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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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194 was ich gemacht habe, so ungefähr. Also man hat das Gefühl gehabt, das wird irgendwie so, wie soll man sagen, nicht so gut angesehen, was man bis jetzt gemacht hat. Und gut ist nur, wenn die Schüler jetzt fünf Arbeitsblätter pro Stunde haben und, weiß ich nicht, mit allen technischen Finessen da bom- bardiert werden. Also es war so ein bisschen das Gefühl, den Unterricht, den ich bis jetzt gemacht habe, der war eigentlich nicht gut. I-A15_f: B: Ich glaube, das hatten manche Kolleginnen und Kollegen, ich persönlich jetzt nicht, aber ich habe das schon genauso gehört. Ja. Bis jetzt haben wir quasi nicht gut genug gearbeitet, jetzt müssen wir schauen, dass wir endlich das Richtige machen. Ja, genau. Diese Informationen aus den Interviews aufgreifend, wurde im Interview N28_m, das in der Endphase der Datenerhebung durchgeführt wurde, mit einer in der Lehrer/innenbildung tätigen Lehrperson die Abwehrhaltung gegenüber Kompetenzen in manchen Kreisen besprochen. Dabei argumentiert N28_m in eine ähnliche Richtung wie Lehrperson A11_f in dem oben angeführten Zitat („Ich glaube, es scheitert an dem Wort ganz einfach. Dieses Wort Kompetenz, weil das überall auch drinnen ist“): I-N28_m: I: Weil Sie ja die Kompetenz angesprochen haben: Es ist ja so, dass sehr viele Lehrer, Geschichtslehrer vor allem  – also ich weiß das von Geschichtslehrern  – eine große Abneigung haben gegen diesen Begriff Kompetenzorientierung. Was glauben Sie, was da passiert ist? B: Die Frage ist: Ist es der Begriff oder ist es der Inhalt? Diese Frage scheint eine zentrale Frage zu sein. Auch die Ergebnisse der vorlie- genden Studie  – insbesondere, wenn man die weiter unten referierten Ergebnis- se hinsichtlich der epistemologischen Überzeugungen der Lehrpersonen in Be- tracht zieht  – deuten darauf hin, dass generell nicht der Inhalt der historischen Kompetenzorientierung abgelehnt wird, sondern vielmehr der hochgradig auf- geladene, aber dennoch irgendwie als unklar empfundene Begriff „Kompetenz“ mit den vielfältigen damit verbundenen Assoziationen. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen Ergebnis 4  – Befund 5: Zahlreiche Lehrpersonen sehen die Verdrängung von inhaltlichem Faktenwissen durch die Kompetenzorientierung kritisch. Auch wird die Sorge bekundet, dass in diesem Zusammenhang die mündliche Reife- prüfung an Substanz verlieren würde.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Title
Von PISA nach Wien
Subtitle
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Author
Roland Bernhard
Publisher
WOCHENSCHAU Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
284
Category
LehrbĂĽcher

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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