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andere aktivierende Übungen für die selbstständige Arbeit von Schülerinnen
und SchĂĽlern.
Welches Verständnis von Kompetenzen wird diese engagierte Lehrperson
nun aufweisen? Es ist davon auszugehen, dass sie bei einem Interview hinsicht-
lich Kompetenzorientierung Aussagen wie jene, die im Rahmen des CAOHT/
EBAHT-Projektes gemacht wurden, zu Protokoll gibt und wahrscheinlich nicht
fachspezifisch argumentiert. An dem hypothetischen Beispiel zeigt sichÂ
– zuge-
gebenermaßen ein wenig plakativ und überspitzt –, dass unter den gegebenen
Rahmenbedingungen auch eine engagierte Lehrperson ein diffuses Verständnis
des Begriffs „Kompetenz im Geschichtsunterricht“ erwerben könnte. Dies sei
hier als ein Ansatz einer Erklärung vorgeschlagen, warum in Bezug auf Kompe-
tenzen Verwirrung und das GefĂĽhl von Unbestimmtheit und Unklarheit unter
vielen Lehrpersonen besteht. Es ist notwendig, ziemlich tief in den Diskurs ein-
zudringen, um sich im aktuellen Dschungel von Kompetenzdefinitionen und
Konzepten ein wenig Übersicht verschaffen zu können. In der folgenden Dar-
stellung wird die Konstruktion des Verständnisses von Kompetenzen im Zusam-
menhang mit Geschichtsunterricht zusammengefasst.
Einflüsse auf das Verständnis von Kompetenzen im Geschichtsunterricht
nicht fachspezifisch fachspezifisch
•   
Allgemeinpädagogik
•   
Bildungsbehörden
•   
Europass
•   
SchlĂĽsselkompetenzen
•   
Direktion
•   
Jahresplanung
•   
Schulbuch
•   
Operatoren/Bloom vs. •   
Geschichtsdidaktik
•   
Lehrplan
Abbildung 8: Bildnerische Zusammenfassung des Kapitels zum Kompetenzverständnis.
4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung
Nachdem das Verständnis der Lehrpersonen im Zusammenhang mit Kompe-
tenzorientierung im Geschichtsunterricht dargestellt wurde, soll gezeigt werden,
welche Einstellungen im Sinne einer emotionalen Nähe oder Ferne gegenüber
(historischer) Kompetenzorientierung sich in den Interviews manifestiert.
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Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Title
- Von PISA nach Wien
- Subtitle
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Author
- Roland Bernhard
- Publisher
- WOCHENSCHAU Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 284
- Category
- LehrbĂĽcher
Table of contents
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277