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Historische
Sachkom-
petenz Bei der Bearbeitung von Begriffen und Konzepten ist darauf zu achten, dass sie in his-
torischen Kontexten vermittelt werden und an das vorhandene Wissen anschlieĂen.
Im Unterricht dienen Begriffe und Konzepte zur Erfassung von historischen Sachver-
halten. Der altersgemĂ€Ăen Konkretisierung und Weiterentwicklung dieser Begriffe
und Konzepte ist dabei besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Neben allgemeinen
Begriffen und Konzepten (z. B. Religion, Wirtschaft, Herrschaft) sowie jenen mit histo-
rischem Charakter (z. B. Polis, Ritter) dienen Prinzipien dem Aufbau von qualitÀtsvol-
len Darstellungen ĂŒber die Vergangenheit (MultiperspektivitĂ€t, ObjektivitĂ€t/Intersub-
jektivitÀt, Perspektive, Standpunkt, Gegenwartsgebundenheit usw.) (Historische
Sachkompetenz).
Historische
Orientie-
rungskom-
petenz Historisches Lernen soll zum besseren Verstehen von GegenwartsphÀnomenen und
von zukĂŒnftigen Herausforderungen beitragen. Da unterschiedliche SchlĂŒsse aus der
Geschichte gezogen werden können, ist im Unterricht auf die PluralitÀt in der Inter-
pretation zu achten. Die sich daraus ergebenden Synergien mit der Politischen Bil-
dung sind zu berĂŒcksichtigen.
Tabelle 3: Historische Kompetenzen im österreichischen Lehrplan fĂŒr Geschichte und Sozial-
kunde/Politische Bildung von 2008.
In der Folge sei auch angefĂŒhrt, wie nach dem Lehrplan 2008 politische Kom-
petenzen zu fördern sind:43
Politische Kompetenzen
Politische
Urteils-
kompetenz Da das alltÀgliche Leben von politischen Entscheidungen und Kontroversen beein-
flusst wird, soll Politische Bildung einerseits zu einer selbststÀndigen, sachlich be-
grĂŒndeten und auf den oben beschriebenen Werten (BeitrĂ€ge zu den Aufgabenberei-
chen der Schule) orientierten Beurteilung politischer Entscheidungen, Probleme und
Kontroversen befÀhigen und es andererseits schrittweise ermöglichen, sich selbst
(Teil-)Urteile zu bilden und solche zu formulieren.
Politische
Handlungs-
kompetenz Der Unterricht soll die Bereitschaft und FÀhigkeit zu politischem Handeln fördern.
Dazu ist es erforderlich, eigene Positionen zu reflektieren und zu artikulieren, Positio-
nen anderer zu verstehen und aufzugreifen sowie an der gemeinsamen Entwicklung
von Lösungen mitzuwirken.
Politikbe-
zogene
Methoden-
kompetenz Politische Bildung soll dazu befĂ€higen, Informationen ĂŒber Politik zu reflektieren und
Erscheinungsformen des Politischen (z. B. in Diskussionen, in Zeitungen, in TV-Sen-
dungen, in Blogs) zu entschlĂŒsseln, indem ein Repertoire von Methoden zur Analyse
von Daten, Bildern und Texten vermittelt wird. Gleichzeitig sollen Verfahren und Me-
thoden vermittelt werden, die dazu befĂ€higen, sich mĂŒndlich, schriftlich, visuell und
in modernen Medien politisch zu artikulieren (z. B. Beteiligung an Diskussionen zu po-
litischen Fragen, SchĂŒlerinnen- und SchĂŒlervertreterwahl).
43 Tabelle 4 besteht ausschlieĂlich aus direkten Zitaten aus: Bundesministerium fĂŒr Bildung,
Wissenschaft und Forschung (2008): Lehrplan âGeschichte und Sozialkunde/Politische
Bildungâ. Online abrufbar unter https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/lp/
ahs11_786.pdf?61ebzq (zuletzt aufgerufen am 17.1.2019).
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit LehrkrÀften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- LehrbĂŒcher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht â normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂŒbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂŒrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂŒr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277