenöffnungen zu errichten, die aber nicht fertiggestellt wurde. Säulen und ihre Kapitelle In den Ruinen der Moschee finden sich unter an- derem fast runde Steinstützen mit einem 16-eckigen Querschnitt. An manchen Säulentrommeln sind die Seitenflächen zur Flächenmitte etwas eingetieft. Die- se kann man als kannelürte Säulenschäfte anspre- chen. Manche tragen ein monolithisch integriertes Kapitell, das nur als leicht vortretendes Relief ange- deutet ist. Andere tragen ein separates aufgesetztes Kapitell. Bei beiden Typen von Kapitellen ist das Mo- tiv für die Formgebung eine Konstruktion zur Verbrei- Abb. 68 Die Säule vorne mit 16-eckigem Profil hat ein in den Monolithen integriertes Kapitell und weist auch ganz leichte Kanneluren auf. Abb. 69 Perspektivische Darstellung und Untersicht eines Kapitells samt Säulen-Schaft mit 16-eckigem Profil sowie Profilschnitt. Das Kapitell ist in den Monolithen integriert. Die sechzehn schlanken Seitenflä- chen werden bei vielen dieser Säulen etwas zur Mitte eingetieft, um vielleicht die Form prägnanter erscheinen zu lassen. Damit ergeben sich auch bei diesen Säulen Kanneluren, die sich in Griechen- land aus der Holzverarbeitung ergaben. So erinnern diese jemenitischen Säulen stark an griechisch dorische Säulen. Vielleicht leiten sich auch bei den sabäischen Säulen die Kanneluren aus dem ver- tikalen Schälen von gefällten Baumstämmen ab, also aus dem Holzbau. Jedenfalls sprechen auch die meist in die Säulen integrierten Kapitelle mit ihren aus dem Holzbau stammenden konstruktiven Details für einen Ursprung in der Holzarchitektur.
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Jemen Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
Title
Jemen
Subtitle
Traumhafte Bauten, Wilde Landschaften
Author
Hasso Hohmann
Publisher
Verlag der Technischen Universität Graz
Location
Graz
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-670-3
Size
20.0 x 27.0 cm
Pages
308
Keywords
Vorderasien, arabische Halbinsel, Sanaa, Aden, Architektur
Category
Geographie, Land und Leute

Table of contents

  1. Vorbemerkungen 7
    1. Reisemotive 9
    2. Reiseplanung 12
  2. Einige Tage Ägypten 17
    1. Sakkara 18
    2. Memphis 19
    3. Gizeh 20
    4. Kairo 21
    5. Ägyptisches Nationalmuseum 24
    6. Altstadt von Kairo 25
  3. Reise durch den Jemen 29
    1. Altstadt von Sanaa 33
    2. Kleidung von Männern und Frauen 42
    3. Die leichte Droge Kat 56
    4. Marib 60
    5. Die Salayman Ibn Dawud Moschee 73
    6. Säulen und ihre Kapitelle 74
    7. Flug ins Wadi Hadramaut 78
    8. Wasserhäuser 84
    9. Tarim 86
    10. Türen und ihre hölzernen Fallenschlösser 93
    11. Vergleich mit Türschlössern auf Tinos 100
    12. Mausoleum in Al Ghurfa 107
    13. Schibam 108
    14. Seiyun 124
    15. Auskragungen und Vorspanneffekte 133
    16. Hureida 139
    17. Hadjarein 142
    18. Chrecher 142
    19. Sif 144
    20. Bienenhaltung in Amphoren 152
    21. Al Mukalla 157
    22. Fahrt nach Aden 165
    23. Aden 168
    24. Taiz 175
    25. Saada 195
    26. Schahara 202
    27. Fahrt nach Sanaa 209
    28. Amran 209
    29. Thulla 213
    30. Kaukaban 218
    31. Kuchlan 224
    32. Al Qurazihah, ein Kral der Tihama 229
    33. Hodeida 233
    34. Zabid 236
    35. Hadjara 242
    36. Rauda 249
    37. Baynun 254
    38. ZurĂĽck entlang des Roten Meeres 268
  4. Siedlungsformen 273
    1. Schibam 273
    2. Hadschara 273
    3. Hadscharain 274
    4. Schahara 274
    5. Al Qurazihah, Afrikanischer Kral im Jemen 275
    6. Aden 276
  5. Bauformen 277
    1. Adobe-Lehmhochhäuser 277
    2. Saada-Lehmbauweise 278
    3. Schaabwa-Riegelwände 278
    4. Steinbauten 284
    5. Vorkrageffekte bei Lehmbauten 284
    6. Rundtürme mit aufgebauten Kleinpalästen 285
  6. Architekturdetails 287
    1. Kuppeln 287
    2. Gurtbögen 287
    3. Säulen, Pfeiler und ihre Kapitelle 288
    4. Verschachtelungen 288
  7. Apendix
    1. Bibliographie 292
    2. Abbildungsnachweis 294
    3. Anmerkung zu Ortsnamen 295
    4. Glossar 296
    5. Zu den Reisenden 302
    6. Dank des Autors 303
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