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Was damit gemeint ist, ist im österreichischen Kontext genau definiert und aus-
gearbeitet.280 Das Zweite beinhaltet allerdings zu beachtende Implikationen. Bei
der Konstruktion eines Fragebogens muss überlegt werden, „welche Formulie-
rung adäquat ist, um für einfache Sprachstile verständlich zu sein, für alle Be-
fragten interpretierbar und geeignet, den fraglichen Sachverhalt zu erfassen“281.
Qualitative Forschung kann in diesem Sinne dabei helfen, die „Sprache des
Feldes“282 zu verstehen und zu sprechen. Die Komplexität eines Konstruktes (wie
Überzeugungen) lässt sich damit durch die Kombination von qualitativer und
quantitativer Methodologie besser einfangen im Sinne einer wechselseitigen
Methodenkritik.283 In diesem Sinne werden in der vorliegenden Arbeit Ergeb-
nisse präsentiert, welche nicht nur eigenständige Befunde darstellen, sondern
auch zu einer besseren Interpretation der bisher vorliegenden quantitativen Er-
gebnisse beitragen.
3.2 Qualitative Experteninterviews
Ein Interview ist eine Kommunikationssituation, „die bewusst und gezielt von
den Beteiligten hergestellt wird, damit der eine Fragen stellt, die vom anderen
beantwortet werden“284. Die im Zuge einer solchen Situation generierten Daten
werden „in einer hochkomplexen und die Subjektivität der Beteiligten einbezie-
henden Situation erzeugt“285. Für diese Studie wurden qualitative leitfadenge-
stĂĽtzte Experteninterviews nach Bogner u. a. durchgefĂĽhrt.286 Prinzipiell herrscht
in der Literatur keine Einigkeit darĂĽber, ob das Experteninterview, da es sich
stets auf einen Leitfaden stĂĽtzt und somit teilstrukturiert ist, eine genuin quali-
tative Methode darstellt. Der strukturierte Leitfaden gewährleistet aber, dass die
Expertinnen und Experten hinsichtlich der forschungsrelevanten Fragestellun-
gen „zum Reden gebracht“ werden. Manche Vertreter/innen qualitativer Metho-
den halten das Experteninterview daher fĂĽr zu standardisiert, da es thematisch
zentriert eine klar strukturierte Gesprächsführung verlangt, was den qualitativen
280 Vgl. KĂĽhberger 2015.
281 Porst 2014, S. 14 – 15.
282 Bernhard 2018.
283 Vgl. Bernhard 2018, 2019.
284 Lamnek 2010, S. 301.
285 Helfferich, Cornelia (2005): Die Qualität qualitativer Daten. Manual für die Durchfüh-
rung qualitativer Interviews. Wiesbaden: VS Verlag, S. 7.
286 Vgl. Bogner, Alexander/Littig, Beate/Menz, Wolfgang (2014): Interviews mit Experten.
Eine praxisorientierte EinfĂĽhrung. Wiesbaden: Springer.
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- LehrbĂĽcher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277